Konditionierung am Menschen – Das Little Albert Experiment
Es gibt heutzutage kaum noch jemanden, der die pawlowsche Konditionierung nicht kennt. Dass emotionale Konditionierung aber auch an Menschen erprobt wurde, wird oftmals vergessen. John Watson und Rosalie Rayner wurden mit ihrem, inzwischen als skrupellos erklärten, Experiment „Little Albert“ berühmt.
Der Pawlowsche Hund als Vorbild
Der pawlowsche Hund hat bewiesen, dass Hunde konditioniert werden können. Jedes Mal wenn das Versuchstier von Iwan Petrowitsch Pawlow sein Futter zu Gesicht bekam, lief ihm buchstäblich das Wasser im Mund zusammen. Der Verhaltensforscher ließ nun bei jeder Fütterung eine Glocke ertönen.
Bald hatte der Hund die Fütterung mit dem Glockenläuten verbunden und reagierte nun ebenso auf das Geräusch wie auf das Futter selbst. Die spezifische Reaktion (das Sabbern) wurden an einen Reiz (Das Glockenläuten) gebunden. John Watson wollte aber noch weiter gehen und behauptet auch Menschen seien konditionierbar. Damit würde bewiesen werden, dass Reaktionen mit Hilfe von Reizen steuerbar sind.
Little Albert
Watson war ein Verfechter der robusten Erziehung und sprach sich für eine strenge Handhabung von Kindern aus. Aus dieser Haltung erwuchs das Experiment, was heutzutage jeder Psychologiestudent kennen dürfen, auch „Little Albert“ genannt. Von diesem Experiment gibt es noch heute Filmaufnahmen. Sie zeigen wie einem elfmonate altem Baby zahlreiche Gegenstände und Tiere vorgeführt werden. Eine brennende Zeitung, ein Affe, ein Hund, ein Pelzmanetel uvm. Werden vor dem Kind drapiert. Zunächst reagiert das Baby teilnahmslos bis milde interessiert auf diese Dinge und Tiere.
Angsterzeugung mit Hammer und Eisen
Im Anschluss werden sie ihm erneut vorgeführt und im Hintergrund schlägt jemand mit einem Hammer auf eine Eisenstange, sodass das Kind erschrickt und in der Folge das Erschrecken mit den vorgeführten Dingen und Tieren verbindet. Es entwickelt Angstreaktionen, die Albert nie wieder loswerden sollte. Denn das Kind wurde bereits vor der De-Konditionierung aus dem Hospital genommen und litt nun Zeit seines Lebens unter den künstlich hervorgerufenen Angstreaktionen. So „einfach“ lässt sich das Angstverhalten eines Menschens beeinflussen.
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