Knoblauch - Ohnmacht ?!

Es gibt eine wunderbare Speise aus der türkischen Küche „Der Imam fiel in Ohnmacht“. Die Ursache für seine Ohnmacht ist allerdings nach wie vor noch ungeklärt. Fiel er in Ohnmacht aufgrund des Wohlgeschmacks oder war der viele Knoblauch schuld? Kann Knoblauch denn eine Ohnmacht verursachen? Und wenn ja, wie?

Wie kann Knoblauch ohnmächtig machen?

Zum einen kann der „betörende“ Knoblauchduft natürlich umwerfend sein. Wird man unter ungünstigen Voraussetzungen, etwa bei leerem Magen und / oder leichter Übelkeit, gepaart mit niedrigem Blutdruck, von seinem knoblauchduftenden Gegenüber heftig angehaucht oder geküsst, können einem schon mal die Sinne schwinden. Aber mal im Ernst: Auch für den Knoblauch-Esser kann der Genuss nicht ganz ungefährlich sein.

Knoblauch wird im Lateinischen auch als „Allium sativum“ bezeichnet. Die mehrjährige Pflanze zeichnet sich durch längliche, flache, graugrüne Blätter aus. Gegessen werden vor allem die frischen Zehen des Knoblauchs und das Knoblauchöl. Seit der Antike wird er als Nahrungs-, Gewürz- und Arzneipflanze genutzt. Der große Vorteil von Knoblauch liegt in seiner vorbeugenden Wirkung gegen Herz-Gefäß-Kreislauferkrankungen und hohe Blutfettwerte, die ja Arteriosklerose verursachen. Untersucht wird weiterhin der Einsatz in der Prävention von Krebserkrankungen.

Starkes Absinken des Blutdrucks

Vor allem nach der Einnahme großer Knofelmengen kann es zu einem Absinken des Blutdrucks kommen. Für Hypotoniker, also Menschen mit niedrigem Blutdruck, kann das schon mal eher ungut sein. Das kann dann zu einer kurzen Ohnmacht, einer sogenannten Synkope, führen. Hat jemand hohen Blutdruck kann dieser blutdrucksenkende Effekt durchaus gewünscht sein. Schwierig wird es für einen Hypertoniker dann, wenn er oder sie ein blutdrucksenkendes Mittel wie beispielsweise einen ACE-Hemmer einnimmt. Die Wirkung kann durch eine ordentliche Portion Knoblauch deutlich verstärkt werden und eine kurze Ohnmacht ist durchaus möglich.

Allicin- und sonstige Allergien

In einer Stellungnahme des BfR, dem Bundesinstitut für Risikobewertung, ist zu lesen, dass Knoblauch allergische Reaktionen auslösen kann: Zum einen Bronchialasthma durch das Einatmen von pulverisiertem Knoblauch, Reaktionen der Haut, also Kontaktallergien, sowie ein allergischer Schock nach dem Verzehr von Knoblauch. Natürlich gibt es hier, wie bei den meisten Nahrungsmitteln, auch Unverträglichkeitsreaktionen, wobei sie nicht mit Allergien identisch sind. Nahrungsmittelunverträglichkeiten können auch nicht-immunologische Reaktionen des Körpers bezeichnen, ausgelöst zum Beispiel durch einen Enzymmangel.

Normalerweise kann dann eine bestimmte Menge des Nahrungsmittels aufgenommen werden; ab einer kritischen Menge jedoch erfolgt eine Abwehrreaktion. Bei Allergien hingegen bildet der Körper spezifische Antikörper und schon kleinste Mengen können Symptome auslösen.

Als Allergen wird Diallyldisulfid angenommen, das sich im Knoblauch nach Zerstörung der Zellstruktur bildet. Allicin ist eine schwefelhaltige Verbindung des Knoblauchs. Diallyldisulfid entsteht beim Anschneiden des Knoblauchs durch Reduktion von Allicin. Im schlimmsten Fall kommt es als Reaktion zu einem allergischen Schock mit Kreislaufproblemen, Ohnmacht und Atemnot. Unter ungünstigsten Umständen kann solch ein anaphylaktischer Schock sogar zum Tode führen. Mithin kann also leider auch der Genuss des beliebten Gewürzes tatsächlich zur Bewusstlosigkeit führen.

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