Identitätsbildung: Wann ist ein Fan ein Fan?

Warum ist Star Wars so beliebt auf der ganzen Welt und wann ist man eigentlich ein richtiger Fan? Wie sieht es mit der eigenen Identitätsbildung aus? Wir haben Fanforscher Dr. Matthias Völcker interviewt.

Bereits im November erzielte der neue Star Wars Film einen Vorverkaufsrekord und das obwohl er erst am 17. Dezember in die deutschen Kinos kam. Fans auf der ganzen Welt waren heiß auf eine neue Episode der Sternensaga. Fanforscher Dr. Matthias Völcker erläutert, was es jemandem bringt Fan zu sein und worin überhaupt die Faszination liegt.

Identitätsbildung: Warum begeistern sich so viele Menschen für Star Wars?

Bei diesem Film passen viele Aspekte zusammen, die in der heutigen Generation sehr beliebt sind. Zum einen überzeugt die visuelle Gestaltung, die von Film zu Film besser wird, die Soundeffekte werden immer spektakulärer und der mythologische Unterbau der Geschichte ist zu einem Kult geworden. Des Weiteren gefällt uns der Aspekt eines Kampfes zwischen Gut und Böse.

Star Wars bietet Fans ein Menge Alternativen um sich dem Kult nah zu fühlen. Während die einen Figuren sammeln, schreiben andere Bücher oder lesen Geschichten. Es gibt sogar Rollenspiele. 1977 kam der erste Film raus und das macht es für viele Fans aufregend, da sie nunmehr seit 40 Jahren eine Geschichte verfolgen, die sie in ihren Bann zieht. Es ist quasi wie eine Beziehung, die schon sehr lange anhält. Der Film ist, wenn er in die Kinos kommt das absolute Highlight des Jahres und für viele sogar wichtiger als Weihnachten. Am Ende steht zwar immer der Film im Mittelpunkt, Fan zu sein ist allerdings alles andere als einfach.

Warum sind es oft Science-Fiction Filme und Fantasy-Welten, die die Herzen der Fans höherschlagen lassen?

Herr der Ringe oder auch Star Wars sind klassische Handlungen, bei denen die Reise des Helden im Mittelpunkt steht. Während es beim Hobbit und kleiner Hobbit ist, handelt es sich bei Star Wars um einen Bauernjungen. Die Zuschauer können die Reise ihres Helden hautnah miterleben, durchleben Abenteuer mit ihm und bekommen seine Veränderungen mit.

Ab wann darf man sich Fan nennen?

In Deutschland ist dieser Bereich noch kaum erforscht. Generell wird jemand als Fan bezeichnet, wenn er etwas Spezifisches mit großer Leidenschaft und viel Zeitaufwand verfolgt. Dabei kann es sich um eine Sportart handeln, Filme oder auch Musik. Die meisten Fans konsumieren ihre Leidenschaft, dann gibt es aber auch noch Fans, die man Kleinproduzenten nennt, diese hingegen schaffen eigene Kostüme und verkaufen diese auch.

Verkleidet ins Kino, das mag für viele komisch wirken

Von außen betrachtet mag das natürlich etwas unnormal wirken, allerdings geht es hierbei um das innerliche Empfinden. Es hängt bei jedem Fan davon ab, wie er sich in Relation zu seiner Passion sieht. Pauschal kann in diesem Fall nicht geurteilt werden, das ist von Fan zu Fan unterschiedlich.

Was macht das „Fan-sein“ mit uns?

Durch das Leben als Fan nimmst du dich selbst anders wahr und deine Umwelt natürlich auch. Ein Fan kann einen anderen Fan Stabilität geben, die in der heutigen Welt manchmal schwer zu finden ist. Letztendlich lebst Du Deine eigenen Interessen, Du machst und tust das was Du möchtest, weil es Dir gefällt und Dir sehr viel Spaß macht.