Süßigkeiten an der Supermarkt-Kasse gehören bald der Vergangenheit an

Süßigkeiten an der Supermarkt-Kasse gehören bald der Vergangenheit an

Eltern, die mit ihren Kindern einkaufen gehen, sollte “Quengelkasse” ein Begriff sein. Denn an der Kasse entdecken die Kinder leckere Kaugummis, handliche Schokoladenportionen und bunte Bonbons und wollen diese natürlich unbedingt haben. Wenn man dann widerspricht, ist das Geschrei groß. Daher sind kleinkindliche Wutanfälle am häufigsten an der Kasse im Supermarkt zu beobachten.

Auch die Regierung beschäftigte sich nun mit diesem Problem. In dem Antrag “Gesunde Ernährung stärken – Lebensmittel wertschätzen” machten die Regierungsfraktionen auf eine Zunahme von Übergewicht, Fettleibigkeit und Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufmerksam. Ursachen sind ein ungesundes Essverhalten und mangelnde Bewegung. Die Regierung soll sich nun für besseres Essen in Krankenhäusern, Kantinen, Schulen und Kindergärten einsetzen und in Zusammenarbeit mit der Lebensmittelwirtschaft und dem Lebensmittelhandel dafür sorgen, dass es nur noch “quengelfreie” (süßigkeitenfreie) Kassen in Supermärkten gibt.

Die Reaktion der Lebensmittelwirtschaft fiel humorlos aus. Es würde keine wissenschaftliche Begründung dafür geben, dass allein Zucker und Fett für Übergewicht verantwortlich sind. Lebensmittel lassen sich nicht per se in gesund oder ungesund einteilen. Die Konsequenz war die Ablehnung einer quengelfreien Kasse durch den Spitzenverband BLL. 

Wenn es um die Bestückung der Kassenzone geht, sind die Händler anscheinend nicht auf die Schützenhilfe der Lebensmittelbranche oder die Ideen des Bundestages angewiesen. Bereits seit längerer Zeit testen einige Lebensmittelhändler die süßwarenfreien Kassen. Beispielsweise hat der Discounter Lidl in einigen Ländern seit Sommer 2014 versuchsweise Quengelware an den Kassen aus dem Sortiment genommen. In Großbritannien gibt es bei Lidl schon seit Anfang 2014 keine Süßigkeiten mehr in der Kassenzone. Stattdessen findet man Nüsse, Obst oder Fruchtsäfte an den Kassen. Bei Kaufland wurde sogar eine gesondert gekennzeichnete Kasse für genervte Eltern eingeführt. Die Händler bei Edeka dürfen selbst entscheiden, ob Kassen ohne Süßigkeiten angeboten werden. Von der Rewe-Gruppe gibt es zu der Aufforderung des Bundestages und möglichen Konsequenzen noch keine Kommentare.

 

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