Dark Dinner: Essen mit fast allen Sinnen
Das Auge isst mit!“ Alle guten Köche wissen, dass die Präsentation von Speisen und Getränken für die Gäste zum eigentlichen Genuss mit dazu gehört, denn beim Essen sind in der Regel weit mehr Sinne als nur der Geschmackssinn beteiligt: Die Nase spielt beispielsweise eine wichtige Rolle für das Geschmacksempfinden – das wird jede/-r bestätigen können, der bzw. die schon einmal mit einer Erkältung und entsprechend verstopfter Nase gegessen hat. Aber es ist eben auch das Sehen, das unsere Wahrnehmung des Essens beeinflusst: Eine appetitlich angerichtete Mahlzeit mit frisch aussehenden Nahrungsmitteln trägt dazu bei, dass wir den dazugehörigen Geschmack als positiv empfinden.
Das bedeutet aber auch, dass uns das Sehen vom eigentlichen Geschmack als solchen ablenken kann. Schaltet man das Sehen als Faktor bei der Beurteilung eines Essens aus, kann man sich statt dessen ganz auf den Geschmacks- und Geruchssinn konzentrieren und auf diese Weise Geschmack und Duft eines Essens intensiver und nuancierter wahrnehmen. Dies ist bei einem „Dark Dinner“ der Fall.
Inzwischen gibt es verschiedene Restaurants in Deutschland, die ein solches „Dinner im Dunkeln“ anbieten. Hierbei sind die Räumlichkeiten komplett verdunkelt, so dass der visuelle Aspekt vorübergehend ausgeklammert wird. Die verbleibenden Sinne, nicht nur Geschmack und Geruch, sondern auch das Fühlen in Bezug auf die Textur des Essens und die eigene Körperwahrnehmung, arbeiten gewissermaßen auf Hochtouren. Daneben spielt natürlich auch das Gehör eine wichtigere Rolle, was die Wahrnehmung der Umgebung bzw. der anderen Gäste betrifft. So bietet sich den Restaurantbesuchern ein intensives Essenserlebnis, was natürlich auch eine besondere Herausforderung an die Qualität und die Zubereitung der angebotenen Speisen darstellt.
Das Servieren wird in vielen Fällen von erblindeten Kellnern/Kellnerinnen ausgeführt. Für diese bedeutet die Verdunklung eines Raumes im Gegensatz zum normalerweise sehenden Publikum keinen Nachteil, so dass sie sich in Gegensatz zu den übrigen Anwesenden wie gewohnt orientieren und entsprechend servieren können. Das „Dark Dinner“ ist demnach für jedermann ein Erlebnis und bietet sowohl Einblick in die eigene Sinneswelt, als auch in jene von blinden Menschen.
Online Beratung – Unsere Empfehlung
Diese Berater stehen aktuell für eine ausführliche Beratung in diesem Bereich zur Verfügung und geben Antwort auf Deine Fragen.