Vegetarische Ernährung für Kinder geeignet?
Ein Leben als Vegetarier – mit dieser Idee können sich immer mehr Menschen identifizieren; in Deutschland sind es derzeit rund neun Prozent der Bevölkerung, die sich vegetarisch ernähren. Und ist die vegetarische Ernährung ein Thema in einer Familie mit Kindern, stellt sich schließlich auch die Frage: Kann der Nachwuchs bedenkenlos auf Fleisch bzw. tierische Produkte verzichten? Auch der Grund für die Ernährungsentscheidung ist wichtig, denn manchmal kann sie mit einer psychischen Erkrankung in Verbindung stehen. Besonders eine vegane Ernährung kann zu bedenklichen Mangelerscheinungen führen.
Etwa 15 Prozent der Mädchen in Deutschland ernähren sich vegetarisch; bei den Jungen sind es rund 5 Prozent. Diese Entwicklung ist nach Ansicht vieler Experten positiv. So spricht zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Ernährung von einem Gewinn für die Gesundheit des Kindes – solange der Speiseplan vielseitig und ausgewogen ist. Denn wenn eine vegetarische Ernährung ausschließlich auf dem Weglassen von Fleisch oder gar gänzlich auf den Verzicht von tierischen Produkten basiert, besteht die Gefahr einer Unterversorgung an wichtigen Vital-, Mineralstoffen und Spurenelementen.
Experten weisen dabei vor allem auf das Vitamin B12 hin, das vorrangig in Fleisch und Fisch enthalten ist. Auch ein Mangel an Zink kann so manchem Vegetarier Probleme bereiten, denn werden bei einer vorwiegend pflanzlicher Ernährung größere Mengen an Phytinsäure aufgenommen, kann dies die Verwertung des essentiellen Spurenelements Zink entscheidend beeinträchtigen. Gerade bei Kindern sollte daher mindestens jährlich eine Blutuntersuchung durchgeführt werden, um gesundheitlichen Komplikationen vorzubeugen.
Grundsätzlich unbedenklich
Eine vegetarische Ernährung bei Kindern ist aber grundsätzlich unbedenklich. Ist die Ernährungsweise nämlich laktovegetarisch, also werden neben pflanzlichen Lebensmitteln auch Milch(-produkte) verzehrt, kann ein Vitamin- bzw. Mineralstoffmangel weitesgehend ausgeschlossen werden. Wichtig ist es jedoch, dass regelmäßig Eier und Milchprodukte auf dem Teller landen – so kann der Bedarf an Protein leicht gedeckt werden. Getreideprodukte wie Haferflocken und Vollkornbrot versorgen den Körper mit dem wichtigen Mineralstoff Eisen. Von einer veganen Ernährung, also dem vollständigen Verzicht auf tierische Produkte, ist bei Kindern jedoch dringend abzuraten. Zu hoch ist die Gefahr, dass eine unzureichende Versorgung mit den so wichtigen Mikronährstoffen zu Wachstumsstörungen führt. Grundsätzlich tut man das Beste für die Gesundheit des Kindes, wenn frühzeitig oder bestenfalls VOR der Ernährungsumstellung der behandelnde Hausarzt aufgesucht wird.
Auch der Grund für die vegetarische Ernährung sollte berücksichtigt werden; denn gerade bei Mädchen kann eine Essstörung zugrunde liegen. Eine zwanghafte Gewichtskontrolle, wie sie mit psychischen Erkrankungen wie Bulimie oder Magersucht einhergehen, liegt laut einer amerikanischen Studie bei rund einem Viertel der jugendlichen Vegetarier vor.
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