Schönheitsoperationen zum Schulabschluss – In Südkorea keine Seltenheit
So-yeong ist Koreanerin und vor kurzem erst 18 Jahre alt geworden. Ihr Vater wollte ihr dazu etwas ganz besonderes schenken. Das würden zumindest wir Europäer zu der Geschenkidee des Vaters sagen, in Südkorea ist dies allerdings keine Seltenheit. Es handelt sich um eine zweite Lidfalte, sprich eine Schönheits-OP. Ihr Vater dachte, damit ihre Jobchancen zu verbessern, doch So-yeong lehnte ab.
An keinem anderen Ort auf der Welt gibt es mehr Schönheits-OPs als in Südkorea. Hier werden 25 Prozent aller Eingriffe weltweit durchgeführt. Mehr als 500 Kliniken gibt es alleine in Seoul. Dir Branche boomt, 4,2 Milliarden Euro setzt die Industrie damit jährlich um. Es finden jedes Jahr 650.000 Operationen statt, 50 Prozent davon an Koreanerinnen und Koreanern. Die weiteren 50% gehen zumeist auf das Konto von Touristen. Die meisten Touristen sind weiblich. Die Regierung in Seoul unterstützt diesen Trend, im kommenden Jahr sollen Operationen für Ausländer durch die Abschaffung der Mehrwertsteuer billiger werden.
In Seoul gibt es noch reine „Branchenstraßen“. Es gibt beispielsweise eine reine Schuhstraße oder eben Straßen mit Schönheitskliniken. Von außen sehen sie aus wie Luxushotels. Es gibt eine Rezeption und alles sieht wunderschön aus. Die BK (Beauty Korea) Klinik wirbt mit „Anfassproben“, man darf bzw. soll einer Frau auf die Brust langen, um die Silikon Implantate zu spüren. Schönheits-OPs gibt es seit dem Koreakrieg in Korea. Als die Koreaner sahen wie Amerikaner Kriegsopfer zurecht flickten wollten sie ähnliches für beispielsweise ihre Augen.
Wie Menschen aus dem Westen aussehen
Die Mode der Augenlidfalte gehört in Korea längst dem Alltag an. 80 Prozent der Mädchen in Schulklassen nehmen wohl diesen Eingriff vor. Es dauert nicht mal 30 Minuten. Der Trend kommt sogar langsam in Nordkorea an. Ein weiterer beliebter Eingriff findet ebenfalls im Gesicht statt. Um das Gesicht schmaler wirken zu lassen werden Knochen vom Unterkiefer abgeschabt.
Es wird viel gepfuscht
Beliebt sind in Korea vor allem Nasen-, Wagenknochen-, und Stirn-OPs. Botox gegen Falten ist bei Älteren der Renner. Des weiteren wird auch oft Fett abgesaugt und Brüste werden modelliert. 15 Prozent der Kunden sind Männer. Es gibt zahlreiche Erfahrungsberichte über fehlgeschlagene OPs und die Industrie ist sehr unüberschaubar.
Die Gesellschaft ist eifersüchtig
In Asien zählt das äußere Erscheinungsbild viel mehr als in Europa oder Amerika. Das ergab eine Studie des Psychologen Suh Eun-kook. Somit steht auch fest, dass Schönheits-OPs die Berufschancen erheblich steigern, da in der Studie Bewerbungsschreiben mit Bild getestet wurden und bei Asiaten das Bild eine entscheidende Rolle spielte. Die Heiratsaussichten steigen dadurch natürlich auch erheblich.
Wie ein Filmstar aussehen
In ganz Asien ist die Schönheitsindustrie mittlerweile tätig und wirbt kräftig für ihren weiteren Wachstum. Die Touristikbranche profitiert davon auch, da mehr und mehr Touristen so angelockt werden. Während Europäer meist konkrete Vorstellungen von einer OP haben, gehen Asiaten sehr oft mit einem Bild eines Fernsehstars zum Arzt und wollen dann genauso aussehen. Suh ist sich sicher, dass Freiheit Menschen glücklicher macht. Das beobachtet er vor allem in den skandinavischen Ländern. Ob aber eine Schönheits-OP, die zahlreichen Menschen das fast gleiche Gesicht verpasst, dazu führt, ist fraglich.
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