Multiple Sklerose – Welche Rolle spielt die Ernährung?

Multiple Sklerose – Welche Rolle spielt die Ernährung?

Unser Essverhalten beeinflusst womöglich die Entstehung sowie den Verlauf von Multipler Sklerose. Welche Rolle spielt unsere Ernährung dabei wirklich, welche Effekte haben beispielsweise Fettsäuren?

Die Symptome von Multipler Sklerose sind vielfältig. Die Krankheit kann sich durch Kribbeln, Sehprobleme, vermehrtes Stolpern und auch Lähmungserscheinungen äußern. Es handelt sich bei MS um eine Entzündung des Nervensystems. Bisher ist die Krankheit unheilbar. Durch Medikamente können lediglich die Schwere und Häufigkeit der Entzündungsschübe verringert werden. Daher ist es umso interessanter, herauszufinden, ob sich der Krankheitsverlauf auch durch unsere Ernährung beeinflussen lässt.

Professor Hartmut Wekerle ist Direktor des Max-Planck-Instituts für Neurobiologie in München. Er vermutet, dass unsere Ernährung mittels der Darmflora auf die MS einwirken könnte. Stoffwechselprodukte wie kurzkettige Fettsäuren können unser Immunsystem beeinflussen. Diese Fettsäuren fungieren als Botenstoffe zwischen der Darmflora und sogenannten Fresszellen, die abgestorbene Zellen oder Eindringlinge vernichten und Entzündungen bekämpfen.

Stellt man seine Ernährung um, verändert man höchstwahrscheinlich auch seine Darmflora. Dies wäre eine Erklärung dafür, dass in den vergangenen Jahren die Zahl der MS-Erkrankungen in Japan deutlich stieg, seit sich dort eine westliche Form der Ernährung durchsetzte. Zurzeit können Ärzte jedoch keine konkrete Ernährungsform für MS-Patienten empfehlen.

Der Leiter der Abteilung Naturheilkunde im Immanuel Krankenhaus in Berlin, Andreas Michalsen, hält beispielsweise eine vegane Ernährung für hilfreich. Jedoch liegen bislang kaum Studien vor, die diese Vermutung bestätigen. Eine anti-entzündliche Diät könnte den Entzündungen der MS-Krankheit entgegenwirken. Es handelt sich hierbei um eine Ernährungsform in deren Mittelpunkt Omega-6 und Omega-3 Fettsäuren stehen.

Das Hormon Insulin ist bei Entzündungen ebenfalls relevant. Durch eine Low-Carb-Diät soll versucht werden, den Insulinspiegel konstant niedrig zu halten. Die Diät besteht darin, möglichst wenig Kohlenhydrate, dafür aber viele Proteine zu sich zu nehmen. Neurologen entdeckten zwar positive Effekte dieser Diät bei MS-Erkrankungen, wissenschaftlich untermauert sind diese Annahmen allerdings nicht. Wer unter MS leidet sollte daher in Absprache mit seinem Arzt herausfinden, welche Art der Ernährung für ihn am geeignetsten ist.

 

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