Die positiven Effekte von Flüchen
Manchmal läuft einfach nichts wie es soll. Es wirkt wie verhext und man ärgert sich innerlich grün und blau. Da kann so ein defitiges Schimpfwort manchmal wahre Wunder bewirken und die Luft reinigen. Dabei ist es dem Volksmund zufolge doch verboten Wörter wie “scheiße” auch nur leise vor sich hin zu fluchen. Der Psychologie Richard Stephens der University of Keele hat nun ermittelt wie heilsam Flüche in wohlbedachten Dosen sein können und dass sie sogar Schmerzen lindern können.
Fluchen während der Entbindung
Stephens befasste sich nach der Geburt seines Kindes mit diesem Thema, da er während der Entbindung beobachten konnte wie seine Frau am laufenden Band Fluche ausstieß, um die Schmerzen erträglicher werden zu lassen. Die anwesende Hebamme konnte nur bestätigen, dass Fluchen ein essentieller Bestandteil des Geburtsvorgangs sei und regelrecht bei jeder werdenden Mutter beobachtet werden könne.
Stephens erforschte daraufhin, ob Flüche Einfluss auf das Schmerzempfinden zeigten. Dafür ließ er Testpersonen ihre Hände längere Zeit in eiskaltes Wasser tauchen. Dies verursachte Schmerzen. Die Probanden durften sich nun in Form von Flüchen im wahrsten Sinne des Wortes Luft machen. Die Ergebnisse zeigten, dass diejenigen die fluchen durften im Schnitt 40 Sekunden länger durch hielten als andere, denen das fluchen untersagt war. Auch ihr Schmerzempfinden schien dadurch weniger intensiv zu sein, glaubt man den Schilderungen der Testpersonen.
Stress erhöhen durch Fluchen
Tatsächlich ist diese Wirkung allerdings nicht auf den Abbau von Stress zurück zu führen, sondern auf sein Gegenteil. Das Fluchen verstärke die Stressreaktion weiterhin und führe somit zur Ausschüttung von Adrenalin und Endorphinen. Letztere schwächen wiederum das Schmerzempfinden. Eben weil Schimpfwörter eigentlich verboten sind und mit Strafe geahndet werden, wirken sie bei uns Menschen so extrem.
Leistungsfähigkeit und Flüche
Richard Stephens wollte noch mehr über das Fluchen erfahren und untersuchte deshalb Probanden, die auf einem Hometrainer trainierten genauer. Eine Gruppe der Testpersonen durfte sich Schimpfwörtern bedienen und die Andere musste auf neutrale Begriffe zurück greifen, die sie während des Trainings aussprachen. Dabei erhöhte Stephens den Widerstand des Hometrainers kontinuerlich. Tatsächlich erhöhte das Aussprechen von Schimpfwörtern auch die Leistungsfähigkeit, sodass der gesteigerte Widerstand problemloser und länger von denjenigen bewältigt werden konnte, die nebenbei fluchten. Dafür ist die Ausschüttung von Adrenalin verantwortlich.
Die positiven Ergebnisse, welche durch Flüche ausgelöst werden, betreffen allerdings nur jene Personen, die in der Regel wenig fluchen, also weniger häufig Schimpfwörter gebrauchen. Scheinbar hat sich bei den Vielfluchern die Wirkung regelrecht abgenutzt.
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