Das Cotard-Syndrom

Das Cotard-Syndrom

Bei dem Cotard-Syndrom handelt es sich um eine skurrile Wahnstörung, bei der Lebende sich für wandelnde Tote halten. Eine heute 17-Jährige glaubte, dass sie sich drei Jahre lang in einem toten, organlosen Körper befand.

Als Auslöser für die Erkrankung bei Haley Smith (damals 14 Jahre alt) kommt die Scheidung der Eltern in Betracht, die sie nicht gut verkraftete. Sie erkrankte am Cotard-Syndrom, welches auch als “nihilistischer Wahn” bezeichnet wird. Dieses ist durch die Wahnvorstellung gekennzeichnet, dass die Betroffenen den eigenen Körper als organ- und blutlos empfinden. Außerdem denken sie, dass ihr Körper bereits verfaule.

Das Gefühl, tot zu sein

Das Mädchen berichtete der “Daily Mail”, dass sie eines Tages in der Schule das Gefühl gehabt hätte, tot zu sein. Ab diesem Zeitpunkt verfolgte sie dieses Gefühl. Beim medizinischen Dienst der Schule konnte ihr nicht weitergeholfen werden. Daraufhin legte sie sich schlafen und hoffte, nach dem Aufwachen dieses Gefühl wieder los zu sein. Doch dies funktionierte nicht. Stattdessen war sie immer mehr der Überzeugung, nicht mehr zu existieren. Sie hatte keinen Hunger mehr, ihr Körper fühlte sich wie tot an und ursprünglichen Interessen ging sie auch nicht mehr nach. Drei Jahre lang befand sie sich im Zustand einer Halbtoten. Erst eine lange Therapie half ihr, wieder ins Leben zurückzukehren.

Cotard-Syndrom kein neues Phänomen

Das Erkrankungsbild wurde das erste Mal 1880 durch den Pariser Neurologen und Psychiater Dr. Jules Cotard beschrieben. Seine 43-jährige Patientin, die er als Mademoiselle X bezeichnete, schilderte ihm ein Knacken im Rücken, welches sich bis in den Kopf zog. Anschließend war sie davon überzeugt, dass sie kein Gehirn, keine Nerven, keine Brust und keinen Magen mehr besitzen würde. Wie auch andere Betroffene, war Mademoiselle X der Meinung, auf Nahrung verzichten zu können. Daher können Erkrankte verhungern. Eine weitere Folge kann sein, dass sich die Betroffenen das Leben nehmen, um ihr Leiden zu beenden. Besonders bei Menschen mit psychiatrischen Störungen wie schweren Depressionen oder mit schizophrenen oder manischen Krankheitsbildern besteht eher die Gefahr, am Cotard-Syndrom zu erkranken.

Es ist bis heute nicht klar, wie weit verbreitet die Krankheit ist, obwohl bereits einige Studien vorliegen. Bei einem Betroffenen konnte allerdings ein Hirnscan durchgeführt werden, sodass die Ärzte sich einen Eindruck über die Stoffwechselvorgänge im Hirn verschaffen konnten. Die Positronen-Emissions-Tomographie zeigte, dass im Vergleich zu gesunden Patienten der Stoffwechsel in einzelnen Regionen aktiver war. Doch in anderen Gehirnregionen hatte der Betroffene einen so geringen Stoffwechsel wie es auch bei Koma-Patienten oder bei Menschen in Vollnarkose der Fall ist. In diesem Zustand haben Menschen allerdings normalerweise kein Bewusstsein und können auch nicht kommunizieren. Menschen mit dem Cotard-Syndrom fehlt die Selbstwahrnehmung, sodass sie sich tot fühlen. Auch die Bereiche des Gehirns, die für rationales Denken und Überprüfen von Hypothesen zuständig sind, sind bei Betroffenen unterdurchschnittlich aktiv.

Therapieversuche

Nicht alle Betroffenen können aus der Zwischenwelt zwischen Leben und Tod zurückgeholt werden. Mademoiselle X z.B. versuchte mehrmals, sich anzuzünden. Letztlich schlussfolgerte sie, unsterblich zu sein, was auch viele andere bisher Betroffene dachten. Bei der 17-jährigen Haley Smith konnte allerdings mithilfe von Psychotherapie und Medikamenten der unwirkliche Zustand beendet werden.

 

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