Süchtig nach Anerkennung

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Süchtig nach Anerkennung

Die Gier nach sozialer Bestätigung

Schon seit Urzeiten, in denen wir in Gruppen hinter großen Beutetieren her jagten, sind Menschen vor allem soziale Geschöpfe. Soziale Isolation kann uns brechen und seelisch, sowie körperlich krank machen. Im Gegenzug ist die soziale Anerkennung jene Kraft, die uns in unserem Innersten antreibt. Die uns dazu bringt, noch mehr im Job zu leisten oder noch ein Kilo abzunehmen. Sie wirkt wie eine Droge und macht uns süchtig – doch sind wir tatsächlich nur Sklaven unserer eigenen Stammesgeschichte?

Was soziale Anerkennung in uns auslöst

Laut Medizinprofessor Joachim Bauer aus Freiburg stimuliert nichts auf der Welt das Belohnungssystem unseres Gehirns so sehr wie die soziale Interaktion mit anderen Menschen und vor allem die soziale Anerkennung. Auf Grund eines Lächelns oder einer anderen freundlichen Geste werden in unserem Gehirn jene Regionen angesprochen, die für die Ausschüttung der Glückshormone Dopamin und Serotonin zuständig sind. Diese Botenstoffe lösen ein Gefühl von Stärke und Glück aus und ähneln in ihrer Wirkung stark einem Rausch.

Dieses High wird zusätzlich noch durch die Ausschüttung von körpereignenen Opiaten und dem Bindungshormon Oxytocin verstärkt. Wenn man bedenkt, dass die höchste Konzentration dieser Hormone nach einem Orgasmus gemessen wird, so scheint dieser Vergleich plausibel. Statussymbole und das Lob unseres Chefs sind uns also enorm wichtig, weil sie uns auf einer Ebene befriedigen, die so tief in uns verankert liegt, dass wir uns nicht dagegen wehren können – oder wollen. Doch genau hier liegt der Hund begraben, denn so können wir auch schnell zur Zielscheibe sozialer Machtspielchen werden, die uns mitunter nicht nur krank, sondern auch außerordentlich aggressiv machen können.

Marc Sageman bespielsweise, CIA-Mitglied und Psychiater, analysierte 400 Lebensläufe von jungen Attentätern und stieß dabei auf eine heiße Spur: Nahezu alle Betroffenen waren vor dem Beginn ihrer terroristischen Karriere sozial vollkommen isoliert und von der Gesellschaft ausgeschlossen gewesen. Diskriminierte junge Menschen bilden also ein leichtes Ziel für faschistische Radikale, die dieses Potential längst erkannt haben. Doch auch im Alltag von Max Mustermann lauern viele Gefahren: „Lob ist, wenn keiner meckert“, heißt es ja so schön. Doch der Mensch braucht Lob und Anerkennung wie die Luft zum Atmen. Emotionaler Stress – und im Burn-Out-Syndrom gipfelt eben dieser – entsteht laut Medizinsoziologe Johannes Siegrist nicht auf Grund von zu viel Arbeit, sondern auf Grund zu geringer Wertschätzung der erbrachten Leistung durch andere. Doch kann man sich vielleicht bewusst vor der sozialen Presse schützen? Und wenn ja, wie?

Selbstwert ist das Zauberwort

Das Zauberwort in diesem Fall lautet Selbstwert bzw. Selbstliebe. Mit einer positiven Einstellung sich und seiner eigenen Leistung gegenüber kann der Mensch es schaffen, in eine andere Position zu kommen und so die Meinungen anderer nicht mehr so nah an sich und seinen inneren Kern heranzulassen. Das ist vor allem für jene von uns wichtig, die sich in fremden Ansprüchen verlieben und vollständig ihrem sozialen Umfeld anpassen, nur um geliebt zu werden. Psychologieprofessorin Astrid Schütz von der Universität Bamberg erklärt wie: Chancen wahrnehmen und Lob annehmen können nur jene Menschen, die ein gutes Selbstwertgefühl haben.

Ein gutes Selbstwertgefühl wiederum wird durch sichere und liebevolle Beziehungen im Umfeld des Menschen generiert. Die Aufgabe lautet also wie folgt: Umgeben Sie sich mit wohlwollenden Menschen, die sie unabhängig von ihrem Status und anderen Äußerlichkeiten Lieben und Annehmen – und lernen Sie von ihnen! Wenn Sie sich selbst so lieben, wie Sie sind, wird Ihnen das auch kein schlecht gelaunter Chef an einem Montag Morgen mehr kaputt machen können.

 

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