Sind Jugendliche Frühstücksmuffel?
Eine aktuelle Studie belegt: Übergewicht ist in den Industrienationen präsent wie nie zuvor, denn etwa ein Drittel der Menschen ist übergewichtig. Das betrifft leider auch immer mehr Kinder und Jugendliche. Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass in Deutschland 17 Prozent der 14 bis 17-Jährigen von Übergewicht betroffen sind – ein Trend, der sehr wahrscheinlich in den kommenden Jahren ansteigen wird. Eine wesentliche Ursache für Übergewicht sehen Forscher dabei, neben einer genetischen Veranlagung, in der Vorbildfunktion von Familienmitgliedern: Wiegen die Eltern selbst zu viel und leben eine ungesunde Ernährungsweise vor, ist die Wahrscheinlichkeit der Nachahmung groß. Und das betrifft meist auch das Auslassen der Frühstücksmahlzeit: In Deutschland frühstücken rund zwei Drittel der Jugendlichen im Alter von 11 bis 15 Jahren.
Doch was macht die morgendliche Mahlzeit besonders für Jugendliche so wichtig? Zum einen hat unsere Frühstücksgewohnheit einen wesentlichen Einfluss darauf, mit welchem Energielevel wir in den Tag starten. Denn auch wenn ausreichend Schlaf elementar für die Regeneration von Körper und Geist ist, gewinnen wir unsere Energie aus unseren Mahlzeiten. Und da sich Jugendliche in einer wichtigen Phase des Wachstums befinden, kann ein ausgewogenes Frühstück einen großen Unterschied machen.
Interessanterweise entscheidet schon die morgendliche Routine im Allgemeinen darüber, in welcher Stimmung und mit welcher Energie wir den Tag beginnen. Viele Jugendliche stehen zum Beispiel oft sehr spät auf und hasten aus dem Haus – für ein ruhiges Frühstück bleibt da keine Zeit. Das führt dazu, dass die meisten Schüler wesentlich in ihrer Leistungsfähigkeit eingeschränkt sind, was wiederum schlechte Schulnoten bedingen kann.
So kommt jeder zum Frühstück
Hier einen Wandel zu schaffen ist jedoch nicht schwer. Denn jede langfristige Veränderung unterliegt der Macht der Gewohnheit. Und diese kann leicht zum eigenen Vorteil genutzt werden: Zum einen sollte die neue Routine – in unserem Fall die Einnahme eines gesunden Frühstücks – so angenehm wie möglich gestaltet werden. Wie wäre es zum Beispiel mit einem schnell und einfach zubereiteten Omelette, garniert mit Petersilie und einem Spritzer Zitrone? Diese leichte Mahlzeit ist nicht nur lecker, sondern gibt dank des für Jugendliche so wichtigen Proteins genügend Power für den Tag. Auch ein vollwertiges Müsli mit Obst bringt den Körper auf gesunde Weise in Schwung. Der Trick ist hierbei, die gewünschte Veränderung in kleinstmöglichen Schritten umzusetzen – so kann der mehr als natürliche Widerstand gegen die neue Gewohnheit effektiv umgangen werden.
Grundsätzlich sollten einfache Kohlenhydrate, wie wir sie zum Beispiel in hellen Brötchen- und Brotsorten finden, gemieden werden. Denn diese sorgen zwar auch für einen hohen Energieschub, dieser ist jedoch nur von kurzer Dauer und mündet dann in den gegenteiligen Effekt: Der Blutzuckerspiegel sinkt rapide ab und wir fühlen uns träge und schlapp. Zu den „Frühstückstabus“ sollten daher generell zuckerreiche Lebensmittel wie die allseits beliebte Nougatcreme oder Marmelade gehören. Doch da gerade Jugendliche oft empfindlich auf (allzu starre) Vorschriften reagieren, sollte hier gelten: Ausnahmen bestätigen die Regel.
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