Wetten dass…? – Kritik an vergangener Sitzung
Ob „Wetten dass …?“ nach der letzten Sendung bald vergessen sein wird? Kritik hagelte es nicht nur von den Medien, sondern auch von den Gästen der Sendung. Viele davon waren nicht zum ersten Mal zu Gast bei “Wetten dass…?”, wie beispielsweise Tom Hanks. Dennoch brachte „Wetten dass …?“ während der Sendezeit einige Irritationen hervor. Kinderspielereien und wenig professionelle Kommentare wurden den Zuschauern dargeboten. Gründe hierfür könnten das veränderte Konzept sowie die personelle Ausstattung gewesen sein.
Die Voraussetzungen
Auch die zweite Sendung, bei der Markus Lanz als Moderator miwirkt, konnte Marktanteile von mehr als zehn Prozent für sich verbuchen. Beliebt scheint die Sendung daher noch immer zu sein. Allerdings unterscheidet sie sich in Teilen deutlich vom ursprünglichen Konzept. Thomas Gottschalk war über viele Jahre hinweg das Zugpferd der international erfolgreichsten deutschen Sendung. Er hatte eine besonders zwanglose Art mit den Gästen umzugehen und auch aufgrund seiner Individualität, die sich beispielsweise in schrillen Anzügen äußerte, gewann er Samstag für Samstag die Herzen der Zuschauer für sich.
Der Moderator haucht einer Sendung Leben ein und ist daher der Mittelpunkt, auf dem alles aufbaut. In gleicher Weise ist auch das Konzept wichtig. Nach dem berühmten Unfall von Samuel Koch während einer Sendung, wurden die Wetten abgeschwächt, um weitere Unfälle dieser Art zu verhindern. Mit der Veränderung des Konzepts und dem Wechsel des Moderators gibt es daher zwei entscheidende Unterschiede zur ursprünglichen Sendung, die sich in den letzten Jahren vollzogen haben.
Erwartungen und Veränderungen
Während der Jahre hat eine Erwartungshaltung der Zuschauer Einzug gefunden. Jeder Mensch hat gegenüber verschiedenen alltäglichen und weniger alltäglichen Dingen solche Erwartungen. Wer morgens zum Bäcker geht, der hat die Erwartung, dass er dort Brötchen und Brot bekommt. Wer einen Feuerlöscher zuhause hat, der erwartet, dass er damit einen Brand löschen kann.
Wer „Wetten dass …?“ sieht, hat die Erwartung, eine bestimmte Sendung in einer bestimmten Anordnung, mit vertrauten Gesichtern und einem bestimmten Niveau zu sehen. Als Thomas Gottschalk noch moderierte und die Wetten spektakulär und ausgefallen waren, wurden genau diese Erwartungshaltungen erfüllt. Der Zuschauer erwartete etwas und bekam genau, was er sich wünschte und manchmal sogar mehr. Gleiches gilt auch für die Gäste, die während der Sendung befragt werden und die Wetten als Paten begleiten.
Als Markus Lanz die Sendung präsentierte, waren seine Gäste ihm gegenüber nicht negativ oder feindselig eingestellt. Ein neuer Moderator störte sie wenig. Schließlich geht es bei einer solchen Sendung auch immer um die Präsentation des eigenen Ich. Ein neuer Film oder die Veröffentlichung eines neuen Buches ist in gleicher Weise ein Grund für die Anwesenheit in der Sendung wie auch die Pflege des Images.
Springt der Moderator Markus Lanz dann allerdings mit einem Sack über die Bühne, ist dies unerwartet und führt zu Irritationen. Der Gast kann sich nicht darauf einstellen, da die Darbietung stark an seinen Vorstellungen und Erwartungen vorbeigeht. Wie im Falle Tom Hanks führt dies schließlich zu negativen Kommentaren. Wäre nur der Moderator ausgetauscht worden und das Konzept wäre beibehalten worden, dann hätte dies seinen Erwartungen entsprochen und ein negativer Kommentar wäre wahrscheinlich nicht in der Presse aufgetaucht.
Ähnlich ist dies auch bei den Zuschauern. Auch sie haben eine Erwartungshaltung. Die Zuschauer waren zwar auf den Moderatorenwechsel eingestellt, dennoch ziehen sie Vergleiche zum Bekannten. Dadurch wird Kritik geübt. Dies gilt auch für die neue Konzeption, welche Wetten gezeigt werden. Auch hier unterschieden sich die Wetten deutlich vom Niveau, das noch zu Zeiten Gottschalks vorhanden war.
Die Sendung wird dadurch negativ bewertet. In diesem Zusammenhang sei gesagt, dass Menschen generell dazu neigen “Neues” abzulehnen, weil es ihnen unbekannt und daher nicht mit Sicherheit verbunden ist. Dies ist nicht unbedingt in persönlichen Differenzen oder Antipathien zum Moderator begründet.
Fazit
Grundsätzlich kann gesagt werden, dass die Kritik nur entstand, da die Zuschauer und Gäste eine Erwartungshaltung hatten, die an der Vergangenheit orientiert war. Moderator und Konzept werden mit den bisherigen Erfahrungen abgeglichen, wodurch die Unterschiede in den Mittelpunkt gerückt werden. Abweichungen von den bisherigen Erfahrungen führen zu Irritationen.
Gerade diese Irritationen führen schließlich zur Bewertung, die in diesem Fall negativ besetzt war. Wäre das Konzept bereits bei der Erstausstrahlung identisch gewesen, hätte sich vermutlich niemand an einem sackhüpfenden Moderator gestört. Der Mensch ist schließlich ein Gewohnheitstier.
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