Lässt unser IQ nach?

Lässt unser IQ nach?


Seit Beginn der Messung unserer Intelligenz lag der Zuwachs der Punkte sehr viele Jahre bei 0,3 Punkten pro Jahr, also 30 Punkte in einem Jahrhundert. Dieses IQ Phänomen wird als Flynn-Effekt bezeichnet. Seit einigen Jahren aber stagniert dieser Effekt bzw. fällt sogar mancherorts ab (außer in den USA, da steigt er nach wie vor).  Dabei spricht man von einem „Anti-Flynn-Effekt“.

Angeblich sei der zunehmende Internet- und Medienkonsum dafür verantwortlich.  Seit den 1930er Jahren mussten die Tests immer wieder angepasst und die Normwerte nachjustiert werden, weil der mittlere IQ immer weiter anstieg. Seit 1995 allerdings fällt er wieder ab, besonders in nordeuropäischen Ländern. Doch warum ist das so?

Einige Forscher stellen verschiedene Thesen auf, z.B., dass Eltern mit einem niedrigeren IQ mehr Kinder zur Welt bringen als intelligente und somit unvorteilhafte Gene weitergegeben werden würden. Eine andere These stellt dar, dass zunehmende Migration dafür verantwortlich sei und der mittlere IQ dadurch nach unten gezogen würde. Aber auch Umwelteffekte und ein schlechteres Bildungswesen wurden in Erwägung gezogen.

Sind Umwelteinflüsse Schuld an dem Rückgang des IQ´s?

Forscher untersuchten auch die IQ-Entwicklung innerhalb von Familienverbänden. Dabei konnten sie feststellen, dass es hier tatsächlich einen Rückgang des IQ zu verzeichnen gab. Somit scheiden einige Erklärungsversuche von vornherein aus. Ob bestimmte Umwelteffekte wie z. B. der Einfluss von Medien, schlechte Ernährung oder Änderungen im Bildungssystem und unser kultureller Hintergrund dafür verantwortlich sind, wie gut wir bei einem IQ-Test abschneiden, kann nicht wirklich geklärt werden.

Unsere Art, bestimmte Aufgaben zu lösen, hat sich mit der Zeit geändert. Aber auch unser Arbeitsumfeld hat sich über Jahrzehnte immer mehr verändert. Unsere Denkweise ist analytischer und abstrakter geworden. Unsere Art, Dinge zu beurteilen ist heute eher wissenschaftlicher, als nur nützlicher Natur. Erreicht dieser Fokus sein Limit, wird auch klar, warum unser IQ nicht weiter steigt. Die Ergebnisse dieser IQ-Tests, weisen auf vereinzelte Turbulenzen hin, und nicht auf einen drastischen Absturz.

Tipps den IQ zu erhöhen

Lässt unser IQ nach?


In Über 70 Studien wurden Maßnahmen untersucht, die den IQ von Vorschulkindern erhöhen sollen. In den Studien ging es ausschließlich um die kognitiven Fähigkeiten von Kindern, nicht um emotionale oder soziale Intelligenz. Nachgewiesen wurde, dass der Intelligenzquotient von Kindern vor allem durch Omega-3-Fettsäuren während der Schwangerschaft sowie der ersten Jahre, gemeinsames Vorlesen und der Besuch von Kindergärten gesteigert wird.

Überraschend ist der Einfluss des gemeinsamen Lesens. Im Durchschnitt hatten Kinder bei denen dies praktiziert wurde sechs IQ- Punkte mehr. Der Besuch des Kindergartens oder einer guten Tagesbetreuung, unabhängig davon, ob bereits im Krabbelalter oder erst zur Vorschulzeit, machte ebenfalls einen großen Unterschied für den Intelligenzquotienten der Kinder aus. Kinder, die zuhause wenig Anreiz durch Eltern bekamen, hatten einen bis zu 7 Punkten niedrigeren IQ.

Bei der Studie handelte sich es um ein Experiment, bei dem die Teilnehmer zweier Gruppen nach einem Zufallsprinzip auf eine Gruppe verteilt werden. Diese Gruppe erhält die eventuell IQ steigernden Interventionen. Die andere Gruppe ist die Kontrollgruppe und erhält lediglich Scheininterventionen. Am Ende der Studie werden die beiden Gruppen auf signifikante Unterschiede im IQ getestet. Der Nachteil dieser Forschungsmethode ist die, dass man den Einfluss einiger wichtiger Eigenschaften der Eltern oder der Lebensumgebung nicht in den Test mit einbeziehen kann.

Neben dem bislang nicht nachweisbaren Effekt des Musikhörens auf den IQ während der Schwangerschaft konnten Forscher auch keinen Effekt von Multivitaminpräparaten zusätzlich zur normalen Ernährung der Kinder feststellen. Genauso wenig hat es einen Effekt das Kind einfach viel erzählen zu lassen und ihm beim Reflektieren seines Alltags zu helfen.

Am besten wird das Kind durch einen Kindergartenbesuche gefördert. Warum gerade Omega-3-Fettsäuren einen positiven Effekt auf den IQ haben ist bisher ungeklärt, ist jedoch auch aufgrund der positiven Wirkung auf Herz, Kreislauf und Immunsystem empfehlenswert.

 

Was unser Wahlverhalten über den IQ aussagt

Lässt unser IQ nach?


Schon immer haben Wissenschaftler versucht, anhand des Verhaltens etwas über die Intelligenz eines Menschen zu erfahren. Eine neue Studie in den USA untersuchte in diesem Zusammenhang den IQ von Wählern. Die Wissenschaftler wollten beweisen, dass eine bestimmte Gruppe von Wählern einen ähnlich hohen oder niedrigen IQ haben müsste. Diese Wählerstudie fand zwar in den USA statt, sie könnte aber sicher überall in der Welt zu ähnlichen Ergebnissen führen.

Denn diese Studie gründet auf der Theorie, dass Menschen überall dieselben Gründe anführen würden, wenn man sie nach ihrem Wahlverhalten befragt. Diese Studie in den USA geht davon aus, dass die Wähler konservativer Parteien einen deutlich niedrigeren IQ hätten als die Wähler liberaler Parteien. Laut der Definition der Wissenschaft erlaube ein höherer IQ den Menschen, sich deutlich mehr für soziale Themen zu engagieren.

Diese Wählergruppe würde sich mehr für das Gemeinwohl einsetzen und sei eher in der Lage, sich in die Situation einer Randgruppe oder einer Minderheit hineinzuversetzen. Der sprichwörtliche Blick über den Tellerrand hinaus verlangt also einen deutlich höheren IQ, als das Festhalten an bewährten Ansichten und Meinungen.

Je liberaler die Geisteshaltung desto höher der IQ!

Zu einem ganz ähnlichen Ergebnis kam eine britische Studie. Auch diese Wissenschaftler untersuchten den IQ der Wähler. Nach ihrer Studie liegt der IQ linker oder liberaler Wähler höher als der konservativer Wähler. Als Grund wurde unter anderem aufgeführt, dass das Beharren auf bewährten Werten und Ansichten kaum Gehirnleistung erfordert. Eine liberale Geisteshaltung erfordert im Gegensatz dazu ständiges Umdenken und die Auseinandersetzung mit anderen Menschen.

Noch schlechter als die konservativen Wähler schnitten in dieser Studie die Wähler rechtsextremistischer Parteien und die Nichtwähler ab. Da Rechtsextreme auf nur wenigen Konzepten beharren, müssen sie wohl am wenigsten über Politik nachdenken. Leider scheint das auch für Nichtwähler zu gelten.

Was die religiöse Haltung über den IQ aussagt!

Nach Ansicht der Wissenschaft zeigt sich der Unterschied beim IQ auch in Sachen Religion. Laut ihrer Untersuchungen liegt der IQ religiöser Menschen unter dem nicht religiöser Menschen. Das liegt, nach Ansicht der Wissenschaftler daran, dass Menschen, die im Bekannten leben, nicht mehr viel über ihre Situation reflektieren. Ihr Weltbild ist genau definiert und bedarf keiner Veränderung mehr. Die Entwicklung des menschlichen Gehirns und damit der Intelligenz lebt aber gerade davon, ständig neue Verknüpfungen zu bilden. Je starrer eine Religion oder Weltanschauung ist, umso weniger Freiraum für eigene Ansichten und Meinungen scheint es zu geben.

So können Parteien gezielt um Wähler werben!

Parteien, die sich an diesen Untersuchungen orientieren, sind in der Lage, gezielt um ihr Klientel zu werben. So sprechen konservative Parteien nicht umsonst religiöse Werte in ihren Wahlprogrammen an. Sie bieten bewährte Konzepte und Lösungen an und ersparen damit ihren Anhängern sich selbst Gedanken zu machen.

Das gilt aber ebenso für liberale Parteien, sie sprechen gezielt Menschen an, die geistig flexibel sind und sich ihre eigene Meinung bilden. Eine Partei, die weiß, wer sie wählt, kann sich gezielter an diese Menschen wenden. Wie diese Untersuchung gezeigt hat, ist es offenbar nicht nur allein eine Sache der Weltanschauung, wie man wählt.