Zivilcourage beim Mord in London

Ein Streit auf offener Straße. Ein körperlicher Angriff. Der Einsatz von Waffen. Es gibt unzählige Situationen wie diese. Wie viele Menschen wären starr vor Angst oder würden den Kopf einziehen, denken, dass es sie nichts anginge und hoffen, dass sie nicht in das Blickfeld der Täter geraten. Das Wort Zivilcourage rückt im Alltag vieler immer weiter in den Hintergrund. Warum eigentlich?

Eine mutige Tat

Im Mai dieses Jahres zeigte bei einem Angriff zweier Männer auf einen britischen Soldaten eine Frau ganz besondere Besonnenheit und Zivilcourage. Sie war Zeugin der Tat, konnte sie nicht verhindern. Allerdings konnte sie die beiden Täter in ein Gespräch verwickeln und blieb bei ihnen bis die Polizei am Tatort eintraf, um siezu verhaften.

Es war mehr als riskant auf diese Weise zu handeln, da die beiden noch ihre Tatwaffen in den Händen hielten. Zivilcourage ermöglicht es uns in einer freiheitlichen Gesellschaft ohne Angst vor Unterdrückung und Gewalt leben zu können, sie erfordert allerdings auch sehr viel Mut.
So sollte sich eigentlich jeder zur Mithilfe verpflichtet fühlen, wenn er merkt, dass jemand anderem Ungerechtigkeit widerfährt. Es ist ein Gradmaß unseres moralischen Handelns und unseres sozialen Denkens. Obwohl auch denjenigen, die sich in den Weg stellen mit Ungerechtigkeit und Gewalt geantwortet werden kann, sollte niemand an den eigenen Fähigkeiten Konflikte zu lösen zweifeln.

Wie handelt man richtig?

Unterschieden wird inzwischen zwischen drei Arten von Zivilcourage: Die bekannteste Form ist die, in denen man zugunsten anderer in das Geschehen eingreifen muss. Zumeist ist hierbei eine rasche Entscheidung wichtig. Andererseits gibt es das Sich-Einsetzen, hierbei setzt man sich meist für allgemeine Werte oder das Recht anderer ein.

Die dritte Möglichkeit Zivilcourage zu zeigen ist sich zu wehren und zu sich und seinen Standpunkten zu stehen. Die Polizei empfiehlt sich an einige Punkte zu halten. So sollte man, möchte man eine kritische Situation klären, sich erst einmal einen Überblick verschaffen und sich nicht selbst in Gefahr begeben. Die Situation sollte mit größter Sorgfalt beobachtet und Hilfe geholt und den Opfern Hilfe angeboten werden. Sicher fordert es teilweise eine gewisse Überwindung und Mut sich zwischen zwei Parteien zu stellen, doch was passiert, wenn alle wegschauen?