Giftige Lebensmittel im Supermarkt?
Wer meint, der deutsche Lebensmittelmarkt sei dank scharfer EU-Kontrollen ein gesundheitlich sicheres Pflaster, wird nicht zuletzt durch die jüngsten Meldungen eines Besseren belehrt: Nach Berichten der New York Times sind mehr als ein Fünftel des Ackerlands in China durch Pestizide und Schwermetalle vergiftet – was die Frage aufwirft, ob und falls ja, in welchem Ausmaß die so verseuchten Lebensmittel ihren Weg in deutsche Supermarktregale finden.
Auch wenn diese Frage momentan wohl nicht gänzlich beantwortet werden kann, wirft ein Ereignis aus dem Jahr 2012 ein wenig Licht auf diese Problematik: Im Herbst jenen Jahres registrierte man in Ostdeutschland 11.000 Erkrankungen an Brechdurchfall; Die Ursache: Im Kantinenessen einer Schule wurden Erdbeeren aus China ausgegeben, die mit dem Novovirus befallen waren. Dieser Vorfall von ernährungsbedingten Erkrankungen hat es in diesen Ausmaßen in Deutschland bisher nicht gegeben. Bei den deutschen und europäischen Kontrolleinrichtungen ist China als Lebens- und Futtermittelexporteur daher schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr; allein im Jahr 2012 gingen bei der EU nicht weniger als 540 Meldungen über Grenzwertverstöße bei chinesischen Nahrungsmitteln ein – kein anderes Exportland weist eine annähernd negative Statistik auf.
So alarmierend diese Befunde sind, desto vorhersagbar ist diese Entwicklung der Landwirtschaft in der asiatischen Volksrepublik: Die Lebensmittelstandards, die in Deutschland bzw. EU-weit gelten, haben trotz der hohen Exportrate Chinas noch lange nicht im ausreichenden Maße Einzug gehalten; so sind es beispielsweise oft Konzentrationen von Düngemitteln und Farbstoffen, die gegen europäische Konventionen verstoßen.
Doch spätestens seit die Medien die Kunde von den besorgniserregenden Praktiken auf chinesischen Ackerböden verbreiten, hat sich die dortige Regierung eingeschaltet und verspricht sofortige und umfassende Maßnahmen. So sollen bereits mehrere Milliarden Yuan in die Aufbereitung von kontaminierten Ackerböden investiert worden sein. Doch auch wenn China nun ein umfassendes Eingreifen signalisiert, darf nicht vergessen werden, dass die Ursache der zahlreichen Lebensmittelskandale, deren Effekte natürlich nicht nur in unseren Breitengraden, sondern auch in China selbst um sich greifen, im starken Bestreben des Landes liegt, die Lebensmittel- und Resourcengewinnung maximal zu steigern – offenbar ohne Rücksicht auf Verluste. So ist dort die Industrie, die Schwermetalle herstellt, nicht selten in unmittelbarer Nähe zum Ackerland angesiedelt; ein weiterer Risikofaktor ist die Tatsache, dass es den meisten Bauern an der notwendigen Grundbildung für eine gesundheitlich unbedenkliche Landwirtschaft fehlt – stattdessen wird beispielsweise anstelle von Kühlwagen das krebserregende Formaldehyd verwandt, um Chinakohl für den Transport haltbar zu machen. Und eine Garantie dafür, dass deutsche Supermärkte frei von derart verseuchten Erzeugnissen sind, kann derzeit nicht gegeben werden: Bisher sehen die EU-Richtlinien eine Kontrollhäufigkeit von 20 Prozent vor; ausschließlich bei bekannten Risikofällen werden die Kontrollen verschärft.
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