Die Kehrseite des positiven Denkens

Jahrzehntelang galt das positive Denken als die Glücksformel schlechthin. Der Mensch wurde dazu angehalten, seine Wünsche ans Universum zu richten und schon würde sich jeder Traum erfüllen. So schön das auch klingen mag, ganz so einfach ist es leider nicht.

Unbestritten ist jedoch, dass ein positiv eingestellter Mensch sein Leben sicher leichter meistern kann. Das gilt natürlich auch im umgekehrten Fall. Jemand, der immer nur das Schlechte erwartet, wird auch nur die negativen Aspekte und Ereignisse wahrnehmen.

Was würde passieren, wenn sich jeder Wunsch erfüllt?

Man stelle sich vor, dass jeder Wunsch sich sofort erfüllen würde. Es wäre interessant zu sehen, wie sich zum Beispiel das Wetter verhalten würde. Über einem Grundstück wäre immer nur Sonne, während das andere mit Regen für die Pflanzen gesegnet wäre. Natürlich müsste dann niemand mehr arbeiten, denn es gäbe nurmehr Millionäre auf der Welt. Wer dann allerdings die Lebensmittel oder Verbrauchsgüter anbaut oder herstellt, die wir täglich benötigen ist unklar. Dies zeigt, dass die Vorstellung durch positives Denken allein sein Leben zu verändern reichlich blauäugig wäre.

Die Kehrseite eines allzu postiven Denkens

Jemand, der nur an das Gute glaubt und der das Negative einfach ignoriert, lebt vielleicht eine zeitlang glücklicher, aber auch gefährlicher. Denn der Mensch muss manchmal an seine Grenzen stoßen, um neue Wege und Lösungsmöglichkeiten zu finden. Nur immer auf den guten Ausgang zu hoffen verhindert, dass wir uns von vorneherein andere Lösungsmöglichkeiten zurechtlegen.

Aber genau dies ist es, was den Menschen ausmacht. Wer immer davon ausgeht, dass sich Probleme und Konflikte von selbst lösen, wird schnell feststellen, dass das nicht funktioniert. Im Alltag gibt es Menschen, die einem positiven Ausgang im Wege stehen oder die schlicht und einfach ihre Interessen durchsetzen möchten, ob uns das gefällt oder nicht.

Verantwortung für das eigene Leben übernehmen

Zum menschlichen Leben gehört, dass wir gelegentlich Schiffbruch erleiden, ebenso dazu wie der Erfolg. Nur, wer mit einer Idee oder einem Projekt scheitert, wird andere Lösungsmöglichkeiten entdecken. Es schadet sicher nicht, sich vorher alternative Lösungen für das vorhandene Problem zu überlegen, gewissermaßen einen Plan B in Reserve zu haben.

So ist es möglich, schnell zu reagieren, wenn sich die Situation unerwartet doch anders entwickelt. Diese Taktik bietet verschiedene Optionen, ohne dass man immer gleich das Schlimmste erwarten muss. Natürlich ist es auch hier hilfreich, wenn der Betreffende vom guten Ausgang seines Vorhabens überzeugt ist.

Das richtige Maß von positivem Denken und guter Planung finden

Optimal wäre es, wenn es uns gelingt, die Balance zwischen postivem Denken und gesunder Vorsicht zu finden. Das bedeutet, grundsätzlich an das gute Ende einer Sache zu glauben, aber gleichzeitig für den „worst case“ gewappnet zu sein. Mit dieser Taktik ist es möglich, sich für alle Fälle abzusichern, ohne gleich das Schlimmste zu erwarten.

Wer sich wirklich erfolgreiche Menschen betrachtet, wird schnell feststellen, dass sie genau nach dieser Maxime leben. Sie glauben an den Erfolg ihrer Unternehmungen, spannen aber gleichzeitig den einen oder anderen Rettungsschirm auf. Dies zeigt, dass man nur mit positivem Denken allein kaum wirklich glücklich werden kann.