Jodmangel

Jod ist ein wichtiges Spurenelement für den menschlichen Körper, welches dieser nicht selbst produzieren kann. Besonders wichtig ist Jod für sämtliche Stoffwechselvorgänge und die Herstellung von Hormonen der Schilddrüse. Produziert die Schilddrüse weniger Hormone, wirkt sich dieser Mangel auf alle inneren Organe wie beispielsweise das Herz, aber auch den Kreislauf, die Muskulatur und das Nervensystem negativ aus.

Die Folgen von Jodmangel

Insbesondere für Kinder, Jugendliche sowie Schwangere ist eine ausreichende Versorgung mit Jod nicht zu entbehren. Durch den Mangel an Schilddrüsenhormonen entstehen bei Neugeborenen wie auch bei Kleinkindern erhebliche Störungen im Bereich er Gehirnreifung, der Entwicklung des Skelettsystems, der Atmung sowie des Wachstums. Bei Jugendlichen führt ein Jodmangel zu Störungen in der Entwicklung des Hirns in Verbindung mit Konzentrations- und Lernschwierigkeiten. Des Weiteren kommt es zu einer Veränderung der Struktur der Schilddrüse.

Schwangere erfahren durch einen Mangel an Schilddrüsenhormonen eine Beeinträchtigung der Entwicklung des heranwachsenden Fötus. Um den benötigten Jodbedarf ihres Säuglings über die Muttermilch abzudecken, haben auch stillende Mütter einen erhöhten Jodbedarf. Bei erwachsenen Personen besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Fruchtbarkeit, Kreislaufregulation, seelischem Wohlbefinden, Stoffwechsel und einer ausreichende Zuführung von Jod.

Eine der häufigsten Ursachen für eine Vergrößerung der Schilddrüse, Kropf, besteht im Jodmangel. Dieser kann mit einer Unter- aber auch Überfunktion der Schilddrüse einhergehen.

Erkrankungen infolge Jodmangel behandeln

Rund 15 Millionen Bundesbürger leiden unter einer vergrößerten Schilddrüse aufgrund von Jodmangel. Etwa die Hälfte aller betroffenen Personen hat den Kropf bereits während ihrer Kindheit und Jugend entwickelt. Nahezu 1 % der Neugeborenen wird schon mit einem Kropf geboren. Am häufigsten ist Jodmangel in den neuen Bundesländern anzutreffen. Bedingt durch den Jodmangel wird das Gesundheitssystem durch rund 100.000 Operationen an der Schilddrüse innerhalb Deutschlands finanziell enorm belastet.

Im Normalfall ist die Schilddrüse weder sicht- noch tastbar. Beim Kropf treten Atem- und Schluckbeschwerden auf. Eine Vielzahl an Schilddrüsenvergrößerungen wird kaum festgestellt, da diese keinerlei Beschwerden verursachen.

Durch die zusätzliche Einnahme von Jod in Form von Tabletten kann eine vergrößerte Schilddrüse wieder verkleinert werden. Bei einer sehr stark vergrößerten Schilddrüse zeigen nur noch Schilddrüsenhormone eine Wirkung.

Dank Prävention rückläufiger Jodmangelzustand

Zahlreiche Präventionsmaßnahmen sind möglich bei einem Jodmangel. Die Neugeborenen-Kröpfe haben sich seit 1975 wesentlich reduziert, auch Kinder im schulpflichtigen Alter haben in der Gegenwart in der Regel gesunde Schilddrüsen.

Einzig bei Jugendlichen und Erwachsenen besteht noch ein Mangel an Jod. Das größte Defizit liegt derzeit bei Schwangeren und stillenden Müttern. Hier sollte unbedingt prophylaktisch auf Jodid-Tabletten zurückgegriffen werden. Dies verhindert das recht hohe Risiko betreffend Fehlgeburten und Entwicklungsstörungen bei Neugeborenen.

Prof. Dr. Helmut Erbersdobler, Präsident der DGE, empfiehlt den Verzehr von Seefisch bis zu zweimal wöchentlich sowie die Verwendung von jodiertem Speisesalz. Es ist immer besser, bei Salz auf Jodsalz zurückzugreifen. Diese Empfehlung hat ebenso für die Gastronomie, Kantinen und Mensen sowie für das komplette Angebot von Waren bei den Bäckern und Fleischern Gültigkeit.

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