Die Faszination der Royals
Vier Tage lang haben die Deutschen die Chance, echte Monarchie ganz nah zu erleben: Queen Elizabeth II. und ihr Mann Philip besuchen die Bundesrepublik. Viele Bürger freuen sich die Royals zu treffen, in den Zielorten in Berlin, Hessen und Niedersachsen herrscht seit Wochen große Euphorie. Aber warum freuen sich die Deutschen so darauf, ein 89-Jähriges Staatsoberhaupt zu sehen, das noch nicht mal ihres ist?
Beliebt wie nie
Ausgerechnet in der heutigen modernen Zeit, erfreut sich die konservative und traditionsbewusste Queen extrem hoher Beliebtheit. Für viele Briten ist sie das Symbol für Stabilität und Einheit, das die Nation zusammenhält und dafür sorgt, dass sich in der schnelllebigen Zeit nicht alles ändert – seit 63 Jahren sitzt Elizabeth II. auf dem Thron, nur Königin Victoria regierte länger. Die Abschaffung der Monarchie würde für viele Briten bedeuten, dass sie ein Teil ihrer eigenen britischen Identität verlieren würden. Aber auch in anderen Teilen der Welt wird Queen Elizabeth geschätzt. Mit ihren Tugenden wie Standhaftigkeit und Unzerstörbarkeit, aber auch ihrer weltoffenen und teilweise humorvollen Art, steht sie stellvertretend für die gesamte britische Monarchie und Königsfamilie.
Königspaare als Anker der Royals
Besonders königliche Hochzeiten sorgen immer wieder für Euphorie und einen Beliebtheitsanstieg der Monarchen. Den Beginn machten Elizabeth und Philip bei ihrer Hochzeit 1947. Sie zeigten, dass auch eine royale Ehe aus Liebe geschlossen werden kann. Die beiden werden sowohl im Inland als auch im Ausland für ihre lange und vor allem skandalfreie Ehe bewundert und geschätzt. War die Krönung von Queen Elizabeth 1953 das erste royale Ereignis, das im Fernsehen übertragen und entsprechende Aufmerksamkeit auf sich zog, hatte die Faszination des Königshauses 1981 schon eine ganz andere Stufe erreicht. Die Hochzeit ihres ältesten Sohnes Charles mit Diana Spencer sahen weltweit mehr als 750 Millionen Zuschauer im Fernsehen. Besonders Diana verlieh der Monarchie mit ihrer schüchternen und bescheidenen Art eine menschliche Seite, sodass sich Menschen auf der ganzen Welt mit der Prinzessin identifizieren konnten. Sie stand für die nächsten Jahren im Mittelpunkt des medialen Interesses – Skandale, Affären, die Scheidung und besonders ihr bis heute von Mythen umrankter Tod sorgten dafür, dass Diana bis heute eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der britischen Königsfamilie ist. Als ihre Nachfolgerin wird Kate Middleton gehandelt, die in einem pompösen Spektakel 2011 die Nummer Zwei der Thronfolge, Prinz William, heiratete. Nicht nur durch ihre bürgerliche Herkunft, auch die inszenierte Nähe zum Volk während der Hochzeit und nach der Geburt ihrer Kinder George und Charlotte sorgen für eine vermeintliche Vertrautheit und hohen Beliebtheitswerten bei den Menschen.
Monarchie im Wandel
Während der Kult um die Royals früher noch besonders durch Aspekte der Verfremdung geprägt war, sorgt die Entwicklung der Medien heute dafür, dass wir ständig Einblicke in das faszinierende königliche Leben bekommen. Zudem scheint die Monarchie durch die Akzeptanz von bürgerlichen Ehepartner, ihre Wertemaßstäbe zu ändern, wodurch eine scheinbare Verbindung zum Volk aufgebaut wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Faszination der Royals entwickelt, wenn der eher wenig beliebte Prinz Charles in einigen Jahren den Thron besteigt. Denn erst mit Prinz William als König erlebt die britische Monarchie eine deutlich Verjüngung – und vielleicht sogar einen neuen Höhepunkt der Beliebtheit.
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