Sigmund Freud – der Begründer der modernen Psychoanalyse
Sigmund Freud kam im Jahre 1856 als Sohn eines Geschäftsmannes zur Welt. Freud lebte und arbeitete bis zur Besetzung durch Hitler in Wien und erforschte dort den komplexen Aufbau der menschlichen Psyche. Zu Beginn seiner Karriere forschte Freud am allgemeinen Krankenhaus Wien und beschäftigte sich zunächst mit Studien über das Zentralnervensystem des Menschen. Schnell galt er dort als führender Neurologe. Ab dem Jahr 1886 entwickelte Freud die Grundlagen der Psychoanalyse.
Das Unterbewusstsein
Eine der Grundlagen der freudschen Lehre ist die Erkenntnis, dass jeder Mensch nicht nur über ein Bewusstsein, sondern auch ein Unterbewusstsein verfügt. Der Schlüssel für den Erfolg der Psychoanalyse ist es, den Weg ins Unterbewusstsein zu finden. Ein Weg, in diesen Teil des Bewusstseins ist die Hypnose. Freud erkannte schnell, wie wertvoll die Hypnose für die Psychoanalyse ist. Im Zustand einer hypnotischen Trance ist der Mensch in der Lage, sich an Erlebnisse zu erinnern, die er vergessen oder vielleicht sogar verdrängt hat.
Gelingt es, belastende Episoden aus der Vergangenheit wieder hervorzuholen und sie zu verarbeiten, verschwindet oft auch die seelisch bedingte Krankheit dahinter.
Die Freudsche Fehlleistung
Es kommt vor, dass jemand ein Wort sagen oder schreiben möchte und dann ein ganz anderes verwendet. Laut Freud und seiner Lehre lässt dies einen Rückschluss auf das Unterbewusstsein dieses Menschen zu. So manifestieren sich viele Ängste, Schuldgefühle, Aggressionen oder verdrängte Wünsche in Form von Fehlleistungen innerhalb des Verhaltens oder der Sprache.
Die freie Assoziation
Im Rahmen einer Psychoanalyse wird der Patient angehalten, über alles zu sprechen, was ihm oder ihr in den Sinn kommt. Es spielt dabei keine Rolle, ob das Gesagte unsinnig oder kindisch erscheint. Meist erscheinen dann weitere Assoziationen im Zusammenhang mit dem Gesagten. Durch freies Assoziieren werden oft Verknüpfungen mit dem Unterbewusstsein sichtbar.
Die Deutung von Verhaltensweisen und Symptomen
Auch die Verhaltensweisen eines Menschen lassen Rückschlüsse auf sein Seelenleben zu. So manifestieren sich laut Freud, Schuldgefühle oft darin, dass sich der Betroffene mehr als üblich die Hände wäscht. Er möchte sich so, meist unbewusst, von einer Schuld reinigen. Auf ähnliche Weise lassen sich neurotische Verhaltensweisen wie das zwanghafte Zählen, oder das ständige Kontrollieren erklären. Ähnlich aufschlussreich wird in der Lehre Freuds die Traumdeutung behandelt. Laut seiner Erkenntnis zeigen sich in den Träumen Bilder, mit denen das Unterbewusstsein seinen seelischen Zustand zu erkennen gibt. Für ihn ist die Traumwelt der Eingang ins Unterbewusstsein. Dort befinden sich Bereiche, in denen alles, was nicht zum Bewusstsein gekommen ist oder kommen kann, und wo sich aber auch alles Verdrängte befindet.
Das Über-Ich
Sigmund Freud bezeichnet das sogenannte Über-Ich als Instanz, die sowohl kontrolliert als auch bestraft. Man könnte diese Instanz auch als unser Gewissen bezeichnen. Geprägt wird das Gewissen, durch die Normen und Werte der herrschenden Gesellschaft und die elterliche Erziehung. Auf dieser Grundlage formulierte Freud seine Vorstellung von psychischer Gesundheit. Für ihn sind alle jene Handlungen psychisch korrekt, die man mit den Ansprüchen des Über-Ichs und der Realität in Einklang bringen kann. Obwohl die Lehren Freuds heute von vielen Wissenschaftlern nicht mehr als die alleinige Wahrheit betrachtet werden, sind sie immer noch die Grundlage einer erfolgreichen Psychoanalyse.
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