Obama – wollen und nicht wollen? Die Leidenskrise der Mächtigen
Der römische Dichter und Philosoph Seneca schrieb einst: “Die meisten wissen nicht, was sie wollen, außer in dem Augenblick, wo sie wollen.“. Das könnte im Moment auch auf Barack Obama zutreffen. Aber nicht, weil er nicht weiß was er will, sondern im Gegenteil: In den letzten Tagen zeigte Barack Obama deutlich, was er nicht will: Assads Giftgasangriff auf sein eigenes Volk tolerieren.
Was sich da in den letzten Tagen manifestiert hat, wird von vielen als ein Sieg der Diplomatie verstanden. In den Augen Obamas könnte der russische Vorschlag zur Kontrolle von Syriens Chemiewaffen den Durchbruch in der Krise bringen und eine diplomatische Lösung der militärischen vorgezogen werden. Ein komplettes Umschwenken mit Gesichtsverlust ist insoweit erschwert, als Obama deutliche Zweifel am russischen Vorschlag thematisiert. Es könne sich auch um eine Hinhaltetechnik handeln. Barack Obama wird als mächtigster Mann der Welt bezeichnet. Aber; Was versteht man eigentlich unter „Macht“?
Laut Wikipedia versteht man darunter folgendes: Macht einerseits ist die Fähigkeit einer Person oder Interessengruppe, auf das Verhalten und Denken von einzelnen Personen, Personenmehrheiten und sozialen Gruppen einzuwirken. Andererseits stellt eine Extremposition der Macht die Fähigkeit dar, einseitig definierte Ziele zu erreichen, ohne sich selbst äußeren Ansprüchen gegenüber involvierten Personen zu unterwerfen oder diesen entgegenkommen zu müssen. Dies ist bei Vorliegen der Möglichkeit einer Einflussnahme mittels Strafandrohung der Fall, wobei den Zielpersonen ein repressiver Anreiz gesetzt wird, sich zu fügen.
Das Dilemma
Barack Obama befindet sich deutlich in einem Dilemma, also einer Zwickmühle. Beide Lösungsmöglichkeiten hinterlassen einen negativen Beigeschmack. Syrien militärisch angreifen oder diplomatisch die Chemiewaffen unter internationale Bewachung stellen? Der Punkt zwei klingt gut, ist aber wie Punkt eins kein positives Ergebnis, da Obama annehmen muss, dass Assad bereits weitere Chemiewaffenverstecke angelegt hat. Beide Alternativen führen nicht zu dem gewünschten positiven Resultat. Es wird als paradox empfunden, da die Situation keinen echten zufriedenstellenden Ausweg hat. Das Dilemma der Mächtigen- für schier ausweglose Situationen einen Ausweg zu finden, der auch noch allen gefällt. Aber eigentlich sind ja mehr Faktoren beteiligt, also handelt es sich wohl um ein Polylemma.
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