Spanische Coca – Eine vielseitige Vorspeise
Als Fingerfood bei einer Weihnachtsfeier oder als Vorspeise, die spanische Coca ist äußerst vielseitig. Es handelt sich um einen herzhaften Blechkuchen, den man mit Fleisch, Fisch oder Gemüse belegen kann.
Hierzulande wird die Globalisierung unseres Essens nur allzu gerne dämonisiert. Marin Trenk lehrt seit 2006 an der Goethe Universität Frankfurt in den Fächern Wirtschaftsethnologie, Ethnohistorie und Kulinarische Ethnologie. Er hat ein Buch veröffentlicht, das den Namen „Döner Hawaii“ trägt, indem er verständlich und locker den Zusammenhang der kulinarischen Globalisierung und den verschieden Phasen des Kolonialismus nachzeichnet. Er erklärt beispielsweise wie Tomate, Maniok, Chili, Erdnuss, Kartoffel und Mais in verschiedene Länder kamen.
Auch die Pizza gelangte erst auf Umwegen wieder in ihre Heimatland zurück. Ursprünglich stammt sie aus einer Region um Neapel und wurde in den dreißiger Jahren von Einwanderern nach Amerika gebracht, von dort wurde sie schließlich im Zweiten Weltkrieg von Soldaten mit italienischen Wurzeln reimportiert in ihr Ursprungsland. Noch bis in die 50er Jahre hinein gab es keine zehn Pizzerien in ganz Italien.
Der Snack, der jedem schmeckt
Bei uns wurde die Pizza schließlich mit Zutaten belegt, die den Einheimischen vertraut waren, beispielsweise mit Edamer und Schinken. Eselssalami und Mozzarella waren den Deutschen zuerst nicht geheuer. Auch die berühmte Pizza Hawaii erfreute sich großer Beliebtheit, obwohl die Bewohner der Insel gar keine Ananas kannten, bevor die Weißen sie aus Südamerika einführten und auf Hawaii anbauten.
Ähnlich verhält es sich auch bei der spanischen Coca. Coca bedeutet auf katalanisch Kuchen und genau wie bei Pizza sind hier den kreativen Belägen keine Grenzen gesetzt. Ursprünglich stammt das Gericht von den Balearen und ist mittlerweile im gesamten Norden Spaniens ein beliebter Snack. Auch die Form lässt sich individuell gestalten, Hauptsache flach und heiß aus dem Ofen. Belegt mit Tomaten, Meeresfrüchten, Schinken oder Sardinen – hier findet sich etwas für jeden Geschmack. In einem Punkt sind sich die Spanier jedoch einig: Käse gehört nicht auf die Coca.
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