Dem Welthunger die Stirn bieten

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Dem Welthunger die Stirn bieten

Unsere Population explodiert regelrecht. Im Jahre 2050 soll es laut Vorhersagen bereits 10 Milliarden Menschen auf der Erde geben, was einem Zuwachs von 35 Prozent in nur 35 Jahren entspräche. Dabei werden vor allem Asien und Afrika von diesem sprunghaften Bevölkerungszuwachs betroffen sein, also die Kontinente, auf denen Hunger die größte Rolle spielt.

Jeder einzelne dieser Menschen hat seine Bedürfnisse und hinterlässt seinen eigenen ökologischen Fußabdruck auf dieser Welt. Somit steigt der Lebensmittelbedarf unverhältnismäßig hoch um bis zu 60 Prozent in diesem Zeitraum. Bereits heute leiden mehr als 800 Millionen Menschen an Hunger und Unterernährung. Insbesondere der Ausbruch des Ebola-Virus und die ausufernden Konflikte im Mittelmeerraum verstärken das Problem immens.

Finstere Prognosen für die Zukunft?

Auch die Unverhältnismäßigen und reichlich suboptimalen wirtschaftlichen Entwicklungen tragen ihren Teil dazu bei. Gewissenlose Weltkonzerne wie Monsanto patentieren Grundnahrungsmittel und zwingen weltweit die Farmer mit steriler, nicht reproduzierbarer Saat in finanzielle Abhängigkeit. Länder verpachten wertvolles Ackerland als Anbaufläche für den so hochgelobten “Bio-Sprit”, welcher dem Planeten weit mehr schadet, als er nützt und der Nachernteverlust in Entwicklungsländern beträgt zum Teil bis zu 40 Prozent. Dies liegt insbesondere an fehlenden Lagermöglichkeiten, Strom und der nötigen Hygiene. Große Silos und eine möglichst isolierte, kühle Lagerung von Feldfrüchten und Getreide sind sehr selten. In der Regel wird die Ernte in Hallen oder Baracken auf dem Boden gelagert. Dies macht es Schimmelpilzen, Feuchtigkeit und Schädlingen natürlich besonders leicht, die Ernte teilweise oder manchmal sogar vollständig zu zerstören.

Lösungen für die Probleme finden und neue Prioritäten setzen

Der parlamentarische Staatssekretär des U.S des Entwicklungsministeriums Thomas Silberhorn erklärte auf dem Future Fond, es sei theoretisch möglich, 10 Milliarden Menschen zu ernähren. Hierzu müsste lediglich die Anbau, die Ressourceneffizienz sowie der sichere Ertrag der Landwirtschaft, vor allem in den Entwicklungsländern, entscheidend und nachhaltig optimiert werden. Würden die Industrienationen etwa ihren Fleischkonsum reduzieren, stünde wesentlich mehr Ackerfläche für den Anbau von Nahrungsmitteln zur Verfügung. Allein in den vereinigten Staaten nimmt der Anbau von Tierfutter zwei drittel der Agrarfläche ein. Auch die Weitergabe von Wissen zu Anbautechniken und die Bereitstellung entsprechender Gerätschaften, Landwirtschaftsfahrzeuge und Lagermöglichkeiten würden enorm weiterhelfen. Zur Zeit erwirtschaftet ein europäischer Farmer auf einem Hektar 5 bis 8 Tonnen Gemüse, ein Farmer aus Afrika hingegen eine halbe Tonne oder weniger.

Das schlimmste Problem ist jedoch der Umgang mit Lebensmitteln in den Industriestaaten. Endverbraucher und Großhändler werfen einwandfreie Lebensmittel achtlos in den Müll, weil ein Aufdruck es ihnen sagt. Auch in der Produktion wird ähnlich verfahren. Hier werden täglich abertausende Tonnen Lebensmittel entsorgt, weil sie leichte optische Abweichungen vom Sollzustand aufweisen, nicht etwa, weil sie ungenießbar oder schlecht währen. Ein Beispiel: Laut einer Statistik der Heinrich-Böll-Stiftung wurden letztes Jahr über 346 Millionen Kilo Fleisch einfach weggeworfen. Sei es durch Überproduktion, sinnlose, mediale Panikmache wegen der neuesten Tiergrippe oder sonstiges. Damit waren die Mästung, die Schlachtung und die Verarbeitung von umgerechnet 45 Millionen Hühnern, 4 Millionen Schweinen und 200.000 Rindern völlig umsonst.

 

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