Ist Zucker ein Gift?

Was früher Fett war, ist heute Zucker – denn Zucker gilt als “Schurke” unter den Nährstoffen. In Büchern werden Süßmittel sogar als Krankmacher und Droge bezeichnet. Auch Robert Lustig von der University of California in San Francisco hat sich mit dem Thema “Zucker” in seinem Artikel “The toxic truth about sugar” auseinandergesetzt. Er ist der Meinung, dass ein hoher Zuckerkonsum Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes zur Folge hat und dass Zucker süchtig machen kann. Daher plädiert er für Verkaufsverbote von Süßigkeiten und Softdrinks an Kinder und Jugendliche in Schulen. Somit soll der Zuckerkonsum eingeschränkt werden.

In Deutschland leidet jeder Fünfte an Fettleibigkeit

Lustig und andere Wissenschaftler gründeten Anfang 2014 die Plattform “Action on Sugar”. Amerikaner nehmen heutzutage fast 20-mal mehr Gezuckertes zu sich als im Jahr 1822. Vor allem gesüßte Getränke sind besonders beliebt. Die Übergewichtsraten in den USA sind mittlerweile sehr hoch. Jeder dritte Amerikaner ist fettleibig. Adipöse Menschen sind Personen mit einem Body-Mass-Index von mehr als 30.

Eine ähnliche Meinung wie Lustig vertritt auch die Weltgesundheitsorganisation in Genf. Vom Gremium für Ernährung kam der Vorschlag, dass der bisher geltende Richtwert für Zucker von zehn Prozent der täglichen Kalorienzufuhr auf fünf Prozent, was eine knappe Dose Limonade entsprechen würde, herabgesetzt werden sollte. Das hätte zur Folge, dass der Kaffee schwarz getrunken werden müsste und auf Süßigkeiten, Kekse und zahlreiche Fertigprodukte müsste verzichtet werden. Daher ist es doch relativ unrealistisch, diese Form von Diät einzuhalten. Doch würde die Einhaltung dieser fünf Prozent an Zuckerkonsum pro Tag einen positiven Effekt auf die Übergewichtsraten und die Entstehung von Diabetes haben.

Süßigkeiten als Seelentröster

Zucker sorgt dafür, dass die Regelkreise des Energiehaushalts durcheinander gebracht werden. Durch den im Haushaltszucker enthaltenen Traubenzucker wird die Glukose, der Insulinspiegel kurzfristig stark erhöht. Folge dessen ist ein starker Abfall des Glukosewerts im Blut, wodurch wir kurz nach einer Mahlzeit wieder ein Hungergefühl bekommen. Naschkatzen essen daher automatisch zu viele Kalorien. Auf der anderen Seite wird durch Süßes Dopamin ausgeschüttet. Nicht umsonst heißt es ja auch, dass Schokolade glücklich macht. Diese Befriedigung ist aber nur von kurzer Dauer, daher wollen wir immer mehr von dem leckeren süßen Zeug essen.

Dadurch, dass Süßigkeiten auch als Seelentröster bekannt sind, wird darüber diskutiert, ob Zucker eine ähnliche Wirkung hat wie Drogen und daher süchtig macht. Suchterscheinungen durch dauernd hohen Zuckerkonsum konnten beim Menschen bisher aber nicht nachgewiesen werden. Experten halten wenig von einem Grenzwert für Zucker. Sie sind der Meinung, dass sich Ernährungsempfehlungen nicht allein auf ein Lebensmittel konzentrieren sollten. Wichtig ist die Kombination an Lebensmitteln. Sie raten dazu, mehr ballaststoffhaltige Lebensmittel zu sich zu nehmen. So kann ernährungsbedingten Krankheiten am besten vorgebeugt werden.

Übergewicht durch Softdrinks

Die Experten sind sich aber darüber einig, dass Menschen, die regelmäßig gezuckerte Getränke konsumieren, eher zu Übergewicht neigen. Dies haben Studien bewiesen. Andere Studien zeigten, dass Menschen, die auf diese Softdrinks verzichten, vor einer übermäßigen Ansammlung von Fettpolstern geschützt sind. Softdrinks gelten vor allem als Übeltäter, da sie nicht nur normalen Kristallzucker, sondern zur Hälfte auch Fruktose enthalten. Durch die Fruktose wird die Leber zur Neubildung von Fett angetrieben. Die Folge ist eine Insulinresistenz. Der Betroffene hat also ständig erhöhte Blutzucker- und Insulinwerte, was eine Vorstufe des Diabetes darstellt.

Daher kann es durch ein Übermaß an Softdrinks nicht nur zu Übergewicht, sondern auch zu Diabetes kommen. Immer wieder gibt es neue Negativschlagzeilen rund um das Thema “Zucker”. Auch Zahnmediziner Philip James von der London School of Hygiene and Tropical Medicine meldet sich zu Wort und fordert nur drei Prozent Zucker in der Ernährung. So soll Karies vorgebeugt werden. Die Zuckerindustrie versucht durch verschiedene Studien und PR-Kampagnen die Vorwürfe zu entkräften. Beispielsweise wird immer wieder gezeigt, dass Übergewicht durch zu wenig Bewegung entsteht. Zudem wird aber versucht, Rezepte mit weniger Zucker zu formulieren und bessere Werbungen für Diätvarianten zu entwickeln. Zuckergegnern reichen diese Bemühungen aber nicht aus. Bleibt abzuwarten, welche weiteren Entwicklungen es gibt.

 

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