Der Kürbis – ein Tausendsassa

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Der Kürbis – ein Tausendsassa

Bald ist es wieder soweit. Da grinsen sie uns schräg aus ihren Zahnlücken an. Grausig. Furchterregend. Sie stehen vor Türen und Häusern, hocken in Gärten und leuchten aus Fenstern. Gemeint sind natürlich die Kürbislaternen, die zu Halloween die bösen Geister vertreiben sollen.

Herkunft und Sorten

Der Kürbis zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Erde. Neuere Funde datieren sein Aufkommen auf 8000 bis 10.000 v. Chr.. Er stammt aus Mittel- bzw. Südamerika. Von dort gelangte er schon früh nach Europa. Mit Kolumbus kommt er im 15. Jahrhundert nach Europa. Der größte Kürbis der Welt wurde im letzten Jahr (2012) beim Edward County Pumpkinfest in Wellington, Ontario, Kanada gekürt. Er wog unglaubliche 825 kg.

Der größte Kürbis Europas stammt aus Illertissen und brachte immerhin noch satte 762 kg auf die Waage. Botanisch gesehen ist der Kürbis eine Beere. Es gibt mehr als achthundert verschiedene Sorten. Sehr bekannt sind beispielsweise der japanische Hokkaido, der Spaghettikürbis, die Bischofsmütze, der Butternut und der Moschuskürbis.

Sind Kürbisse gesund?

Der Kürbis versorgt den Körper mit dem Mineralstoff Kalium, das für eine normale Muskelfunktion sowie für die Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks wichtig ist, und mit Vitamin C, das unter anderem die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln erhöht. Die Kerne des Kürbisses werden zu einem Öl gepresst, das viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren und viele wertvolle Vitamine (A, B1, B2, B6 und vor allem E), Linolsäure sowie das krebshemmende Spurenelement Selen enthält. In der Medizin wird die Kraft der Kürbiskerne gegen Blasenfunktionsstörungen bei Frauen und Prostatabeschwerden bei Männern eingesetzt.

Der Wirkstoff Cucurbitacin stärkt die Blasenmuskeln. Täglich 10 Gramm Kürbiskerne zu knabbern, soll bereits seine gesunde und unterstützende Wirkung zeigen. Die kostbaren Kerne gibt es fertig zu kaufen. Man kann sie auch selbst zubereiten: Die Kerne aus dem Fruchtfleisch lösen, waschen und trocknen lassen. Dann ohne Fett in einer beschichteten Pfanne rösten und knabbern. In alten Indianerkulturen wurde der Kürbis auch schon als Heilmittel genutzt. Man fertigte einen Brei aus Fruchtfleisch an und legte ihn auf Brandwunden und andere Verletzungen. Die Blätter der Pflanze wurden angefeuchtet und erwärmt und auf Prellungen und Verstauchungen gelegt.

Rezeptideen mit Kürbis

Gibt es geschmacklich etwas tolleres, als bei Schnee, Matsch und Kälte ein leckeres wärmendes Kürbissüppchen zu schlürfen? Haben Sie schon einmal eine Kürbistarte mit Schafskäse gegessen? Auch als süße Nachspeise ist der Kürbis geeignet. Sehr schmackhaft sind auch Kürbis-Cup-Cakes oder Creme brulee aus Kürbis. Als Beilage ist beispielsweise Kürbispüree geeignet. Es gibt sehr viele Rezeptideen rund um den Kürbis: Aufstriche, Salate, eingelegter Kürbis, WanTan-Taschen gefüllt mit Kürbis mit einer Minz-Pesto, Kürbiskuchen, Kürbiskernöl und viele andere. Geröstete und gesalzene Kürbiskerne sind als Snack sehr beliebt. Der Kürbis ist ein Tausendsassa: Man kann ihn braten, grillen, dünsten, überbacken, kochen oder einlegen. Ein großer Vorteil beim Kochen mit Kürbissen ist auch, dass das Fleisch mit 25 kcal pro 100 Gramm und 90% Wasseranteil sehr kalorienarm ist.

Was kann man mit Kürbissen sonst noch machen?

Wie oben erwähnt kann man Halloween-Kübisse schnitzen und sie somit als Dekoration benutzen. Mit den furchterregenden Kürbisgesichtern sollten die bösen Geister vom Hause ferngehalten werden. Der Brauch ist irisch-keltischen Ursprungs. Die Kelten verabschiedeten am 31. Oktober den Sommer und ein neues keltisches Jahr begann. Dabei dankten sie dem Sonnengott für die gute Ernte. Die Römer brachten das Erntefest, das am 1. November gefeiert wurde, nach Britannien. Dieser Tag wurde schließlich zu Allerheiligen erklärt. Das Wort “Halloween” leitet sich ab von “All Hallows Evening”, dem Abend vor Allerheiligen (“All Hallows Day).

Aus Nordamerika kommt der Brauch, Kürbisse auszuhöhlen und sie als Maske bzw. Kürbis – Laterne zu verwenden. Es gibt dafür sogar eine eigene Sorte: der Jack-O’-Lantern-Kürbis. Weitere Verwendungsmöglichkeiten hat der Kürbis im Musikinstrumentenbau gefunden. Hier wird er oft als Trommel, Rassel oder Resonanzkörper verwendet. Beispiele hierfür sind die Wassertrommel, das kubanische Guiro und das brasilianische Berimbau. Kürbisse findet man auch als Trinkgefäße und Kunstobjekte. Sportlich können Kürbisse für den Kürbisweitwurf eingesetzt werden. Die ersten dieser Alleskönner-Riesenbeeren sind schon im Handel, also auf zum Kürbiskauf!

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