Pädophilie

Pädophilie

Der Begriff Pädophilie ist schon seit mehr als einem Jahrhundert gebräuchlich. In der Vergangenheit wurde die Pädophilie oft nur allein von der strafrechtlichen Seite aus gesehen. Bestenfalls beschäftigen sich Forensiker oder die Anstalten für derartige Straftäter damit. Der Begriff Pädophilie stammt aus dem Griechischen und bedeutet ursprünglich „Kinderliebe oder Liebe zu Kindern“. Dies entspricht natürlich nicht mehr der heutigen Bedeutung. Die Sexualwissenschaft bezeichnet mit Pädophilie das sexuelle Interesse eines Erwachsenen am Körper eines Kindes.

Diagnosemerkmale einer Pädophilie

  • Für einen pädophil veranlagten Erwachsenen richtet sich das sexuelle Interesse auf Kinder vor der Pubertät. Aber auch auf solche Kinder, die sich am Anfang ihrer Pubertät befinden.
  • Ihr sexuelles Interesse ist primär an Kindern orientiert. Sie haben entweder kein Interesse an erwachsenen Sexualpartnern oder dieses Interesse ist nur schwach ausgeprägt.
  • Das sexuell bestimmte Interesse an Kindern ist nicht nur vorübergehend, es besteht zeitlich stabil.

Diese bereits seit über 100 Jahren geltende Diagnosekriterien, sind bis heute gültig. Wegen der verbesserten diagnostischen und therapeutischen Mittel kamen im Laufe der Zeit weitere Merkmale dazu. Das führte dazu, dass es heute sehr gute Möglichkeiten gibt, die Pädophilie zuverlässig zu diagnostizieren. Wobei man nur dann von einer echten Pädophilie spricht, wenn der Altersunterschied zwischen den Partnern mindestens fünf Jahre beträgt.

Dies hat einen einfachen Grund, man möchte die sexuellen Beziehungen zwischen Jugendlichen nicht kriminalisieren. Denn das wäre der Fall, wenn einer der beiden Partner unter 14 Jahren alt ist. Von echter Pädophilie spricht man erst dann, wenn sich ein Erwachsener zu Kindern hingezogen fühlt. Fachleute gehen heute davon aus, dass ein Betroffener mindestens 16 Jahre alt sein sollte, ehe man ihn als pädophil diagnostizieren kann. Denn es ist bekannt, dass sich erst mit der Spätpubertät die bleibende sexuelle Präferenz herauskristallisiert.

Sexuelle Präferenz als System im Kopf

Die sexuelle Präferenz kann man sich wie ein System im Kopf vorstellen. Es vergleicht die Menschen in der Umgebung mit einem vorher abgespeicherten Bild. Dabei wird das Körperschema bewertet und damit die sexuelle Attraktivität. In der Regel entspricht dieses Körperschema einem erwachsenen Menschen des eigenen oder des anderen Geschlechts. Dies entscheidet, welcher Gruppe Menschen man näher kommen möchte und welcher nicht. Bei einem pädophilen Erwachsenen hat das Gehirn ein kindliches Körperschema als Referenzbild gespeichert. Dabei unterscheidet man zwischen Pädophilen, die sich nur von Kindern angezogen fühlen und solchen, die neben ihrer pädophilen Hauptströmung auch etwas mit Erwachsenen Sexualpartnern anfangen können. Bei einem ausschließlich auf Kinder fixierten Pädophilen spricht man auch von einem Kernpädophilen, Primärpädophilen, von originären oder strukturierten Pädophilen. Je nachdem, ob ein Pädophiler Jungen oder Mädchen bevorzugt, sprechen Fachleute von „homosexuellen“, „heterosexuellen“ und „bisexuellen Pädophilen“.

Der Begriff Pädophilie sagt eigentlich nur aus, dass der Betreffende eine Vorliebe für Kinder hat. Ob oder wie er diese Neigung auslebt, steht auf einem anderen Blatt. So kann natürlich nicht davon gesprochen werden, dass jeder, den man als Pädophilen bezeichnen kann, Kinder missbraucht. Für viele Betroffene ist sie einfach ein Teil ihrer Persönlichkeit. Relativ neu ist auch, dass sich pädophil veranlagte Menschen Hilfe suchen können. Psychologen können ihnen helfen, dass ihr Drang nicht nach Außen dringt. Aber auch im TV wird durch Werbung für Initiativen wie “Kein Täter werden” auf das Thema aufmerksam gemacht und Betroffene so direkt angesprochen.

 

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