Regionale Lebensmittel

Sind regionale Lebensmittel immer vorzuziehen?

Das Schlagwort vom „Global Village“, dem „weltweiten Dorf“, ist längst nicht mehr neu. International Verflechtungen auf allen Gebieten, von der Information bis zum Handel, haben unser Leben verändert und bescheren uns u.a. heute in jedem Supermarkt Früchte, Gemüse, Fleisch- und sonstige Waren aus aller Herren Länder. Was man früher zur Schlacht- oder Erntezeit beim Bauer am Ort kaufen konnte, ist heute im „Weltdorf“ das ganze Jahr hindurch tagtäglich verfügbar … und mitunter sogar billiger als Produkte aus heimischer Ernte oder Schlachtung.

Was sagt das über die Qualität aus?

Sind regionale Anbieter generell vorzuziehen? Sind ihre Waren immer besser? Die Antwort auf die letzten beiden Fragen ist im Prinzip ein „Ja“, denn regionale Produkte sind selbstverständlich frischer als solche, die einen langen Transportweg hinter sich haben. Hinzu kommt, dass alle Lebensmittel, die für den Export in weit entfernte Gegenden der Welt bestimmt sind, natürlich konserviert werden müssen, um diesen Transport zu überstehen. Das wird in vielen Fällen schlicht durch Kühlung erreicht, in anderen – etwa bei Gemüsen – aber mitunter in Anwendung von Verfahren, die zwar nicht grundsätzlich als bedenklich gelten, jedoch in keiner Weise natürlich sind.

Bei allen deutschen Erzeugnissen lässt sich – zumindest in der Theorie – detailliert nachvollziehen, unter welchen Qualitätsansprüchen sie hergestellt wurden und welche Stoffe zu ihrer Produktion eingesetzt wurden. Die von der Europäischen Union ausgegebenen Vorschriften liegen mit ihren Anforderungen in den meisten Fällen unter den deutschen Qualitätsansprüchen. Und es ist schwierig bis unmöglich im Detail nachzuvollziehen, unter welchen Bedingungen auf anderen Kontinenten Anbau und Viehzucht betrieben werden. Wer sicher gehen möchte, dass bestimmte Standards in der Tierhaltung und im Anbau eingehalten werden, der ist mit regionalen Produkten also besser bedient. Doch auch hier gibt es mitunter, wie die Vergangenheit gezeigt hat, trotz intensiver Kontrollen Versuche, das Vertrauen der Verbraucher zu missbrauchen.