Kindes-Diabetes durch Gluten in der Schwangerschaft?
Im Britischen Ärzteblatt wurden die Ergebnisse einer Kohortenstudie veröffentlicht, wonach stark glutenhaltige Nahrung in der Schwangerschaft das Typ-1-Diabetes-Risiko für eine Kindes-Diabetes erhöhen soll. Diese Hypothese stützt sich allerdings bis dato hauptsächlich auf Befunde aus Tier-Experimenten. Die Ursachen für einen jährlichen 3-4-prozentigen Anstieg der Kinder, die an Diabetes Typ 1 erkranken, sind bisher nicht klar. Zwar bilden die Kinder in den ersten Jahren ihres Lebens Antikörper, diese werden aber später durch die Betazellen zerstört, die das Insulin produzieren.
Kindes-Diabetes beginnt im Mutterleib
Wissenschaftler kamen aus diesem Grund zu der Überzeugung, dass der Ursprung dieser Autoimmunerkrankung bereits im Mutterleib liegt. Gluten wird als Auslöser in Betracht gezogen. Problematisch könnte die Tatsache sein, dass Klebereiweiß durch Enzyme kaum abgebaut werden kann und so möglicherweise die Immunreaktion auslöst. Die Phase der Bakterienbesiedlung des Darms bei Säuglingen ist insofern eine sehr empfindliche Zeit. Hier wird entschieden, wer Freund und wer Feind des Immunsystems ist.
Die Ernährung in der Schwangerschaft
In der prospektiven Kohortenstudie des Barholin Institute Kopenhagen zeigt aber nur, dass Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft viel Gluten zu sich genommen haben, öfter an Diabetes Typ 1 erkranken. Gut 63.000 Frauen wurden während der Studie zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Das Verhältnis zwischen dem Glutengehalt der Nahrung und der Erkrankung der Kinder wurde errechnet. Nahmen die Mütter 20 g oder mehr pro Tag an Gluten auf, wurde eine doppelt so hohe Erkrankung der Kinder registriert, als es bei Frauen der Fall war, die weniger als 7 g Gluten pro Tag aufnahmen. Die Dosis-Wirkungs-Beziehung, die durch die Vergleichswerte erkannt wurde, gilt als Kausalitätshinweis. Leider kann trotz der Zahlen aus der Studie aber kein Beweis dafür erbracht werden, dass die vermehrten Fälle von Typ-1-Diabetes mit Gluten in Zusammenhang stehen. Bevor eine Empfehlung an schwangere Frauen gegeben werden kann, sind zu diesem Thema weitere Studien von Nöten. Decken sich die Ergebnisse verschiedener Forschungsgruppen, kann über eine entsprechende Empfehlung nachgedacht werden.
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