Stopp für die Lebensmittelverschwendung
Besser spät als nie: Erst vor etwa zwei Jahren erhielt das Thema der Lebensmittelverschwendung endlich seinen verdienten Stellenwert in der deutschen Regierungspolitik. Kritische Stimmen, die auf den weltweit desaströsen Umgang mit Nahrungsmitteln hinweisen, machten sich selbstverständlich schon weit früher bemerkbar. In der jüngeren Vergangenheit stechen zum Beispiel Dokumentationen wie das 2011 erschienene Werk „Taste the Waste“ hervor.
Die Frage nach Gerechtigkeit
Der Begriff Überflussgesellschaft taucht häufig auf in Diskussionen um Lebensmittelverschwendung. Es geht hierbei um die Frage nach Gerechtigkeit: Während das Leben in vielen Industrienationen bequemer nicht sein könnte und der Supermarkt um die Ecke Lebensmittel aus der ganzen Welt in Hülle und Fülle bereithält, regieren in anderen Teilen dieser Welt Armut und Hunger. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass zwölf Prozent der Weltbevölkerung hungert; das sind etwa 870 Millionen Menschen.
Dazu stehen im harten Kontrast die Zahlen der weltweiten Nahrungsmittelproduktion: Mehr als ein Drittel der Lebensmittel landen erst gar nicht auf dem Teller, sondern direkt in der Mülltonne. In Deutschland sind das pro Jahr im Schnitt 82 Kilogramm oder 235 Euro pro Bürger. Dabei ist davon auszugehen, dass ein Großteil der entsorgten Lebensmittel noch essbar gewesen wäre. Auch die Gastronomie ist ein wesentlicher Faktor in puncto Lebensmittelverschwendung: Hier werden rund 44 Prozent der Lebensmittel vorzeitig weggeworfen.
Auch die ökologischen Auswirkungen der Lebensmittelproduktion sollte berücksichtigt werden. Mehr als 10.000 Liter Wasser werden verbraucht, um die Menge an Lebensmittel herzustellen, die der durchschnittliche Deutsche im Jahr einkauft. Hinzu kommen CO2-Emissionen, die einem Transatlantikflug entsprechen: einmal Frankfurt-New York und retour. Auch der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden sowie ihr Einfluss auf die Umwelt ist beachtlich – und könnte leicht verringert werden.
Was kann ich dafür tun?
Und so komplex das Thema Lebensmittelverschwendung auch sein mag, ohne Zweifel kann jeder Einzelne schon viel bewegen. Das fängt dabei an, jeden Gang zum Supermarkt so bewusst wie möglich zu machen. Oft kann zum Beispiel das Schreiben einer Einkaufsliste dabei helfen, Spontankäufe zu vermeiden. Auch ein Einkauf mit hungrigem Magen kann wesentlich beeinflussen, was letztendlich im Kühlschrank landet. Eine weitere Rolle spielen die Supermarktketten und ihr Einsatz psychologischer Tricks: So muss man als Kunde meist einen weiten Weg durch den Laden zurücklegen, um zu alltäglichen Produkten wie Milch oder Butter zu gelangen – und geht dabei an einer Vielzahl von Lockangeboten vorbei. Lebensmittelverschwendung kann außerdem vermieden werden, indem man etwas weniger kritisch mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum umgeht; viele Produkte sind nämlich noch weit über diese Herstellerangabe hinaus genießbar.
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