Verständnis für Zahlen vererbbar

Die Genforschung ist zwar noch lange nicht soweit, dass sie sagen kann, was genau vererbt wird, aber eines ist klar, wenn die Eltern gut in Mathematik waren, können die Kinder auch mit Zahlen jonglieren. Forscher haben jetzt nämlich herausgefunden, dass dies bereits für das intuitive Zahlenverständnis gilt.

Es scheint, als ob Eltern mit gutem mathematischem Denken auch Kinder bekommen, die gut mit Zahlen umgehen können. Zumindest kommt Melissa Libertus zusammen mit ihrem Team von der University of Pittsburgh zu diesem Ergebnis. Für eine Studie testeten die Forscher die Mathefähigkeiten von 54 Kindern und ihren Eltern. Die Kinder waren zwischen 5 und 8 Jahren alt. Um möglichst ausgeglichene Ergebnisse zu erzielen, hatten die Forscher eine homogene Gruppe ausgesucht, die ungefähr dem gleichen Bildungsrad entspricht. Die Eltern, die an der Studie teilnahmen, hatten fast alle einen Highschool, bzw. Hochschulabschluss.

Studie bringt überraschende Ergebnisse hervor!

Es zeigte sich bei der Studie, dass die Kinder am besten abgeschnitten hatten, deren Eltern auch sehr gut waren. Diese Erkenntnis war nicht nur anhand von normalen und relativ simplen mathematischen Aufgaben ans Licht geraten, sondern auch bei Aufgaben zum intuitiven Zahlenverständnis. Unter den jungen Probanden war es nämlich so, dass sie sich sehr gut bei Schätzaufgaben geschlagen haben, wenn ihre Eltern auch gut in dieser Kategorie waren. Das war z.B. der Fall bei einer Aufgabe, bei der geschätzt werden musste, welcher von zwei Gummibärchenhaufen mehr Gummibärchen beinhaltet.

Eltern vererben Zahlenkompetenz

Dadurch konnten die Forscher erstmals zeigen, dass die nonverbale Zahlenkompetenz von Eltern auf Kinder übertragen wird. Diese Kompetenz zeigt sich schon sehr früh in der Kindheit und ist deshalb nicht das Ergebnis einer schulischen Ausbildung. Bei weiteren Studien wollen die Forscher herausfinden, was Eltern mit guten mathematischen Kenntnissen machen können, um ihren Kindern schon früh mathematische Tricks beibringen zu können. Dafür müssen natürlich optimale Lernumgebungen herrschen. Bei einer solchen Studie könnten die Forscher dann untersuchen, welchen Einfluss Gene auf das mathematische Denkvermögen haben.