Ein veganer Triathlet? Ein Erfahrungsbericht

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Ein veganer Triathlet? Ein Erfahrungsbericht

Kennen Sie schon die Thrive Diät? Oder den kanadischen Triathleten Brendan Brazier? Oder beides? Brendan Brazier ist Ausnahmesportler, Topathlet, Iron Man und ernährt sich vegan. Im Oktober 2013 erscheint sein Buch „Vegan in Topform“ auf Deutsch. Dort beschreibt er die von ihm entwickelte und angewandte vegane Thrive Diät.

Was ist das eigentlich genau – vegan?

Nun gut, Vegetarier kennt man. Das sind die, die kein Fleisch und in der Regel auch keinen Fisch essen. Veganer gehen da noch einen Schritt weiter: Die Ausbeutung von Tieren und die Nutzung der dadurch gewonnenen Lebensmittel wird abgelehnt. Ethisch motivierte Veganer achten zumeist auch bei Kleidung und anderen Gegenständen des Alltags darauf, dass diese frei von Tierprodukten und in keinem Kontakt zu Tierversuchen stehen.

Es fallen bei veganer Ernährung also neben Fleisch und Fisch auch Milchprodukte, Eier und Honig weg.

Was sind die Vorteile von veganer Ernährung?

Es gibt sehr viele verschiedene Gründe sich vegan zu ernähren. Die eklatanten Vorteile für die Tiere erklären sich von selbst. Für die Erzeugung von einem Pfund Rindfleisch werden unter anderem 16 Pfund Getreide und große Mengen an Wasser verbraucht. Dabei werden nur zehn Prozent der Energie, die direkt durch die Pflanzen zur Verfügung stehen würden, aufgenommen. Mindestens einmal in der Woche kann man von Lebensmittelskandalen lesen: Antibiotika, Salmonellen und noch vieles mehr. Veganer sind dem kaum ausgesetzt.

Für Brendan Brazier als Sportler ist folgender Vorteil relevant: Um pflanzliche Nahrung zu verdauen, braucht man nicht so viel Energie aufzuwenden. Dadurch steht dem Körper mehr Energie zur Verfügung. Es fühlen sich allerdings auch Menschen, die es gewohnt sind Pasta und weißen Reis zu sich zu nehmen, tendenziell eher erschöpft und müde. Diese Lebensmittel sollten ersetzt werden, durch welche, die leichter zu verdauen sind und mehr Energie liefern wie beispielsweise Quinoa und Buchweizen.  Vor allem rohe Pflanzen stecken voller natürlicher Antioxidantien, die vor Arthritis, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen degenerativen Erkrankungen schützen. „Fleisch, Fisch, Milchprodukte fördern Entzündungen. Und die sind das Letzte, was Sportler gebrauchen können. Je weniger der Körper mit Entzündungen zu kämpfen hat, desto leichter ist es für den Körper, die Muskeln zu kontrahieren. Man ist in der Lage, härter zu trainieren“, sagt Brazier.

Ernährungsmythen oder weshalb man auch vegan topfit werden kann

Brendan Brazier lebt seit 20 Jahren vegan. Bereits als Teenager begann er sich für die Auswirkung der Ernährung auf den Grad von Fitness zu interessieren. Er stellte fest, dass sich die Trainingsprogramme von Leistungs- und Durchschnittssportlern gar nicht so stark unterscheiden. „Es ist die Erholung. Die Regeneration der Muskeln macht den Unterschied. Und die hängt stark von der Ernährung ab“, erklärt er zu diesem Thema. Brendan versuchte mit keinem oder magerem Erfolg verschiedene Diäten, bis er anfing seine Ernährung auf vegane Speisen umzustellen. „Meine sportliche Leistung hat sich schnell verbessert, weil ich mehr trainieren konnte als alle anderen.“ Nach einer Weile bemerkte er auch, dass sich die Qualität seines Schlafes verbesserte, was wiederum einen positiven Effekt auf die Erholung hatte.

In seiner Thrive Diät untersucht er verschiedene Ernährungsmythen:

Mythos 1: Pflanzliche Nährstoffe liefern nicht genug Nährstoffe.

Das ist nicht korrekt. Viele pflanzliche Vollwertnahrungsmittel sind sehr reich an Eiweiß. Beispiele sind hier Spinat und Grünkohl, aber auch Wildreis und Amaranth. Sehr eiweißhaltig mit etwa 65% sind Spirulina und Chlorella. Zudem sind pflanzliche Eiweißquellen leichter zu verdauen.

Mythos 2: Pflanzliche Eiweiße sind nicht vollwertig.

Die pflanzlichen, vollwertigen Eiweiße enthalten die zehn Aminosäuren, die der Körper selbst produziert.

Mythos 3: Tierisches Eiweiß ist das einzige, das Muskeln aufbaut.

Auch dieser Mythos entspricht nicht der Wahrheit. Brazier empfiehlt einen Energiedrink auf Pflanzenbasis nach dem Sport um Muskelproblemen vorzubeugen.

Wenn Sie jetzt überzeugt sind, ist das großartig. Beginnen Sie aber Ihre Ernährungsumstellung langsam. Brendan Brazier empfiehlt: „Vielleicht beginnt man einfach mit einem grünen Smoothie. Die Thrive-Diät ist keine schnelle Abnehmdiät, sondern eher eine langfristige Ernährungsumstellung. Also denk an all die leckeren, gesunden Dinge, die du entdecken kannst, anstatt daran zu denken, auf was du verzichten musst.“

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