Scharf essen? Reine Gewohnheit!
Ob jemand ein Gericht als scharf empfindet oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So isst man etwa in Indien sehr scharf, obwohl die Inder selbst das wohl kaum so empfinden. Für sie ist das normal, was bei europäischen Mägen sicher Beschwerden verursachen würde. Wie es scheint, ist scharf essen offenbar reine Gewohnheit.
Scharfes schon zum Frühstück?
Bei uns kommt zum Frühstück meist Wurst oder Marmelade aufs Frühstücksbrot. Diese Ernährungsgewohnheiten werden von den Eltern an ihre Kinder weitergegeben. Dabei entwickeln Kinder ihre Geschmacksvorlieben anhand desssen, was ihnen ihre Eltern vorleben. Dieser Vorlieben bilden sich schon im Mutterleib. Das Kind kommt über das Fruchtwasser mit den Aromastoffen in Kontakt, die seine Mutter zu sich nimmt. Daher macht es den Eindruck, als würde die Vorliebe für einen bestimmten Geschmack weitervererbt.
Wieviel Schärfe steckt im Essen?
Ob wir ein Lebensmittel als scharf empfinden oder nicht, hängt von seinen Inhaltsstoffen ab. Die folgenden Beispiele zeigen, was in den kleinen scharfen Gemüsen und Gewürzen so steckt.
Paprika und Chili:
Beide enthalten Capsaicinoide als Träger der Schärfe. Gemessen wird dies in Scoville-Einheiten.
Pfeffer:
Pfeffer wird auch als Piper nigrum (schwarzer Pfeffer) bezeichnet. Dabei ist das Alkaoid Piperin für die Schärfe verantwortlich.
Zwiebeln und Knoblauch:
Im Knoblauch steckt Allicin, dieser Wirkstoff ist besonders bei frischem Knoblauch zu spüren. Auch Zwiebeln sind in rohem Zustand schärfer. Verantwortlich dafür ist das Enzym Alliinase aus Isoalliin.
Ingwer:
Für die Schärfe im Ingwer ist der Inhaltsstoffe Gingerol zuständig.
An Schärfe kann man sich gewöhnen
Je öfter man scharf isst, umso eher gewöhnt sich der Körper daran. Wer häufig scharfe Gewürze verwendet, bei dem werden die Nervenfasern mit der Zeit unempfindlicher und leiten dann das Schmerzsignal nur mehr abgeschwächt weiter. Allerdings gehen Experten davon aus, dass sich das Geschmacksempfinden durch scharfe Gewürze nicht verschlechtert. Den unangenehmen Brand vermindert man am besten mit Milch, Joghurt oder einem Stück Brot. Auf keinen Fall viel Wasser trinken, das verteilt die Schärfe nur in Mund und Rachen
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