Muscheln nur in “r” Monaten essen?

Muscheln nur in "r" Monaten essen?

Muscheln gelten noch immer als Delikatesse. Es existiert in diesem Zusammenhang die Regel, dass diese nur in den Monaten, die den Buchstaben „r“ enthalten, gegessen werden sollen. Dies betrifft die Monate September bis Februar. Doch woher kommt diese Regel und steckt hinter der Aussage überhaupt ein Funken Wahrheit?

Von Algengiften und verdorbener Ware

Woher die Regel stammt, dass Muscheln nur in den Monaten mit „r“ gegessen werden sollen, ist bislang nicht geklärt. Die wahrscheinlichste Theorie geht davon aus, dass die Muscheln im Sommer leicht verderben. Hierbei kommen dann die typischen Erscheinungen wie Übelkeit, Durchfällen und Ähnliches auf. Auch heute noch gibt es Gründe, die den Verzehr in den Sommermonaten verkomplizieren. Gerade selbst gesammelte Muscheln können zum Problem werden. In den Sommermonaten sind beispielsweise vermehrt Algen vertreten, die Giftstoffe ansammeln. Diese Algen werden von den Tieren verzehrt und die Gifte können daher ebenfalls in den Muscheln vorliegen. Zugleich verderben die Tiere sehr leicht, sodass vorzeitig Symptome auftreten können, die auf eine Lebensmittelunverträglichkeit hinweisen. Gerade die Gifte, die von der Muschel aufgenommen werden, können schwerwiegende Folgen haben. Bei den Giften, die sich in den Muscheln anreichern, handelt es sich um Nervengifte. Je länger die Muschel lebt, desto höher ist die erwähnte Konzentration. Wird das Nervengift aufgenommen, dann entsteht auf der Lippe und der Zunge ein prickelndes Gefühl. Werden hohe Dosen konsumiert, dann kann das Gift auch Nervenlähmungen bis hin zu Tod auslösen. Nicht nur die Algengifte können sich hier anreichern, sondern grundsätzlich jedes Gift, das im Verbreitungsgebiet auftaucht.

Weitere Theorien zu Muscheln

Eine weitere Theorie geht davon aus, dass die Regel aufgestellt wurde, damit die Muscheln nicht überfischt werden. Im 18. Jahrhundert waren die Tiere bereits sehr beliebt. Daher wurden sie auch reichlich gefischt. Die Fischerei hatte dann unter Umständen zur Folge, dass die Muschelpopulation immer weiter minimiert wurde. Da sich die Bestände wieder erholen sollten, wurde dann die Regel aufgestellt, dass sie nur noch in den Monaten mit „r“ gefischt werden dürfen, damit dieses Problem nicht mehr auftritt. Eine weitere Theorie erscheint aus geschmacklicher Sicht einleuchtend. Muscheln laichen in der Regel im Mai und verlieren dabei ihre Geschlechtszellen. Scheinbar sind diese Zellen auch teilweise für den Geschmack der Tiere verantwortlich. Muschelliebhaber sagen immer wieder, dass die Sommermuscheln geschmacklich weniger attraktiv sind, sodass die Regel auch aufgrund dieser Theorie entstehen konnte. In den „r“-Monaten sind die Geschlechtszellen wieder vorhanden, sodass sich die Muscheln dann wieder geschmacklich verändern. Dies bedeutet, dass die hohe geschmackliche Qualität nur in diesen Monaten aufrechterhalten werden kann.

Probleme gibt es heute nicht mehr

Inzwischen können die Gründe allerdings alle weitgehend vernachlässigt werden. Auch Fischer, die im Sommer Muscheln fangen, können unverdorbene Tiere anbieten. Durch moderne Kühlanlagen ist es möglich, die Tiere sehr lange frisch zu halten, sodass sie nicht verderben. Die Kühlkette wird heute nicht mehr unterbrochen und das Problem der Gifte wird dadurch minimiert, dass Prüfungen aussagen können, wie viel Gifte in den Muscheln vorhanden sind. Daher kann eine Vergiftung weitgehend ausgeschlossen werden. Geschmacklich gesehen ist noch immer der Umstand der Geschlechtszellen gegeben. Allerdings gibt es die Muscheln auch gefroren oder in anderer Form aufbereitet. Daher ist auch dieser Nachteil problemlos ausgleichbar. Insgesamt bedeutet dies, dass es heute kein Problem mehr ist, die Muscheln auch in den Monaten zu essen, die nicht mit einem „r“ in Namen versehen sind.

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