Die Ernährung bei Dialyse
Die Dialyse ist für viele Menschen lebensnotwendig. Sie hat die Aufgabe, Giftstoffe aus dem Körper zu filtern, sodass der Körper sich nicht selbst vergiftet. Schuld an der Problematik ist eine unzureichende Filterfunktion der Nieren, sodass sich die Giftstoffe im Körper anreichern. Die richtige Ernährung kann hierbei eine wertvolle Unterstützung darstellen.
Warum muss die Ernährung angepasst werden?
Die Nieren erfüllen eine wichtige Funktion. Abbau- und Stoffwechselprodukte werden durch das Organ ausgefiltert und dann mit dem Urin ausgeschieden. Verschiedene Erkrankungen der Nieren können allerdings dafür sorgen, dass die Filterfunktion eingeschränkt ist. Daher wird nur noch ein Teil des Giftes ausgefiltert und der Rest verbleibt im Blut. Die Dialyse soll das Blut von den verbleibenden Schadstoffe befreien, weshalb das Blut durch eine Membran geleitet wird, an der sich die Giftstoffe ablagern. Das gefilterte Blut wird wieder in den Körper zurückgeleitet. Um verschiedene Gifte zu reduzieren und damit auch die Folgen, muss auf eine strenge Ernährung geachtet werden. Die Ernährungsempfehlungen gelten allerdings nicht erst während der Dialyse, sondern sollten bereits vorher berücksichtigt werden- bevor die Behandlung überhaupt beginnt. Vor der Dialyse lautet die Empfehlung daher, dass viel Eiweiß gegessen werden sollte. Zudem sollte die Wasserzufuhr reduziert werden. Mehr ist zunächst nicht zu tun. Allerdings steht diese Ernährungsregel im krassen Gegensatz zu den Ernährungsempfehlungen während der Dialyse-Behandlung.
Die Ernährungsempfehlungen
Während der Dialyse-Therapie sollte wenig Eiweiß konsumiert werden. Zudem steigt der Trinkbedarf an, sodass sehr viel Flüssigkeit aufgenommen werden muss. Zudem sollten Salz, Kalium und Phosphat nur noch in kleinen Mengen konsumiert werden. Dies bedeutet, dass die Speisen nur noch schwach gesalzen werden sollten. Phosphat ist häufig in Wurst zu finden. Daher ist auch der Konsum von Wurst und phosphatreichen Speisen zu meiden. Auch Kalium findet sich vielfach in den Lebensmitteln, die dann vermieden werden sollten. Diese pauschalen Aussagen treffen zwar auf jedem Patienten zu. Dennoch benötigt jeder Dialyse-Patient auch eine individuell angepasste Ernährung, die genau auf seinen Körper abgestimmt ist.
Hierfür wird von einem Diätassistenten eine individuelle Ernährung zusammengestellt. Um diese einhalten zu können, benötigt der Patient eine Lebensmitteltabelle, eine Personenwaage sowie eine Lebensmittelwaage. Diese Utensilien werden benötigt, damit der Patient feststellen kann, welche Stoffe im Lebensmittel enthalten sind, wie viel Gewicht die Zutaten haben und wie schwer er selbst ist, denn durch die eingeschränkte Nierenfunktion lagert sich auch Wasser im Körper ein. Grundsätzlich gilt, dass der Patient täglich nicht mehr als 0,5 Kilogramm Körpergewicht zulegen darf. Zwischen zwei Behandlungen darf das Körpergewicht nicht um mehr als drei Kilogramm steigen. Für die Trinkmenge selbst gilt ungefähr, dass zur Urinmenge ca. 500 bis 800 Milliliter hinzugerechnet werden müsse. Die Flüssigkeit muss aber um die Flüssigkeit in den Lebensmitteln reduziert werden. Die Lebensmittel enthalten durchschnittlich zwischen 55 und 60 Prozent Wasser, das von der Trinkmenge abgezogen werden muss. Bezüglich der täglichen Eiweißmenge gilt, dass pro Kilogramm bis zu 1,5 Gramm Eiweiß zugeführt werden können. Dabei sollte es sich möglichst um hochwertiges Eiweiß handeln. Um den Durst nicht zu steigern, sollten auf Salz verzichtet werden. Alternativ können Kräuter zum Würzen eingesetzt werden.
Durch die verminderte Menge an Urin wird zugleich der Kaliumspiegel erhöht. Ist der Spiegel zu hoch, können Herzrythmusstörungen und lebensbedrohliche Zustände entstehen. Daher sollte Kalium möglichst nicht konsumiert werden, was allerdings nicht hundertprozentig möglich ist. Nüsse, Müsli, Haferflocken Trockenobst, Gemüsesäfte, Obstsäfte sowie Bananen und Aprikosen sollten nicht gegessen werden. Kartoffeln und Gemüse sollten ebenso nicht in rohem Zustand gegessen werden. Die Zutaten müssen eine Nacht gewässert werden, wobei das Wasser mehrmals gewechselt werden muss. Obst und Gemüse sollten idealerweise nicht frisch, sondern als Konserve konsumiert werden. Das Wasser der Konserven sollte nicht verwendet werden, da hier das Kalium gelöst vorliegt. Phosphat liegt meistens in eiweißreichen Lebensmitteln vor. Wird hingegen viel Eiweiß benötigt, dann muss das Phosphat neutralisiert werden. Hierfür gibt es spezielle Medikamente, die zu den Mahlzeiten eingenommen werden müssen. Milch und Kondensmilch sollten zudem durch Sahne ersetzt werden.
Ernährung bei der Bauchfelldialyse
Bei der Bauchfelldialyse können die Ernährungsempfehlungen durchaus etwas lockerer gehalten werden. Hier muss dennoch auf den Phosphatgehalt geachtet werden. Zugleich kann der Konsum von Obst und Gemüse problematisch werden, sodass auch in diesem Zusammenhang darauf geachtet werden muss, welche Sorten verzehrt werden. Die Trinkmenge ist ebenfalls vergleichbar mit der normalen Dialyse, die auch als Hämodialyse bezeichnet wird. Streng zu beachten ist, dass das Eiweiß der Nahrung hochwertig sein muss, damit hier keine Probleme entstehen. Zugleich wird auf die Zufuhr von Glucose oder besser gesagt auf die Zufuhr von Kohlenhydraten geachtet, da das Dialysat Glucose enthält. Auf die Zufuhr von Kochsalz ist hingegen nicht streng zu achten, sodass die Würzung der Speisen durchaus relativ normal erfolgen kann.
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