Wie schädlich ist Cumarin?

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Wie schädlich ist Cumarin?

Die toxische Wirkung von Cumarin wurde bis zum heutigen Tage nur in Tierversuchen an Nagetieren und auch nur bei einer sehr extremen Überdosierung festgestellt. Dies mag einigen nicht als Beweis der Schädlichkeit von Cumarin ausreichen, da viele harmlose Substanzen, stark konzentriert und überdosiert angewandt, zu Schädigungen am Organismus führen können. Nachhaltig erwiesene, negative Auswirkungen beim normalen Gebrauch von cumarinhaltigen Gewürzen oder Kosmetika gibt es nicht. Dennoch gibt es strenge Verordnungen, was den Gebrauch von Cumarin in der Kosmetik- und Lebensmittelindustrie anbelangt.

Die Schädlichkeit von Cumarin und dessen Missbrauch

Im Rahmen der deutschen Aromaverordnung vom 22.12.1981 wurde Cumarin als Aroma zunächst generell verboten. Dies war, ebenso wie in den USA, eine Folge der Tierversuche mit Cumarin. Später hat man jedoch in der neu aufgelegten Aromenverordnung von 1991 einen erlaubten Grenzwert für die Verwendung des Stoffes bei 2 mg pro Kilogramm einer Speise eingerichtet. Auch das Verbot der Verwendung in Nonfood-Produkten wie Parfüm, Räucherwerk oder Duftkerzen wurde mit der neuen Aromaverordnung wieder aufgehoben.

Das Aromatisieren von Tabakprodukten mit Cumarin bleibt nach der Tabakverordnung jedoch nach wie vor verboten. In Bezug auf die Lebensmittel schreibt die Verordnung jedoch auch vor, dass der Stoff dem Produkt nicht pur in erlaubter Dosierung beigemischt werden darf, sondern lediglich Substanzen wie Zimtkassie, welche von Natur aus Cumarin enthalten, den Speisen beigefügt werden dürfen, bis die erlaubte Höchstmenge an Cumarin erreicht wurde.

Der “Cassiezimt” ist sehr viel Preisgünstiger als echter Ceylonzimt und wird daher vor allem in der Industrie exzessiv als “Ersatzstoff” für echten Zimt verwendet oder es wird Ceylonzimt stark mit Cassiezimt gestreckt. Da sich im Nachgang dazu auch nicht jeder Hersteller um die erlaubten Cumarinhöchstwerte schert, wurden etwa im Jahr 2006 in Deutschland Zimtsterne entdeckt, welche mit 106 mg Cumarin pro Kilogramm eine 53 mal höhere Dosis als erlaubt aufwiesen. Auch bei Arzneiprodukten wurden Überschreitungen des Höchstwertes festgestellt. So geschehen bei einem Hersteller für Zimtkapseln, welche angeblich gegen Diabetes mellitus helfen sollten. Solltet ihr also berechtigte Zweifel an zimthaltigen Fertigprodukten haben, kauft euch lieber echten Zimt, am besten ungemahlen in Form von Zimtstangen und verfeinert eure Speisen selbst.

 

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