Blutgruppenwahn, die neue Scheinwissenschaft?

Blutgruppenwahn- Die neue Scheinwissenschaft?

Als eine der neusten erschreckenden Bewegungen gilt die Unterteilung und Beurteilung von Menschen anhand ihrer Blutgruppe. Der Glaube an die verschiedenen Merkmale von Blutgruppen findet vor allem in den USA und Japan immer mehr Anhänger.

Dort sind sowohl Unternehmen als auch Schulen immer mehr davon überzeugt, dass die Blutgruppe intime Details über die Persönlichkeit verraten kann. Experten stehen dem skeptisch gegenüber, sie sehen keinen wissenschaftlichen Zusammenhang zwischen der Persönlichkeit eines Menschen und seiner Blutgruppe. Es wird im Gegenteil vor dem latenten Rassismus, der in dieser Scheinwissenschaft steckt, gewarnt.

Die eigene Blutgruppe als Garant für bessere Jobs und einen höheren gesellschaftlichen Status

Immer häufiger gehören Fragen nach der Blutgruppe zu den Standard Gesprächsthemen auf Partys. Wer auf gesellschaftlicher Basis Erfolg haben möchte, sollte sich gut überlegen, ob seine Blutgruppe ihm dabei nicht eher hinderlich sein könnte. Denn die Anhänger dieser Lehre sind davon überzeugt, dass die Blutgruppe viel über den Menschen und seinen Charakter verrät.

Vor einigen Jahren führten sogar vier Bücher über die Blutgruppen-Thematik lange die Bestsellerlisten an. Glaubt man den Autoren, so gehören Perfektionisten in der Regel zur Blutgruppe A. Wer zur Blutgruppe B gehört, neigt mehr zur Frohnatur, allerdings ist diese Person gleichzeitig auch exzentrisch und egoistisch. Menschen mit der Blutgruppe 0 sind stur, neugierig aber auch großzügig. Als geheimnisvoll und unberechenbar gelten Träger der Blutgruppe AB.

Scheinwissenschaft und Rassismus

Diese Einteilung hat mit wissenschaftlichen Erkenntnissen wenig zu tun. Die Blutgruppe hängt von den Proteinen und nicht von der Persönlichkeit ab. Andere allein anhand ihrer Blutgruppe zu beurteilen wird von der Wissenschaft abgelehnt. Seriöse Wissenschaftler bezeichnen dies sogar als Vorstufe zum Rassismus.

Ihren Ursprung nahm die Unterteilung der Menschen in Blutgruppen in den 1930er Jahren in Japan. Zu dieser Zeit übernahmen die Japaner die Rassenideologie der Nationalsozialisten. Das Ziel einer Selektion nach Blutgruppen war es, bessere Soldaten zu erhalten. Viele dieser Ansichten haben sich bis heute erhalten, das hat zu einer Renaissance des Blutgruppenwahns geführt. Noch heute berufen sich viele japanische Politiker auf ihren vermeintlich besseren Charakter aufgrund ihrer Blutgruppe.

Konsum und Blutgruppenwahn

Auch die Industrie macht sich den Blutgruppenwahn zunutze. So werden Glückstaschen angeboten, die auf das jeweilige Blutgruppenprofil zugeschnitten sind. Partnervermittlungen achten auf die Komptabilität der Bewerber, diese ermitteln die Vermittlungsbörsen anhand der Blutgruppe ihrer Bewerber. Der Blutgruppen-Wahn ging sogar so weit, dass Kindergärten und Schulen ihre Klassen nach Blutgruppen aufteilen. Und auch bei der Jobsuche bleibt in vielen Unternehmen die Frage nach der Blutgruppe nicht aus.

Die diskriminierenden Aspekte und Folgen dieser Frage scheinen nur den Benachteiligten bewusst zu sein. Obwohl es bis zum heutigen Tag keinen wissenschaftlichen Beweis für charakterliche Unterschiede zwischen den Blutgruppen gibt, sind die Anhänger dieser „Lehre“ von ihrer Richtigkeit überzeugt. Die Blutgruppe hängt von den Eltern ab, sie vererben sie an ihre Kinder. Dies würde bedeuten, dass ein Kind nicht nur die Haar- oder Augenfarbe seiner Eltern erbt, sondern auch ihren Charakter.

Wer eigene Kinder hat, kann selbst feststellen, wie unsinnig diese Annahme ist. Jeder Mensch hat gute und weniger gute Eigenschaften, diese sind zum Teil angeboren, aber auch dem Umfeld geschuldet. Sie allein der Blutgruppe zuzurechnen ist unseriös und falsch.

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