Gute Laune Kräuter: Johanniskraut

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Gute Laune Kräuter: Johanniskraut

Bereits seit der Antike wird Johanniskraut als Heilmittel gegen Depressionen empfohlen. Tatsächlich wird dieser Heilpflanze eine stimmungsaufhellende, stabilisierende und angstlösende Wirkung nachgesagt. Einige wissenschaftliche Studien belegen allerdings keine deutliche Wirksamkeit. Bei Kontrollgruppen hatten die Placebo-Probanden kein wirklich wesentlich schlechteres Ergebnis. Was ist also dran an der Heilkraft?

Beschreibung

Das Echte Johanniskraut, lateinisch Hypericum perforatum wird auch häufig als Herrgottsblut bezeichnet. Es blüht um den Johannistag, also den 24. Juni, herum. Das Johanniskraut ist eine aufrechte, im oberen Teil ästig verzweigte Pflanze. Es wird zwanzig Zentimeter bis 1 Meter hoch. Der Stängel ist rötlich überzogen. Das Echte Johanniskraut hat im Gegensatz zu ähnlichen Pflanzen derselben Gattung keinen hohlen Stiel. Die Pflanze ist mehrjährig. Die ovalen Blätter des Johanniskrauts enthalten im Gegenlicht betrachtet eine Flüssigkeit aus ätherischen Ölen, die als schwarze Punkte erscheinen und wie kleine Löcher aussehen. Die Blüten sind gelb. Wenn man diese zerreibt, tritt ein blutroter Saft aus. So erklärt sich auch der volkstümliche Name. Das Johanniskraut ist vor allem in Europa, aber auch in Westasien zu finden.

Medizinische Anwendung

Schon römische Legionäre ließen sich mit Johanniskraut behandeln: Allerdings äußerlich. Sie schmierten sich Hypericum perforatum zur besseren Heilung auf Wunden und Hautreizungen. Das Öl der Heilpflanze kommt bei Schädigungen von Haut, Muskeln, Blutgefäßen oder Knochen zum Einsatz. Der Arzt Justinus Kerner entdeckte Anfang des 19. Jahrhunderts die stimmungsaufhellende Wirkung der Heilpflanze, wenn man sie als Tee zu sich nimmt. Klaus Linde vom Münchner Zentrum für naturheilkundliche Forschung kam vor einigen Jahren in einer Metaanalyse zu dem Schluss, dass Johanniskraut-Präparate bei leichten bis mittelschweren Depressionen helfen können. Er wertete 37 Doppelblindstudien, insgesamt 29 Studien an insgesamt 5489 Depressionspatienten, aus. Sein Ergebnis zeigte, dass das Phytotherapeutikum ähnlich wirksam ist wie herkömmliche trizyklische Antidepressiva und Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Linde stellte fest, dass an und für sich Nebenwirkungen sehr viel seltener und milder auftreten als bei den konventionellen Antidepressiva. Vorkommen können Kopfschmerzen, Müdigkeit und eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit der Haut. Aber auch Unruhe kann auftreten. Sehr stark abhängig ist das auch von der Qualität der Johanniskraut-Produkte. Körperlich gefährlich kann ein Johanniskraut-Medikament in Wechselwirkung mit anderen Medikamenten werden: Es stimuliert die Bildung verschiedener Enzyme im Körper und damit den Abbau zahlreicher Medikamente in der Leber. Somit können diese auch nicht über den Darm aufgenommen werden. Die Medikamente sind also in ihrer Wirksamkeit eingeschränkt. Wechselwirkungen sind zu beachten bei Herzglykosiden, Gerinnungshemmern (z.B. Marcumar) und der Antibabypille.

Dosierungsempfehlung

Die Inhaltsstoffe des Johanniskrauts sind: Ätherische Öle, Flavonoide, Harze, Gerbstoffe und Rhodan. Der wichtigste Wirkstoff ist das Hypericin, der rote Farbstoff aus den Blütenblättern, auch Hypericumrot genannt. Äußerlich wird es als Öl zum Auftragen bei Wunden angewandt. Innerlich werden vor allem Kapseln oder Tees zur Einnahme angewandt. Eine Tagesdosis von etwa 850 mg Johanniskrautextrakt wird bei leichten bis mittelschweren Depressionen empfohlen. Viele Produkte, wie zum Beispiel auch Tee, enthalten aber Johanniskraut nicht als Extrakt und sind somit wesentlich geringer konzentriert. Um 850 mg Extrakt zu erhalten, müssen entsprechend ungefähr 4250 mg Johanniskraut aufgewandt werden. Die stimmungsaufhellende Wirkung tritt aber erst nach zwei bis drei Wochen ein.

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