Ist denn schon Weihnachten? Die Lust auf das Adventsgebäck
30° im Schatten, Sonnenschein, grüne Wiesen und Ferien: Die Lust auf Weihnachtsplätzchen müsste sich doch rein theoretisch in Grenzen halten. Laut Karl-Heinz Gnatzig, der seit 15 Jahren das Bahlsen-Werk in Berlin- Tempelhof leitet, sei die Nachfrage jedoch gegeben: Die wohlriechenden Duftstoffe Kardamom und Zimt, welche den Appetit anregen, können daran alleine jedoch nicht schuld sein.
Lebkuchen im Sommer
Rein statistisch lässt sich nachweisen, dass das erste herbstliche Gebäck bereits in den letzten Tagen des August verkauft wird. Dazu gehören Christstollen, Lebkuchen, Zimtsterne, Dominosteine und Spekulatius. Verfolgt man die Umsatzkurve des deutschen Marktes, so wird schnell klar, dass die Nachfrage zunächst konstant stieg. Mitte November dürfte es gemäß den vorangegangenen Jahren sehr steil bergauf gehen. Dieser Trend wird bis in die Adventszeit anhalten. Zuletzt lag der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch der genannten Lebensmittel – oder besser, Genussmittel – bei etwa 840 g.
In Hannover sitzt die Zentrale des Bankriesen Bahlsen – ein Unternehmen, das jedes Jahr 7100 t Weihnachtsgebäck herstellt. Die Menge verteilt sich auf drei deutsche Werke, allein 1600 t werden davon in Berlin produziert. Insgesamt entsprechen die 7100 t etwa 500 Lkw-Ladungen. Nimmt man alle deutschen Hersteller zusammen, wird eine produzierte Menge von 82.000 t erreicht. Der Umsatz im Inland sank um 2,1 im vergangenen Jahr allerdings auf 413 Millionen € – laut einer Studie der Marktforschungsabteilung von Nielsen sei der Inlandsmarkt dementsprechend schwierig.
Auch für dieses Jahr, 2015, rechnet der Manager von Bahlsen, Michael Hähnel, mit einem zurückgehenden Umsatz. Dennoch ist geplant, dass sein Unternehmen den Anteil vergrößert. Das vergangene Jahr konnte mit einem Marktanteil von 4,8 abgeschlossen werden. Laut der Studie von Nielsen ist der größte Konkurrent von Bahlsen das Unternehmen Lambertz mit einem Marktanteil von 15,3 . Die verschiedenen Eigenmarken der Supermarktketten kommen alle zusammen auf einen Marktanteil von ganzen 60 . Das Gebäck der Eigenmarken wird bei verschiedenen Großbäckern produziert. Ein steigender Umsatz wird im Export vorausgesagt.
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