Gaslighting: Ein furchtbarer Weg der Manipulation
Jemanden dazu zu bringen, das eigene Urteilsvermögen anzuzweifeln, ist eine der effektivsten Arten der Manipulation. Der Betroffene bekommt leicht das Gefühl, zu zweifeln und verwirrt zu sein. Depressionen können folgen. Menschen nutzen diese Art von Manipulation, um andere auszunutzen oder ihnen bewusst Leid zuzufügen: Gemeint ist das sogenannte Gaslighting oder auch „Gaslichtern“. Diese Form des psychischen Missbrauchs zählt zu den subtilsten und furchtbarsten überhaupt.
Woher stammt der Begriff des Gaslightning?
Die Begrifflichkeit „Gaslichtern“ bzw. der englische Begriff „Gaslighting“ stammt von einem Theaterstück namens Gaslight. In dem Theaterstück lässt der Protagonist seine eigene Frau glauben, dass sie fantasieren würde und sich in psychische Behandlung begeben müsste. Sie wird dadurch ihrer eigenen Zukunft und ihres eigenen Glückes beraubt. Es wird deutlich gemacht, dass eine solche Form des psychischen Missbrauchs vergleichbar mit einer Form der Folter ist, in der psychische Gewalt angewandt wird.
Die Partnerdiskussion
Viele sind vielleicht erstaunt, aber Gaslighting wird öfter angewandt als man denken könnte. Mit dieser Waffe kämpfen manipulative Menschen. Sie machen Opfer verrückt und können es sogar unter ihre Kontrolle bringen. Das Opfer macht dann, was der Angreifer bzw. der Manipulator sagt.
Wie schnell Gaslighting Einzug in den Alltag halten kann, fällt auf, wenn man sich das folgende Beispiel betrachtet: Ein Partner sagt dem anderen, dass er sich wegen einer bestimmten Aussage in einem Gespräch verletzt gefühlt habe. Der andere antwortet, dass er die benannte Aussage nicht gesagt habe. Der manipulative Mensch wird seinem Partner erneut sagen, dass dem so gewesen ist. Die Folge daraus ist, dass dem Beschuldigten plötzlich Zweifel plagen. Meistens endet eine solche Diskussion so, dass ein Partner den anderen überzeugt. Diese Überzeugung geht dann einher mit einem für Gaslighting typischen Merkmal: Selbstzweifel.
Es ist schwer, Gaslighting zu entkommen
Eine Diskussion dieser Art alleine ist dabei noch nicht wirklich schädlich. Doch meist ist eine solche Diskussion Teil eines größeren Ganzen bzw. kommt wiederholt vor und geht sogar noch weiter. Am Ende wird der zweifelnde Partner so sehr hinters Licht geführt, dass er eines Tages annimmt, dass er seine Umwelt und seine Erinnerungen verzerrt wahrnehmen würde. Die Beziehung ist nun toxisch, denn der eine Partner wird dauerhaft unterdrückt und gelenkt. Er macht sich durch große Unsicherheit und einen konstanten Selbstzweifel von dem anderen Partner abhängig und nimmt automatisch seine Meinung an.
Dem Gaslighting entfliehen
Aus einer solchen Situation wieder zu entkommen, ist ohne eine von außen beeinflussende Maßnahme, wie einer dritten Person, extrem schwer. Aber es ist nicht unmöglich. Opfer sollten bestimmten Ratschlägen folgen, um die Augen zu öffnen und aus der unterdrückten Situation zu entkommen oder Gaslighting präventiv zu verhindern. Am Wichtigsten ist das Zurückgewinnen des Vertrauens in die eigene Intuition. Alles, was sich nicht gut anfühlt oder nicht richtig scheint, gilt es zu hinterfragen.
Zudem ist es wichtig von dem manipulativen Menschen keine Bestätigung zu ersuchen. Ein Beweggrund dafür ist oftmals geringes Selbstwertgefühl. Zu guter Letzt gilt es, die Grenzen zu respektieren – wird sie erreicht, muss das dem Partner kommuniziert werden.
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