Sex, Drugs and Rock ‘n’ Roll
„Sex, Drugs and Rock ‘n’ Roll“ – vor circa vierzig Jahren haben Ian Dury and the Blockheads diese Redewendung geprägt, die bis heute in der Musikszene immer wieder und gerne Thema ist: in Interviews, Songtexten oder auf T-Shirts, Fahnen, Postern und Aufklebern. „Sex, Drugs and Rock ‘n’ Roll“ ist demzufolge aus der Musikbranche nicht mehr wegzudenken. Allerdings interpretiert jeder Mensch diese Redewendung anders, eben auf seine ganz eigene Art und Weise. So denken die einen zum Beispiel, dass in der Rockmusik Sex und Drogen zum Alltag dazu gehören, was im Übrigen völliger Quatsch und an den Haaren herbeigezogen ist. Es gibt sicherlich genügend negative Beispiele in dieser oder auch anderen Branchen, was jedoch nicht zwangsläufig bedeutet, dass jeder Rockmusiker oder Liebhaber von Rockmusik hemmungslosen Sex und sämtlichen Drogen verfallen ist.
Das diese Redewendung aber auch nicht einfach nur so daher gesagt ist, sondern eine Bedeutung und einen Sinn hat, will ein Forscherteam einer Universität aus Kanada jetzt in einer Studie bestätigt haben. Darin heißt es, dass die Klänge von Musik einen ähnlichen Rauschzustand im menschlichen Körper auswirken, wie auch Sex und Drogen.
Sex, Drugs and Rock ‘n’ Roll: Arzneimittel für Studienteilnehmer
Für die Studie bekamen die Versuchspersonen den Opioid-Antagonist Naltrexon verabreicht. Dieses Arzneimittel wird auch als medikamentöse Unterstützung bei Entwöhnungstherapien von alkoholabhängigen Patienten angewendet. Denn der in dem Medikament enthaltene Wirkstoff blockiert das sogenannte Belohnungssystem im menschlichen Gehirn.
Bei der Untersuchung stellten die Wissenschaftler nun fest, dass die Teilnehmer mit dem verabreichten Medikament Nalrexon nicht so viel Freude und Gefühle beim Anhören ihres Lieblingsliedes zeigten, als eben ohne diesen Wirkstoff im Körper. Besonders beeindruckend war auch die Erkenntnis, dass die Versuchspersonen beim Anhören von Liedern die sie überhaupt nicht mögen, ebenfalls keine auffälligen Reaktionen wie beispielsweise Wut oder Abneigung erkennbar machten. Im Gegenteil: Die Teilnehmer blieben in dieser Situation ähnlich ruhig, wie schon beim Anhören ihrer Lieblingssongs.
Der Leiter dieser Studie, Psychologe und Neurowissenschaftler Daniel Levitin, erklärt, dass dies der erste richtige Beweis dafür sei, dass die Opioide, die im Gehirn sind, konkret mit dem Vergnügen der Musik zusammenhängen.
Rauschgefühl durch Musik
Laut Daniel Levitin entsprechen die Ergebnisse der Studie genau dem, was die Forscher im Vorfeld bereits vermutet hatten: nämlich das Musik im menschlichen Körper ein Rauschgefühl auslöst, ähnlich wie es auch bei Sex und Drogen der Fall ist.
Besonders beeindruckend und auch unerwartet waren für die Wissenschaftler allerdings die Eindrücke der Versuchspersonen des Experiments, die im Anschluss besprochen wurden. So berichteten einige Teilnehmer, dass sie beim Anhören der Musik ganz genau wussten und auch erkannt haben, dass es sich um den persönlichen Lieblingssong handelt. Das vorhandene Gefühl und auch das Empfinden waren jedoch anders als sonst. Andere Teilnehmer erzählten, dass sie die Klänge der Musik als schön empfanden, aber gefühlsmäßig bei ihnen rein gar nichts ausgelöst wurde.
Bereits seit Jahrzehnten ist bekannt, dass sowohl Sex, Musik und leider auch Drogen im menschlichen Körper ein ähnliches Rauschgefühl auslösen. Die Studie des kanadischen Forscherteams um Psychologe und Neurowissenschaftler Daniel Levitin beweist nun, dass die auftretende Euphorie beim Anhören von Musik nicht nur einfach ein Gefühl ist.
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