Ehrlichkeit wird durch Testosteron bedingt
Die Frage, ob mein Gegenüber die Wahrheit spricht, oder mich anlügt ist von fundamentaler Bedeutung. Man überlege, dass die Äußerungen meines Gesprächspartners Handlungen meinerseits nach sich ziehen. Und je nach dem, ob ich mit einer Lüge konfrontiert werde, oder mit der Wahrheit, variiert meine Handlungsentscheidung mit zumal weitreichenden Folgen im Privatleben oder auch im Berufsleben. Interessant ist die Frage, welche Faktoren die Ehrlichkeit beeinflussen.
Wissenschaftler haben eine überraschende Verbindung zwischen dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron und der Ehrlichkeit herstellen können. Sie haben gezeigt, dass Testosteron das soziale Verhalten fördert. In einem Versuch wurde nachgewiesen, dass es die Menschen ehrlicher macht. Eine im Hinblick auf das soziale Verhalten hoffnungstragende Entdeckung, da dem Testosteron immer wieder nachgesagt wird, dass es aggressiv macht, sowie riskantes Verhalten und Imponiergehabe steigert.
Im Grunde wird dem Testosteron nachgesagt, dass es ein antisoziales Verhalten fördere. Für den Versuch wurden 91 gesunde Männer herangezogen. Ungefähr die Hälfte davon bekam ein Testosteron-Gel auf die Haut aufgetragen, die andere Hälfte bekam ein Placebo-Gel. Entscheidendes Kriterium war die Unwissenheit sowohl bei den Wissenschaftlern als auch bei den Probanden, wer welches Gel aufgetragen bekam, um ein verlässliches Ergebnis zu erhalten und dann daraus unverfälschte Erkenntnisse zu gewinnen.
Die Durchführung des Versuches ist reichlich trivial. Die Probanden spielten ein Würfelspiel in separaten Kabinen, bei dem es für jede Würfelzahl einen Geldbetrag zu gewinnen gab. Je höher die Würfelzahl, umso höher der gewonnene Geldbetrag. Entscheidendes Kriterium bei der Durchführung war diesmal die Gewissheit, dass in den abgeschirmten Kabinen niemand mitbekommen konnte, welche Würfelzahl nun tatsächlich gewürfelt und welche Würfelzahl in den Computer eingegeben wurde. Kurz gesagt: Die Probanden konnten lügen, um mehr Geld zu gewinnen. Bei der Auswertung des Versuchs haben sich die Wissenschaftler der Stochastik bedient. Die Wahrscheinlichkeit eine jede Würfelzahl zu würfeln ist gleich groß.
Daraus folgt, dass das Ergebnis des Würfelspiels beider Gruppen vergleichbar sein sollte. Der Ergebnisvergleich hat aber gezeigt, dass die Probanden, welche einen durch das Gel erhöhten Testosteron-Spiegel hatten, deutlich seltener gelogen haben. Erkennbar war dies, durch eine unverhältnismäßig hohe Anzahl an hohen Würfelzahlen in der Placebogruppe. Die Begründung für die gesteigerte Ehrlichkeit der Testosterongruppe vermuten die Wissenschaftler in einem durch das Hormon erhöhten Bedürfnis, ein positives Selbstbild zu schaffen.
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