Quantität statt Qualität: Unser Essen verliert an Nährstoffen

Quantität statt Qualität: Unser Essen verliert an Nährstoffen


Schön anzusehen sind sie schon, die übergroßen roten Tomaten und üppigen Salatköpfe in den Frische-Abteilungen unserer Supermärkte. Seit einigen Jahren scheinen viele Gemüsesorten geradezu von Riesenwuchs befallen zu sein.

Das kommt natürlich nicht von ungefähr, sondern ist das Resultat von gezielter Züchtung und vom Einsatz unterschiedlichster Chemikalien beim landwirtschaftlichen Anbau.

Viele Verbraucher haben schon festgestellt, dass eine ganze Reihe von Gemüse- und Obstsorten heute anders schmecken als früher. Was sich allerdings auch mit den feinsten und geübtesten Sinnen nicht an Aussehen, Geruch oder Geschmack erkennen lässt, sind Veränderungen in der chemischen Zusammensetzung der Ware.

Hier hat sich ebenfalls viel getan. Fachleute sind darüber alarmiert, dass immer weniger für uns Menschen wichtige Stoffe in unserer Nahrung zu finden sind. Die Menge der Vitamine und Spurenelemente nimmt immer weiter ab, anders gesagt: die Qualität von Obst und Gemüse geht allgemein zurück.

Mitunter liegen die Ursachen hierfür in der Überzüchtung, bei der mehr Wert auf das Aussehen und die Größe als auf die Inhaltsstoffe von Pflanzen gelegt wird. Eine andere Ursache ist in der Art und dem Umfang der Anreicherung der Böden mit speziellen Düngern zu sehen.

Die Pflanzen können Minerale und Spurenelemente nicht selbst erzeugen. Sie nehmen sie aus den Böden auf und lagern sie in ihren Zellen ein. Sind die Böden jedoch durch extreme Nutzung ausgelaugt, gibt es nichts mehr, was die Pflanzen in sich aufnehmen könnten. Die eingesetzten Dünger sind so ausgewählt, dass sie möglichst rasch und sicher ein optisch überzeugendes Resultat erbringen. Inhalte spielen dabei keine Rolle.

Unsere Ahnen nutzten Verfahren wie die Drei-Felder-Wirtschaft, um der Scholle die Möglichkeit der Regeneration zu geben. Heute werden die Böden durch permanenten Anbau, oft genug auch noch in Form von Monokulturen, überfordert. Das Gesunde an Bio-Produkten liegt nicht allein in der Tatsache, dass sie von Giften frei sind. Sie sind auch in Böden gereift, die in der Regel den Pflanzen noch erlauben, zu ihrem und unserem Wohl genügend Nährstoffe aufzunehmen.

 

Die Tricks der Lebensmittelindustrie

Quantität statt Qualität: Unser Essen verliert an Nährstoffen


Erinnern Sie sich noch an den recht erschreckenden Film „Falling Down“ mit dem unvergleichlichen Michael Douglas aus dem Jahr 1993 – genauer gesagt an die Szene als der sehr wütende William Foster in einem Fast Food-Lokal den auf dem Foto abgelichteten Hamburger mit dem vergleicht, den er gerade in der Hand hält und nicht viele Ähnlichkeiten dabei entdeckt? In der Werbung sieht Essen oft so lecker aus, doch je genauer man schaut, desto ärger sind sie – die Tricks der Lebensmittelindustrie.

Wie die Hersteller tricksen

Pferdefleisch in der Lasagne, Analogkäse auf der Pizza, Erdbeerjoghurt ohne Erdbeeren, Nusspralinen ohne Nuss – die Liste könnte scheinbar fast unendlich verlängert werden. Das erhitzt die Gemüter. Das Schlimme dabei ist: Viele Mogeleien der Lebensmittelbranche sind völlig legal. Der Erdbeer-Geschmack stammt aus Sägespänen und der Becher hat dann ganz legal den Aufdruck „ohne künstliche Inhaltsstoffe“. Produkte mit weniger Zucker haben oft nahezu die gleiche Kalorienzahl, da die Süße aus Schokolade und Kakao stammen kann. „Ohne”-Kennzeichnungen werden manchmal aber sogar verwendet, wenn entsprechende Nähr- oder Zusatzstoffe eigentlich gar nicht im entsprechenden Produkt vorkommen. Dass Gummibärchen in der Regel fettfrei sind, muss eigentlich nicht wirklich erwähnt werden. Dass der Asia-Nudelsnack nie oder kaum in Berührung mit der beworbenen Ente gekommen ist, lässt sich meist an der Zutatenliste ablesen. Ist keine Mengenangabe aufgeführt, liegt der Anteil unter zwei Prozent. Regionalität steht bei den Verbrauchern hoch im Kurs. Bei Orangensaft aus dem Norden wird man dann aber doch stutzig. Auch die “Alpenmilch” kann schon mal aus Mecklenburg-Vorpommern kommen. Und der Schwarzwälder Schinken aus Holland: Die geschützte geographische Angabe bedeutet lediglich, dass mindestens eine der Produktionsstufen – Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung – im genannten geografischen Gebiet stattfinden muss. Vollmilch-Schokolade darf statt Vollmilch auch Magermilchpulver als Zutat enthalten. Am Ende muss nur der Milchfettanteil stimmen. Fans von schwarzen Oliven sollten wissen, dass es sich häufig um noch nicht ausgereifte grüne Oliven handelt, die mit Zusatzstoffen wie Eisen-II-Gluconat (E579) oder Eisen-II-Lactat (E585) gefärbt sind. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe kann da sehr lehrreich sein. Aber manchmal nützt alle Vorsicht nichts.

Was ist Clean Labelling?

So nennt man den Versuch der Lebensmittelindustrie Inhaltsstoffe, die der Verbraucher eigentlich nicht in einem Produkt haben möchte, nicht auf der Zutatenliste auf der Rückseite der Verpackung auftauchen zu lassen. Im Produkt enthalten sind sie dennoch weiterhin. Geschmacksverstärker sind ins Gerede gekommen: sie sollen nicht wirklich gesundheitsfördernd sein. Wenn man das Produkt ohne diesen Zusatzstoff haben möchte, sollte man auf den Aufdruck “ohne Geschmacksverstärker” achten. Ansonsten versucht man das auf der Packung zu vermeiden. Steht also auf der Verpackung “ohne Zusatzstoff: Geschmacksverstärker”, so ist in der Packung dann trotzdem Geschmacksverstärker, aber getarnt als Hefeextrakt.

Die Verbraucherverbände fordern seit langem eine klarere, eindeutige Deklaration der Inhaltsstoffe. Die Zusammensetzung ist nicht klar erkennbar. Aber Schritte zur Aufklärung sind bisher meist an der aktiven Lobby-Arbeit der Lebensmittelindustrie gescheitert. Ein gutes Beispiel ist hier die Nährwertampel.

Die Trends der Lebensmittelbranche

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Als Trend wird ein dauerhafter Wandel im Konsumverhalten einer größeren Bevölkerungsgruppe verstanden. Die Lebensmittelbranche unterliegt einem ständigen Wandel mit neuen Ideen, neuen Möglichkeiten und neuen Einstellungen der Verbraucher. War es in den letzen Jahrzehnten durch die Globalisierung der Trend zur Internationalen Küche, ist es seit einigen Jahren der Trend zum biologischen Anbau oder zum Fair Trade. Durch unsere hektische und finanziell gut gestellte Gesellschaft wird der Lebensmittelbranche eine weitere wichtige Aufgabe zugeteilt: die Gesundheit.

Kaum jemand hat noch die Zeit und Muße, sich stundenlang an den heimischen Herd zu stellen, um aus einfachsten Zutaten einen Gemüseeintopf zu kreieren. Dennoch betrachten wir uns als aufgeklärt genug, dass die Currywurst oder der Pit-Stop beim Fast-Food-Restaurant nicht zur täglichen, ausgewogenen Ernährung geeignet ist. Saisonale Erzeugnisse aus der Region, Essen als Energielieferant oder diätische Lebensmittel aus aller Welt stehen auf der Trendliste unserer Lebensmittelbranche.

Saisonale Erzeugnisse

Dank Logistik und Forschung stehen uns auch im Winter erntefrische Tomaten und Salate aus Holland, Äpfel aus Spanien oder Kartoffeln aus Afrika zur Verfügung. Der Geschmack dieser importierten Nahrungsmittel ist allerdings kein Vergleich zu den bei uns geernteten Produkten. Das liegt nicht ausschließlich an der Qualität der Ware, sondern an der Nachreifezeit während der Atlantiküberquerung, am Kontakt mit Abgasen beim Warenumschlag und vieles mehr. Wenn wir auf unsere Produkte zurückgreifen wollen, müssen wir uns an den saisonalen Kalender halten. Welche Salate können wann geerntet werden? Wann schlachtet der Bauer um die Ecke und zu welcher Jahreszeit lohnt es sich, die Einmachgläser aus dem Keller zu holen? Das Bedürfnis der saisonalen Produkte erfordert unsere Kreativität in Bezug auf Lagerung und Konservierung. Bald können wir Annoncen in der Zeitung lesen: „Tausche Lammkeule gegen eingelegte Kirschen!“, der soziale Aspekt ist dabei nicht nur von Produzenten auf den Konsumenten beschränkt.

Energydrinks und Protein-Shakes

Energydrinks sind längst mehr als der „Gummibärchensaft“ nach durchgefeierten Disco-Nächten. Der schnelle Energieschub in zig Geschmacksrichtungen wird genauso oft in der Mittagspause, bei langen Fahrten hinterm Steuer oder vor einer Sportveranstaltung konsumiert. Ob die Wirkung dem oftmals enthaltenen Taurin, dem Koffein, dem Zucker oder allem zusammen gutgeschrieben werden kann, ist einerlei – der Trend bestätigt die Wirkung. Anders bei den Protein-Shakes, bei denen die Zusammensetzung genauestens studiert wird, bevor sie die geleerten Nährstoffdepots wieder auffüllen sollen. Kraftsportler setzen dabei auf völlig andere Kombinationen wie Ausdauersportler, vielerorts wird er einfach „nur“ als Nahrungsergänzungsmittel im stressbelasteten Alltag verwendet.

Diätische Lebensmittel

Diätische Lebensmittel haben nicht ausschließlich den Zweck der Gewichtsreduktion. Unter diesem Begriff wird ein Ausschluss bestimmter Bestandteile verstanden, wie sie in laktosefreien, natriumfreien, glutenfreien, etc. Nahrungsmittel (nicht) zu finden sind. Zu diesen diätischen Lebensmitteln greifen Allergiker aus Not, nicht weil sie ihr Konsumverhalten ändern wollen, aber auch vegetarische oder vegane Speisen werden in diese Kategorie gezählt. Die konsequente Enthaltsamkeit tierischer Produkte wurde noch vor wenigen Jahren belächelt – heute erfreut sich dieser Lebensmitteltrend zunehmender Anhängerschaft.

Der Genuss von frischer Pasta

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Wesentlich besser als fertige Nudeln aus der Packung schmeckt natürlich hausgemachte frische Pasta. Die richtige Zubereitung der „pasta fresca fatta in casa“ dauert aber ihre Zeit. Der typische Teig aus Hartweizengrieß, Wasser und Salz klingt zunächst einfach, damit er aber richtig verarbeitet und in Form gebracht werden kann, muss er immer wieder geknetet werden.

Zu viel Arbeit für den Alltag

Besonders aufwendig ist natürlich die Herstellung von Ravioli, Tortellini, Cappelletti und ähnlichen Nudelsorten, die noch mit Fleisch, Käse, Fisch und Gemüse gefüllt werden. Deshalb bringen auch wahre italienische Hausfrauen ab und zu Pasta aus dem Kühlregal auf den Tisch. Denn das Angebot an frischen Nudeln aus dem Supermarkt ist mittlerweile sehr vielfältig und in allen Varianten von einfachen Tagliatelle oder Spaghetti bis hin zu fein gefüllten Tortellini, Ravioli und anderen Klassikern erhältlich. Eine tolle Empfehlung ist auch die gefüllte Pfannen Pasta, die mit eigenen Ideen und Zutaten schnell und einfach individualisiert werden kann.

Anzeichen für gute Qualität bei frischer Pasta

Die Basis von hochwertiger frischer Pasta bilden natürlich die qualitativ hochwertigen Zutaten. Achten sollte man beim Kauf also unbedingt auf Nachhaltigkeit, artgerechte Tierhaltung und Umweltfreundlichkeit. Am besten man greift auf Pasta in Bio-Qualität zurück. Aber auch ohne ein Bio-Siegel muss die Pasta nicht schlechter sein: Bei manchen Produzenten findet man trotzdem Hinweise auf Pasta, die unter der Verwendung von erneuerbaren Energien und Zutaten der Region hergestellt wurden. Es lohnt sich also auf jeden Fall, einen Blick auf die Verpackung der Nudeln zu werfen. Dabei sollten ein paar Aspekte besonders beachtet werden. Zunächst spricht für die gute Qualität von frischer Pasta, dass sie ohne Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker, künstliche Aromastoffe oder gehärtete Fette hergestellt wurde. Weiterhin ist bei gefüllter Pasta auf die Herkunft des verwendeten Fleisches zu achten. Transparenz und Nachvollziehbarkeit sollte auf der Verpackung gegeben sein. Schließlich sollte erkennbar sein, dass der Teig und die Füllungen aus Eiern gefertigt wurden, die aus Boden- oder Freilandhaltung stammen.

 

Sind Kartoffelchips und Säfte wirklich vegetarisch?

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Obwohl Verbraucher eigentlich davon ausgehen, sind Chips, Saft oder Speiseeis keineswegs vollkommen frei von Tierbestandteilen. Wer sich vegan oder vegetarisch ernähren möchte, steht hier vor einem großen Problem. Von einer Kennzeichnungspflicht nimmt die Bundesregierung jedoch noch immer Abstand.

Gelatine bei Saft zur Klärung verwendet

Das Beispiel Saft, Kartoffelchips oder Speiseeis zeigt, wie schwierig es sein kann, sich völlig fleischlos zu ernähren. Nur auf tierische Produkte wie Fleisch und Fisch sowie Eier und Milchprodukte zu verzichten, reicht in der Regel nicht aus. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch setzt sich dafür ein, dass auch tierische Bestandteile in Lebensmitteln gekennzeichnet werden, von denen man diese Inhaltsstoffe nicht vermutet. Dazu gehören auch Limonade und Eis, bei denen Läuse-Extrakt verwendet wird.

Ebenso Säfte, bei denen Schweinegelatine zum Klären von Trübstoffen eingesetzt wird. Der Verzicht auf tierische Bestandteile aus ethischen, religiösen oder anderen Gründen muss also in Zukunft durch eine bessere Kennzeichnung ermöglicht werden. Diese Kennzeichnungspflicht wird aber derzeit noch stark von der Politik, insbesondere von den Verbraucherschutzministern der Länder, diskutiert. Verbraucherschützer setzen ihre Hoffnung in die Landespolitiker, da die Bundesregierung die Kennzeichnungspflicht bisher ablehnt – trotz 100.000 Unterschriften, die Foodwatch für die Verordnung sammelte.

Inhaltsstoffe müssen nicht gekennzeichnet werden

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft war von der Unterschriftenaktion und dem Einsatz von Foodwatch wenig beeindruckt. In einer Stellungnahme an die Organisation zeigte sich das Ministerium zwar angetan davon, dass sich Menschen verstärkt Gedanken über ihre Lebensmittel, deren Inhaltsstoffe und Herstellung machen, die Kennzeichnung über die Bestandteile soll aber freiwillig bleiben. Ein häufig von Herstellern verwendete Kennzeichnung ist das V-Label des Vegetarierbundes (Vebu). Damit man sich als Vegetarier oder Veganer also sicher sein kann, dass keine tierischen Bestandteile verwendet wurden, müssen sie auf die kleine Anzahl an Produkten zurückgreifen, die dieses Label bisher tragen – eine nahezu nicht durchführbare Lösung. Das Ministerium argumentiert jedoch weiter, dass die Kennzeichnungspflicht nur als EU-Regelung Sinn machen würde – im EU-Recht ist eine solche Regelung bisher aber nicht vorgesehen. So richtig zuständig fühlt sich also keiner.

 

Schokoladeneis im Test

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Jeder Deutsche gönnt sich fast acht Liter Eis pro Jahr. Zu den süßen Versuchungen im Sommer gehört neben Vanille- und Nusseis das Schokoladeneis. Nachdem in den USA ein Hersteller sein Speiseeis wegen gefährlicher Bakterien zurückrufen musste, sind Verbraucher hierzulande verunsichert. Die Stiftung Warentest hat nun Schokoladeneis getestet. Das Ergebnis: Keine Keime und Bakterien. Überzeugen konnte die Tester aber nur jedes zweite Schokoladeneis.

Schokoladeneis gehört zu den beliebtesten Eissorten

Das Schokoladeneis gehört neben Vanilleeis und Nusseis zu den beliebtesten Sorten in Deutschland. Es sollte selbstverständlich nach Schokolade schmecken. Dazu sollte es cremig und süß sein und sich im Mund glatt und geschmeidig anfühlen.

Die Ergebnisse des Tests

Die Stiftung Warentest untersuchte in ihrem Test zwanzig Sorten Schokoladeneis, darunter sowohl bekannte Markenprodukte als auch Schokoladeneis vom Discounter. Der Preis reichte von 1,50 Euro bis 11 Euro pro Liter.

Die Tester fanden immerhin keine Keime oder Bakterien. Das ist die gute Nachricht. Die nicht ganz so gute Nachricht ist, dass unter den zwanzig Sorten Schokoladeneis nur sieben Sorten gut abschnitten und nur eine – mit 11 Euro pro Liter auch die teuerste – zu finden war, die in puncto Geschmack und Qualität vollständig überzeugen konnte (Häagen Dasz). Negativ fiel den Testern bei diesem Schokoladeneis aber auf, dass auf der Zutatenliste zwar belgische Schokolade genannt wird, in dem Eis bzw. den Schokoraspeln jedoch Baumwollsaatöl zu finden war, das für Schokolade nicht erlaubt ist. Statt belgischer Schokolade dürfte auf der Zutatenliste also lediglich „schokoladenhaltige Zubereitung“ stehen.

Zwei Produkte erhalten die Note „ausreichend“

Zwei getestete Produkte waren entweder viel zu süß oder aber zu wenig schokoladig und erhielten deshalb die Note „ausreichend“. Eines der Produkte ist von Lidl.

 

Sorbit: Ein Überblick

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Sorbit (auch Sorbitol, Hexanhexol oder Glucitol) ist ein Stoff aus der chemischen Gruppe der Alditole (Zuckeralkohole). In der Industrie wird Sorbit als Lebensmittelzusatzstoff E420 in vielen Produkten verwendet, da es eine Vielfalt an nützlichen Eigenschaften mit sich bringt. Zunächst kann Sorbitol primär als Zuckeraustauschstoff verwendet werden. Es ist von Natur aus aber auch ein gutes Trägermaterial für Vitamine und eignet sich überdies auch als Feuchthaltemittel in Süßigkeiten, Backwaren Zahnpasta und diversen kosmetischen Produkten.

Sorbit wird vom menschlichen Körper auch selbst produziert. Es ist ein Nebenprodukt, welches bei der Aufspaltung von Glucose in Fructose entsteht. Diese Aufspaltung beginnt bereits beim Kauen der Nahrung, da die hierfür erforderlichen Enzyme im menschlichen Speichel vorhanden sind. Obwohl Sorbit somit ein körpereigener Stoff ist, produziert der Körper selbst nur sehr geringe Mengen davon. Weit geringere Menge noch, als sie in so manchen Lebensmitteln vorkommen. Eine übermäßige Zufuhr von Sorbit kann auch zu Beschwerden führen.

Vorkommen und Gewinnung von Sorbit

Das höchste Vorkommen von natürlichem Sorbit mit nicht weniger als 12 Prozent findet man in der Frucht der Eberesche (im Volksmund auch Vogelbeere genannt). So war die Vogelbeere auch lange Zeit die primäre Quelle für die Gewinnung von Sorbit. Auch bestimmte Kern- und Steinobstsorten wie Äpfel, Pflaumen, Birnen, Pfirsiche oder Aprikosen sind sehr sorbithaltig. Beerenfrüchte, Trauben sowie Ananas und die gesamte Familie der Zitrusfrüchte enthalten dagegen nur verschwindend geringe Mengen Sorbit ober sind gar vollkommen sorbitfrei.

Heutzutage gewinnt man Sorbit aus Mais- oder Weizenstärke, welche in großen Mengen künstlich unter Zuhilfenahme von Enzymen aufgespalten werden. Bevor man anfing, die Aufspaltung von Stärke mittels Enzymen vorzunehmen, waren starke Säuren dazu notwendig, welche zwar einen vergleichbaren Effekt durch chemische Reaktion hervorriefen, jedoch durch die Einseitigkeit des Reaktionsschemas auch nur entsprechend einseitige Ergebnisse lieferten. Der Einsatz spezieller Enzyme macht eine Gezielte Aufspaltung auf molekularer Ebene möglich und somit die Gewinnung ganz bestimmter Einfach- oder Mehrfachzucker gezielt steuerbar. So kann mittels der Enzymspaltung von Stärke nicht nur Sorbit gewonnen werden, sondern auch Xylit, Maltose, Isoglukose oder Polydextrose, ein langverketteter Zucker, dessen Molekülkette dennoch nur einen Bruchteil der Länge von Stärkeketten aufweist.

Verwendung und Vorteile von Sorbit

Die hygroskopischen Eigenschaften von Sorbit machen es zum idealen Feuchthaltemittel. Substanzen, denen Sorbit zugesetzt wird, trocknen nicht aus, sondern absorbieren Feuchtigkeit aus der umgebenden Atmosphäre in gleichem Maße, wie das enthaltene Wasser verdunstet. Natürlich funktioniert dies nicht uneingeschränkt und die Verdunstung übersteigt die Absorption von Luftfeuchtigkeit. Dennoch kann die Zugabe von Sorbit zu Cremes wie Zahnpasta, Hautcreme oder Lebensmitteln wie Senf, Mayonnaise und Ketchup den Effekt des Vertrocknens wesentlich hinauszögern. Verestert man Sorbit mit Nitriersäure erhält man Nitrosorbit. Ein durchaus potenter Sprengstoff, welcher dem Glycerintrinitrat (Nitroglycerin) nicht unähnlich ist.

Am häufigsten ist Sorbit jedoch in unseren Lebensmitteln zu finden. Es liefert mit gerade einmal 2,4 Kilokalorien pro Gramm 7 mal weniger Energie als die selbe Menge Saccharose (Haushaltszucker) und beim Abbau von Sorbit im Körper wird im Gegensatz zu herkömmlichen Ein- oder Mehrfachzuckern kein Insulin ausgeschüttet, was es zum Idealen Süßstoff für diätetische Lebensmittel macht. Da es im Gegensatz zu herkömmlichen Zuckern kaum durch Speichel aufgespalten wird und auch Bakterien keine gute Nahrungsgrundlage liefert, ist es so gut wie nicht kariogen. Dies prädestiniert es als Süßstoff für Zahncremes. Da Sorbit keine schwerwiegenden Gesundheitlichen Schädigungen nach sich ziehen kann und im Gegensatz zu anderen Süßstoffen auch keine krebsfördernden Eigenschaften mit sich bringt, ist es innerhalb der EU in Lebensmitteln, mit Ausnahme von Getränken, in uneingeschränkter Menge zugelassen.

Nebenwirkungen von Sorbit

Die birgt dennoch einige Nachteile. Bei einer Aufnahme von mehr als 50 Gramm Sorbit am Tag können leichte bis starke Blähungen auftreten, ebenso wie Durchfall. Sorbit wird im Magen nicht vollständig verstoffwechselt und der Nahrungsbrei, welcher den Dünndarm erreicht ist damit immer noch sorbithaltig. Sorbit hat eine osmotische Wirkung.

 

Isotonische Getränke bei ÖKO-TEST

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Das Magazin ÖKO-TEST beschäftigte sich jetzt verstärkt mit isotonischen Getränke und untersuchte dabei 21 der Sportgetränke. Für keine Sorte kann das Verbrauchermagazin allerdings eine Empfehlung abgeben. Die bei sportlichen Aktivitäten ausgeschiedenen Stoffe im Schweiß können von den Inhaltsstoffen nicht komplett ersetzt werden. Außerdem beinhalten sie haufenweise künstliche Süßstoffe, Aromen und überflüssige Vitamine.

Nährstoffverluste ausgleichen

Beim Sport ist es schnell möglich, bis zu anderthalb Liter Schweiß pro Stunde zu verlieren. Eigentlich dienen isotonische Getränke dazu, diesen Verlust an Flüssigkeit und Nährstoffen aufzufangen. Diese Art von Getränken wird vom Körper schneller aufgenommen, da ihr Anteil an gelösten Teilchen der Konzentration im Blutplasma entspricht. Welche Inhaltsstoffe enthalten sein sollten, ist nicht gesetzlich festgelegt. Am besten sind aber leicht lösliche Kohlenhydrate und Zucker. Wichtig sind auch Zusätze an Natrium, da besonders große Mengen dieses Mineralstoffes während des Schwitzens verloren gehen.

Schlechte Testergebnisse

In der Untersuchung von ÖKO-TEST konnte aber festgestellt werden, dass es bei keinem der getesteten Getränken eine ausreichende Menge an Natrium gab. Auch an Zucker mangelt es den Getränken. Dafür stecken sie voll von Süßstoffen wie Saccharin und Aspartam, was für den Sportler kontraproduktiv ist. Denn gerade Zucker soll als Energielieferant dienen. Ein weiterer Kritikpunkt des Magazins war der hohe Anteil an Aromen in zwölf Produkten der Stichprobe. Außerdem sind fast alle mit Vitaminen und Mineralstoffen versetzt, die aber keine Vorteile für den Verbraucher bieten.

Eine ausgewogene Ernährung ist bereits ausreichend, um alle notwendigen Nährstoffe zu bekommen. Darüber hinaus könnten die Hersteller gut auf synthetische Farbstoffe verzichten, die die Getränke knallblau oder gelb machen. In einem isotonischen Getränk fand man zudem zu viel Chlorat – ein Stoff, der die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse blockieren kann. Ein anderes Getränk fiel mit nierenschädlichem Uran auf. Für das Verbrauchermagazin ist keines der isotonischen Getränke ohne Vorbehalte zu empfehlen. Freizeitsportler sind auch mit Wasser oder einer Mischung von Wasser und Fruchtsaft in einer Konzentration von 3:1 bis 5:1 gut beraten.

 

Die neue Markert-Diät

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Die neue Markert Diät, welche in diesem Artikel vorgestellt werden soll, ist eine modifizierte und verbesserte Version der alten Markert Diät. Wenn Sie sich viel mit Ernährung und gesunden Alternativen zur Gewichtsabnahme beschäftigen, so ist Ihnen der Name Dieter Markert mit Sicherheit schon einmal begegnet. Der Mediziner hat sein Ernährungskonzept zur Gewichtsreduktion nun um einige Komponenten erweitert und somit sowohl die Durchführbarkeit als auch den gesundheitlichen Aspekt verbessert.

Wie lautet das Konzept der alten Markert Diät und was hat sich nun verändert?

Ursprünglich war die Markert Diät als eine sehr reduzierte Trinkfastenkur angelegt, welche mit nur 500 kcal Tagesration rechnete. Bei dieser Ernährungsweise, welche hauptsächlich durch Eiweiß-Drinks aus der Apotheke bestritten wurde – waren hier vor allem namenhafte Hersteller wie Almased relevant – handelte es sich somit sogar um so genanntes Heilfasten, denn durch die extrem reduzierte Nahrungsaufnahme sollte nicht nur Gewicht verloren, sondern vor allem auch „Gesundheit“ wieder aufgebaut werden. Neben den Eiweiß-Drinks waren lediglich frische Säfte und Gemüsebrühe erlaubt, wobei die Gemüsebrühe noch eine besondere Rolle spielt: Sie enthält Stoffe, die freie Radikale im Körper binden und somit eine Gewichtsabnahme erleichtern.

In der alten Version der Markert Diät wurde zudem zusätzlich zum Fasten auf ein strammes Sportprogramm zurück gegriffen, wodurch ein Gewichtsverlust von bis zu 5 KG erzielt werden konnte. Die neuere Version dieses Ernährungskonzeptes kommt nun mit einem mäßigen Sportprogramm und einem neuen Ernährungsplan daher, welcher die anfängliche Trinkfastenkur ergänzt. Praktisch bedeutet dies, dass zum Frühstück und Mittagessen anteilig 40% langkettige Kohlenhydrate – wie beispielsweise Vollkornprodukte – und 20% Eiweiße zu sich genommen werden, während abends ein um die Inhaltsstoffe Carnitin und Jod erweiterter Eiweiß-Drink auf dem Speiseplan steht. Die erlaubte Tageskalorienmenge wurde von 500 auf 1000 kcal hoch gesetzt.

Wie lauten die Erfolgsaussichten der neuen Markert Diät?

Durch die dem Konzept zu Grunde liegenden Annahmen über bestimmte Stoffwechselprozesse ist der Erfolg der Markert Diät bis heute umstritten. Sicher ist, dass ein durch eine eiweißreiche Ernährung herbeigeführter niedriger Blutzuckerspiegel förderlich für die Gewichtsabnahme ist, nicht bewiesen wurde jedoch der angenommene Zusammenhang zwischen einer eiweißreichen Ernährung und der Produktion stoffwechselstimulierender Schilddrüsenhormone. Außerdem müssen auch nach Erreichen des Zielgewichts weiterhin Eiweiß-Drinks konsumiert werden, um einen Jojo-Effekt verhindern zu können. Wem das nichts ausmacht, der kann dieser Diät durchaus eine Chance geben.

Fisch im O-Saft?

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Etwa neun Prozent der Menschen in Deutschland sind Vegetarier bzw. Veganer, verzichten also teilweise oder gänzlich auf tierische Produkte. Orangensaft erscheint zunächst sowohl Vegetarier als auch Vegan-freundlich. Doch nicht nur in dieser Personengruppe machte sich Empörung breit, als bekannt wurde, dass viele Hersteller bei der Produktion von Fruchtsaftgetränken auf tierische Bestandteile zurückgreifen – ohne das dies auf dem Etikett ausgewiesen wurde. Auf den Umstand wies der Verbraucherverein Foodwatch aus Berlin bereits 2012 hin:

In einer E-Mail-Aktion richtete man an die damalige Bundesumweltministerin Ilse Aigner die Forderung nach einer schärferen Deklarationspflicht: Es müsse eine gesetzliche Grundlage dafür geschaffen werden, dass die Verbraucher ausnahmslos über die Inhaltstoffe von Lebensmitteln informiert würden.

In seiner Argumentation stützt sich Foodwatch auf eigene Recherchen, die zutage brachten, dass beispielsweise Fruchtsafthersteller wie Valensina Gelatine verwenden, um Trübstoffe zu binden. Außerdem wird das tierische Produkt oft als Träger zugesetzter Vitamine verwendet. Valensina hat jedoch nun reagiert:

Das Unternehmen aus Mönchengladbach bestätigte gegenüber Foodwatch, dass die betroffenen Rezepturen geändert wurden – und folgt damit anderen Lebensmittelherstellern wie Milram oder Eckes Granini. Dieses Einlenken beweise, dass der Zusammenschluss von besorgten Konsumenten tatsächlich etwas bewirken könne, befindet man bei Foodwatch. Doch nach der Meinung der Verbraucherorganisation gibt es noch Einiges zu tun:

Denn bislang sind die Konsumenten auf den guten Willen der Hersteller angewiesen, wenn sie Nahrungsmittel mit tierischen Inhaltsstoffen meiden möchten; denn gemäß des deutschen Lebensmittelrechts sind die Unternehmen nicht verpflichtet, sämtliche Inhaltsstoffe anzugeben, die bei Herstellung verwendet werden oder im Produkt selbst enthalten sind. Eine lückenlose Kennzeichnung und in der Folge mehr Transparenz für die Verbraucher ist das langfristige Ziel von Foodwatch.

Denn schenkt man den Recherchen Glauben, sind Fruchtsäfte, die mit tierischen Inhaltsstoffen versetzt werden, erst der Anfang: Bei der Produktion von Kartoffelchips fügen manche Hersteller offensichtlich Aromen hinzu, die aus Geflügel gewonnen werden; in Bäckereien kann Cystein (häufig aus Schweineborsten gewonnen) eingesetzt werden, ohne dass eine Kennzeichnungspflicht besteht. Besonders irreführend sind Verpackungsbezeichnungen wie „vegan“ oder „vegetarisch“: Diese sind gesetzlich nicht geregelt und so kann es vorkommen, dass ein als „vegan“ gekennzeichnetes Lebensmittel dennoch tierische Bestandteile enthält – eine häufige Ursache ist die sogenannte Kreuzkontamination:

Zum Beispiel kann durch die Nutzung derselben Produktionslinie wie bei der Herstellung von Milchschokolade eine „vegane“ Schokolade geringe Mengen an Milch enthalten – die derzeit noch bestehende Gesetzeslücke erlaubt den Unternehmen hier den Spielraum, diesen Umstand zu verschweigen. Hier zeigt sich die Macht der sozialen Netzwerke, die es gemeinnützigen Vereinen wie Foodwatch ermöglicht, die Verbraucher über aktuelle Rechercheergebnisse aufzuklären. Und ein positiver Wandel ist nur dann wirklich erfolgreich, wenn genügend Menschen davon erfahren.