Forschung: Sättigungsgefühl wird durch Enzym gesteuert

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Forschung: Sättigungsgefühl wird durch Enzym gesteuert

Manchen Menschen fehlt das Sättigungsgefühl. Sie können nicht aufhören zu essen. Woran das liegen kann, haben Forscher zufällig an Versuchen mit Mäusen herausgefunden. Weitere Tests laufen an. Möglicherweise gibt es auch eine Verbindung zu Diabetes. Normalerweise signalisiert der Körper beim Essen von Speisen, wenn es genug ist. Bei manchen Menschen ist dieser Mechanismus gestört. Ursprünglich wollten Forscher an der University School of Medicine in Baltimore herausfinden, wie Mäuse sich an Dinge erinnern und lernen. Jedoch kamen sie bei ihren Versuchen eher auf die Spur des genannten Problems.

Die Wissenschaft hinter dem Sättigungsgefühl

In dem Versuch schalteten die Forscher ein bestimmtes Gen im Gehirn aus, welches für ein gewisses Enzym, die O-verknüpfte N-Acetylglucosamin-Transferase (OGT) verantwortlich ist. Fehlte dieses Enzym, fraßen die Mäuse pro Mahlzeit mehr, als die Mäuse, bei denen das Enzym weiter funktionierte. Innerhalb von drei Wochen hatte sich deren Gewicht verdoppelt. Den Tieren fehlte das Sättigungsgefühl. Durch Betrachtung weiterer Faktoren kamen die Forscher zu dem Schluss, dass aufgrund des Fehlens des Enzyms bestimmte Nervenzellen im Paraventrikulären Nukleus (PVN) des Hypothalamus beeinflusst werden. Diese seien für das Sättigungsgefühl verantwortlich, so folgerten die Wissenschaftler. Ist das OGT in den Nervenzellen ausgeschaltet, fehlen einlaufende Verbindungen, Synapsen, die für das Gefühl verantwortlich sind. Auch Glukose beeinflusse die Aktivität des Enzyms OGT.

Fortschritt in der Übergewichtsbekämpfung?

Die Funde rücken die Stoffwechselvorgänge bei der Nahrungsaufnahme wieder ins Licht. Die Nervenzellen scheinen ein wichtiges Kontrollelement zu sein. Fehlt OGT werden die Mäuse fett. Zudem wird davon ausgegangen, dass Zucker mit dem OGT in den Zellen zusammenarbeitet und die Portionsgröße der Mäuse kontrolliert. Sollten sich die Ergebnisse weiter bestätigen, biete das wahrscheinlich einen Ansatzpunkt für Therapien gegen Übergewicht. Auch werden von den Forschern Verbindungen zu Diabetes und Alzheimer gesehen. Laut Gary Schwartz vom Albert Einstein College of Medicine in New York, müsse allerdings noch verstärkter erforscht werden, ob die OGT-Aktivität in den PVN-Neuronen tatsächlich als wichtiger Faktor für Übergewicht gelte.

 

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