Selbstmitleid hilft in der Krise und stärkt Betroffene

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Selbstmitleid hilft in der Krise und stärkt Betroffene

Selbstmitleid ist in einer Krise eine normale Reaktion, die von vielen Menschen gezeigt wird. Derzeit gehen die gängigen Meinungen davon aus, dass das Selbstmitleid allerdings hinderlich ist und daher abgebaut werden muss. Nur die Bewältigung des Selbstmitleids – so die öffentliche Meinung – führe dazu, dass der Mensch das Problem bewältigen kann und gestärkt aus der Krise hervorgeht. Eine falsche Annahme, wie neue Studien bestätigen.

Neue Studien bestätigen positive Wirkung

Gerade für Menschen mit geringem Selbstvertrauen sei das Selbstmitleid eine wichtige Eigenschaft, wie eine Studie der Universität Winston-Salem in den USA belegte. Durch das Gefühl würden die Betroffenen mehr Verantwortung für die eigenen Fehler übernehmen. Menschen mit sehr hohem Selbstvertrauen würden hingegen die eigenen Fehler ständig verteidigen, sodass hieraus ein Nachteil entstehe.

Bei diesen beiden Ergebnissen handelt es sich allerdings nicht um die Hauptauswirkungen, sondern vielmehr um Nebeneffekte. Die Studie bestätigt, dass das Gefühl schließlich zu guten Gefühlen führt. Dies ist dann eine Voraussetzung, um die Situation besser zu verarbeiten. Dadurch, so die Studie, sei es möglich, nach einer Krise schneller wieder in den normalen Alltag zurückzukehren.

Großes Selbstbewusstsein kann blockieren

Bei den Versuchen war für die Forscher sehr schnell feststellbar, dass sich Menschen mit Selbstmitleid eher freundschaftlich behandelten. „Fehler sind normal und niemand ist perfekt“, ist ein Satz, der stellvertretend für eine Vielzahl von Feststellungen steht, die von den Versuchsteilnehmern ausgesprochen wurden. Damit standen sie im Gegensatz zu Probanden, deren Selbstwertgefühl sehr hoch war. Für sie war die angebotene unerfreuliche Situation eine direkte Niederlage, wie die Betroffenen immer wieder bemerkten. Dies hatte die Konsequenz, dass die Menschen mit hohem Selbstwertgefühl nur sehr schlecht mit der Situation zurechtkamen, wie aus der Studie hervorgeht.

Nicht nur bezüglich der persönlichen Niederlagen konnten solche Umstände bemerkt werden. Vielmehr zeigten sich die Unterschiede auch dann, wenn die Probanden beleidigt wurden. Menschen, die ständig Selbstmitleid zeigten, waren hier weit weniger nachtragend und ärgerten sich weit weniger als Menschen mit ausgeprägtem Selbstbewusstsein.
Insgesamt widerspricht die Studie damit der gängigen Meinung, dass ein großes Selbstbewusstsein notwendig ist, um Niederlagen schnell und schadlos zu überstehen.

Weitere Studien kommen zu ähnlichen Ergebnissen

Die Ergebnisse dieser Studie wurden durch ähnliche wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt. Weitere Studien zeigten, dass sich Menschen mit viel Mitgefühl für sich selbst in der Lage sind, sich von den Niederlagen schneller zu erholen. In den Versuchen wurden geschiedene Personen nach ihren Gefühlen für die Partner befragt. Ihnen wurde vorgegeben, dass sie vier Minuten an ihren Ex-Partner denken und dann ihre Gefühle beschreiben sollten. Die Tests wurden kurz nach der Scheidung und einige Monate danach durchgeführt. Wie sich zeigte, erholten sich die Personen, die über ein ausgeprägtes Selbstmitleid verfügten, wesentlich schneller und besser von der Krise, als die Probanden, die kaum Gefühl zuließen und sehr selbstbewusst waren.

Positives Selbstmitleid entwickeln!

Voraussetzung für ein Gelingen ist allerdings, dass es sich um ein positives Selbstmitleid handelt. Das bedeutet, dass Gefühle wie Wut oder Eifersucht nicht negativ gewertet werden dürfen. Sie müssen neutral bewertet werden, sodass der Betroffene dann in der Lage ist, die Situation in der Gegenwart zu erleben und sich nicht in der Zukunft oder der Vergangenheit zu verlieren. Zwar kann niemand lernen, in Selbstmitleid zu versinken. Die Bewertung von negativen Emotionen kann allerdings durchaus erlernt werden, wie die Forscher der Studien immer wieder betonen.

 

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