Das China-Restaurant-Syndrom
Aktuell kursiert das Gerücht durch die medizinischen Fachkreise, dass Glutamat für Schwindel verantwortlich sein soll. Mediziner sprechen deshalb von dem sogenannten China-Restaurant-Syndrom, das den Umstand beschreibt, dass es bei Menschen, die chinesisches Essen zu sich genommen haben, oftmals im Nachgang zu Kopfschmerzen, Herzrasen und Schwellungen kommt. Was ist dran an diesem Zusammenhang?
In einem Fachmagazin berichten der Neurologe Bernd Kieseier von der Universität Düsseldorf und seine Kollegen von dem Fall eines 53-jährigen Patienten, der aufgrund von starken Schwindelsymptomen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Jegliche Urschen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall konnten ausgeschlossen werden. Als die Mediziner erfuhren, dass der Betroffene kurz zuvor scharfe chinesische Würstchen gegessen hatten und die Symptome nach einiger Zeit wieder abklungen, schlossen sie auf das sogenannte China-Restaurant-Syndrom.
Was ist das China-Restaurant-Syndrom?
Mediziner beschreiben die Krankheit mit den folgenden Symptomen: Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzklopfen, Kribbeln im Nacken und Halsbereich Hitze- und Engegefühl, Nesselsucht sowie plötzlich auftretende Schwellungen. Zum ersten Mal wurde dieses Syndrom 1968 von einem chinesischen Arzt beobachtet respektive beschrieben, der in Folge von Besuchen in chinesischen Restaurants die genannten Symptome an sich entdeckte. Mediziner führen diese Beobachtungen auf die Tatsache zurück, dass die chinesische Küche für viele Gerichte Glutamat verwendet. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung unterstreicht, dass Lebensmittelunverträglichkeiten diese Symptome auslösen können. Trotzdem müssen noch weitere Studien auf den Weg gebracht werden, die diese Symptomatik wissenschaftlich fundiert mit dem Verzehr von glutamathaltigen Lebensmitteln verbinden.
Medizinische Erklärung
Bei uns Menschen liegen viele Glutamatrezeptoren im Corti-Organ, was sich im Ohr befindet, vor. Dadurch lässt sich erklären, wieso das vestibuläre System, das auch den Gleichgewichtssinn steuert und bei eingeschränkter Funktionsfähigkeit für Schwindel sorgt, von Glutamat beeinträchtigt wird.
Glutamat wird auch in anderen Lebensmitteln wie Parmesan, Lachs, Tomaten, Rindfleisch, ungeschälter Reis oder Roquefort-Käse verwendet. Auch in Fertigprodukten werden gut und gerne Glutamat-Inhaltsstoffe verwendet. Hinter den folgenden Bezeichnungen, die zumeist auf Lebensmittelverpackungen zu finden sind, verbergen sich Glutamatgruppen: E 620, E 621, E 622, E 623, E 624, E 625. Lebensmittelhersteller haben inzwischen die Pflicht ihre Inhaltsstoffe zu kennzeichnen, weshalb Menschen, die an Lebensmittelunverträglichkeiten leiden, die Inhaltsstoffe prüfen können.
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