Schwangerschaft & Kaffee – Wie viel ist erlaubt?

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Schwangerschaft & Kaffee - Wie viel ist erlaubt?

Kaffee ist beliebt – auch in der Schwangerschaft. In der Bundesrepublik trinkt laut Statistik jeder Bundesbürger jährlich rund 150 Liter Kaffee. Damit gehört Deutschland weltweit zu den Spitzenreitern den Kaffeekonsum betreffend. Bedingt durch die Inhaltsstoffe stellt sich für Schwangere während der Schwangerschaft allerdings die Frage, ob Kaffeekonsum tatsächlich unbedenklich ist.

Von Koffein und Empfehlungen während der Schwangerschaft

Gerade das Koffein ist in der Schwangerschaft mit Vorsicht zu genießen. Die Problematik bildet sich dabei direkt in der Plazenta. Der Stoff kann die Verbindung zwischen dem Blutkreislauf der Mutter und des Kindes durchlaufen, ohne dass es in irgendeiner Weise ausgefiltert wird. Daher kann das Koffein direkt auf das Kind wirken. Der Kaffee entfaltet daher seine Wirkung auch im Körper des Kindes und liegt in einer ähnlich hohen Konzentration vor. Die Schwangerschaft ist allerdings nicht direkt gefährdet.

Laut einer Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sind 300 Milligramm Koffein täglich unbedenklich. Dieser Wert entspricht drei durchschnittlichen Tassen Kaffee von je 250 Milliliter oder rund einem dreiviertel Liter. Aber auch Tee enthält den Stoff, sodass nicht nur der Kaffee im Fokus steht. Das ursprünglich als Tein bezeichnete Koffein liegt hier in einer geringeren Konzentration vor. Betroffen davon ist der Schwarztee. Rund sechs Tassen können täglich getrunken werden, um den Gehalt von 300 Milligramm zu erreichen. Das entspricht 1,5 Litern. Die Schwangerschaft sowie das Ungeborene seien – so die Empfehlung – bei dieser Konzentration nicht gefährdet. Die Empfehlung lässt sich natürlich auch auf alle Lebensmittel übertragen, die mit Koffein angereichert sind wie Energy-Drinks, Cola oder Koffeinbonbons.

Kaffee ist nicht unproblematisch

Obwohl diese Empfehlung gültig ist, deuten Studien allerdings durchaus auch darauf hin, dass Kaffee & Co. während der Schwangerschaft gemieden werden sollten. Englische Forscher – so ein Bericht im British Medical Journal – fanden heraus, dass bereits geringe Mengen ein Problem für das ungeborene Leben darstellen können. Betroffen von der Problematik ist das Geburtsgewicht. Die Schwangerschaft selbst scheint auch mit Kaffee komplikationslos zu verlaufen.

Während der Studie wurden über 2.600 Frauen untersucht. Im Fokus stand ganz gezielt der tägliche Konsum von Koffein. Um dies zu messen, wurden kurz nach der Einnahme Speichelproben genommen und ausgewertet. Die dabei gemessenen Werte lagen deutlich unter den Empfehlungen der DGE. Das Ergebnis zeigte, dass mit steigendem Konsum das Gewicht der Neugeborenen abnahm. Bei einer täglichen durchschnittlichen Dosis von 200 Milligramm waren die Kinder durchschnittlich rund 60 Gramm leichter.

Von Frühgeburten und normalen Schwangerschaften

Beim normalen Geburtsgewicht sind 60 Gramm recht unbedenklich. Ist die Schwangerschaft komplikationslos, schadet der Kaffee deshalb zunächst nicht. Auch wenn die Geburt etwas früher stattfindet, ist die Problematik eher gering. Das Geburtsgewicht, mit dem ein Kind noch überleben kann, sinkt ständig. Nicht zuletzt durch die Möglichkeiten der modernen Medizin können viele Kinder gerettet werden. Allerdings müssen die Neugeborenen dennoch um jedes Gramm kämpfen, denn jedes Gramm Gewicht erhöht die Chancen, unbeschadet die kritische Zeit zu überstehen. War der Kaffeekonsum hoch, dann liegt das Gewicht – wird der englischen Studie gefolgt – unter dem möglichen Gewicht ohne Kaffeekonsum. Die Schwangerschaft birgt dann ein Risiko für das Kind.

Und was ist zu tun?

Insgesamt kann gesagt werden, dass die Empfehlung der DGE zwar zunächst unbedenklich ist. Verläuft die Schwangerschaft allerdings nicht zufriedenstellend und es kommt zu einer Frühgeburt, dann schadet Kaffee. Eine Möglichkeit Probleme zu vermeiden ist daher, Koffein während der Schwangerschaft zu vermeiden. In den letzten Wochen, wenn das Kind ausreichend Gewicht aufweist, kann dann wieder Kaffee getrunken werden.

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