Welche Auswirkungen hat fettreiche Ernährung?
Wie eine gesunde Ernährung auszusehen hat, ist eine Wissenschaft für sich und nicht in allen Aspekten sind die Forscher einer Meinung. Manche Konzepte machen den gesundheitsfördernden Aspekt von der Tageszeit abhängig, zu der eine Mahlzeit eingenommen wird, andere schwören auf eine kohlenhydratarme Ernährung und wieder andere empfehlen besonders viel Rohkost. In einem scheinen sich die meisten Experten jedoch einig zu sein: Fette, insbesondere gesättigte Fettsäuren, sind ungesund und sollten nicht in rauen Mengen verzehrt werden.
Eine neue Studie, welche darauf abzielt, noch effizientere individuelle Ernährungsratschläge geben zu können, belegt diese Annahme.
Die Nugat-Studie
Die so genannte „Nugat-Studie“ (Nutrigenomics Analysis in Twins) untersuchte die körperlichen Auswirkung einer fettreichen Ernährung bei 46 schlanken und gesunden Zwillingspaaren. Die Forscher vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam überwachten 22.000 Gene der 92 Probanden und werten seit bereits zwei Jahren die immense Datenflut aus. Erste Ergebnisse lassen sich jedoch bereits erkennen. Bei ihrem 12 Wochen andauernden Experiment kontrollierte das Wissenschaftlerteam penibel die Zusammenstellung der Ernährung der teilnehmenden Probanden.
In den ersten sechs Wochen stellten sie eine kohlenhydratreiche und gleichzeitig fettarme Ernährung zusammen, bei der nur rund 30 Prozent der aufgenommenen Kalorienmenge aus Fetten stammten. In den darauf folgenden sechs Wochen wechselte die Routine mit rund 45 Prozent der Kalorienmenge aus Fetten zu einer fettreichen Nahrung. Die Auswirkungen wurden innerhalb einer Woche nach Umstellung auf die fettreiche Ernährung sichtbar. Die Epigenetik verschiedener Gene änderte sich deutlich im Vergleich zu den ersten sechs Wochen der Studie. Vor allem vier spezielle Gene, die den Fettstoffwechsel und Entzündungsreaktionen im Körper regulieren, änderten schlagartig ihre Aktivität. Folglich konnten die Wissenschaftler durchweg negative Folgen für den Organismus verbuchen: Die Leberfettwerte, der Angiotensin Converting Anzyme (ACE) Wert und der Anteil an inflammatorischen Zytokinen stieg an.
Des Weiteren konnte bei den Probanden ein erhöhter Blutdruck, schlechte Cholesterin Werte und ein veränderter Schlafrhythmus festgestellt werden. Die Folgen dieser veränderten Werte sind verheerend: Von Entzündungsreaktionen im Fettgewebe, über Diabetes, das metabolische Syndrom und Leberkrebs bis hin zu Infarkten und Schlaganfallmöglichkeit stiegen die Risiken solch gravierender Gesundheitsprobleme deutlich an.
Zusammenhang zu früheren Forschungsergebnissen
Die durch die Nugat-Studie bisher ermittelten Ergebnisse stehen nicht allein auf weiter Flur. Der Endokrinologe Joseph T. Bass aus Chicago hatte bereits 2007 in seinen Versuchen an Mäusen herausgestellt, dass eine fettreiche Ernährung eine drastische Änderung der Epigenetik hervorrief. Der Stoffwechsel der Tiere hatte folglich Probleme mit der Synthese des sattmachenden Hormons Leptin, was dazu führte, dass die Mäuse dauerhaft und auch zu untypischen Zeiten Hunger hatten.
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