Die "Übergewichtskrise" in Europa

Die “Übergewichtskrise” in Europa


Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt in ihrem neuen Bericht, dass die Europäer immer dicker werden. Auch in Deutschland ist das Problem hochaktuell. In einigen Länder werden im Jahr 2030 nur noch wenige Menschen ein normales Gewicht haben. Deshalb warnt die WHO für Europa vor einer enormen Übergewichts-Krise. Besonders hart trifft diese Krise die Iren: Die Experten gehen davon aus, dass dort in 15 Jahren fast alle Erwachsenen unter Übergewicht leiden. Aber auch in anderen Ländern, wie beispielsweise Schweden, werden die Zahlen größer.

Männer sind besonders betroffen

In ihrer Studie verwendeten die Forscher Daten, die sich auf Übergewicht (Body-Maß-Index ab 25) und Fettleibigkeit (BMI ab 30) stützten. Die Zahlen aus 2010 wurden dabei ins Jahr 2030 projiziert. Die Ergebnisse der 53 Länder der Europäischen Region zeigen, dass auch in Deutschland die Problematik immer größer wird. Besonders betroffen sind Männer, von denen 2030 fast zwei Drittel Übergewicht und 24 Prozent Fettleibigkeit haben (2010: 62 Prozent; 2030: 65 Prozent). Aber auch die Frauen werden immer dicker – nahezu die Hälfte wird in Zukunft Übergewicht haben (2030: 47 Prozent; 2010: 44 Prozent).

Nur in den Niederlanden werden die Menschen schlanker

In anderen Ländern ist das Problem jedoch wesentlich dramatischer: In Irland werden 2030 nicht nur fast alle Erwachsenen unter Übergewicht leiden, die Hälfte der Männer und über 50 Prozent der Frauen werden dann fettleibig sein. Übergewicht wird auch in Griechenland, Spanien, Schweden, Österreich und Tschechien problematisch. Nur in den Niederlanden werden die Menschen schlanker. Hier werden 2030 immer weniger Menschen unter Übergewicht oder Fettleibigkeit leiden. Die WHO fordert die Regierungen dazu auf, mehr Einschränkungen bei Werbung für ungesundes Essen zu erlassen und im Gegenzug gesundes Essen preiswerter zu machen.

Für die Betroffenen stellt Übergewicht nicht nur ein gesundheitliches Problem dar. Weiterhin leiden dicke Menschen – besonders stark fettleibige Menschen (BMI ab 35) – auch unter Vorurteilen und Diskriminierung. Und das doppelt so oft wie andere Übergewichtige wie eine Studie der Universitätsklinik Leipzig zeigte. Übergewicht und Fettleibigkeit sollte also aus mehreren Gründen bekämpft werden.

 

Macht zu spät ins Bett gehen fett?

Die “Übergewichtskrise” in Europa


Schüler und Teenager gehen sogar zu Schulzeiten zu spät ins Bett. Es stört Sie auch nicht am nächsten Tag in die Schule zu müssen. Das behaupten US-Wissenschaftler, die eine Studie mit 3000 jungen Erwachsenen und Jugendlichen durchgeführt haben.

Ist es wirklich von Bedeutung, ob man Sport macht?

In der Studie stellte sich heraus, dass Teenager die früher ins Bett gehen als ihre Altersgenossen einen geringeren Body-Mass-Index (BMI) aufweisen. Besonders während der Pubertät haben viele Jugendliche Probleme mit ihrer Figur. Der BMI der Studienteilnehmer, die spät ins Bett gehen, erhöhte sich über eine Dauer von fünf Jahren durchschnittlich um 2,1 kg/m². Das kann natürlich zu gesundheitlichen Problemen führen. Wie lange die Jugendlichen insgesamt schliefen spielte dabei keine Rolle. Im Fachjournal Sleep schreiben die Forscher, dass es dabei egal sein, ob die Probanden Sport machen oder nur vor dem Fernseher herumsitzen.

Es ist wichtiger wann man zu Bett geht, als die Gesamtschlafdauer

Für Studienautorin Lauren Asarnow sind die Ergebnisse vor allem deshalb wichtig, weil es darum geht die Gewichtsprobleme bei Heranwachsenden in den Griff zu bekommen. Sie ist Doktorandin und an der Universität Berkeley in Kalifornien tätig. Asanow legt vor allem großen Wert darauf, dass es um die Zeit geht zu der man ins Bett geht, und nicht um die Gesamtschlafdauer. Dieses Ergebnis überraschte sie selbst. Um gesund zu bleiben, und am nächsten Tag ausgeruht zu sein empfehlen Experten Jugendlichen, neun Stunden pro Nacht zu schlafen.

 

BMI bei Verheirateten höher

Die “Übergewichtskrise” in Europa


Eine Vielzahl an Studien hat nachgewiesen, dass Menschen in einer funktionierenden Ehe sowohl glücklicher als auch gesünder sind. Angefangen beim geringeren Risiko ein Suchtverhalten zu entwickeln oder an Depressionen zu erkranken, werden Verheiratete generell seltener sowie weniger schwer krank. Insgesamt besteht für glückliche Ehepaare eine höhere Lebenserwartung als für Singles.

Ein Aspekt der Gesundheit ist davon aber ausgenommen. Wie Psychologen der Universität Basel und des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin zeigen konnten, ernähren sich zusammenlebende Paare durchweg gesünder – gleichzeitig treiben sie wesentlich weniger Sport und wiegen signifikant mehr. Während der Untersuchung wurde ein Zusammenhang zwischen dem Familienstand und dem BMI (Body-Mass-Index) hergestellt.

Beim BMI wird das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße gesetzt. Chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Krankheiten werden oft von einem zu hohen BMI verursacht.

Studie belegt Unterschiede beim BMI

Die Forscher verfügten über Daten von rund 10.000 Personen, die unter anderem aus Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Polen, Russland, Spanien und Großbritannien stammten. Über alle Ländergrenzen hinweg wurde das gleiche Ergebnis gefunden. Paare haben einen höheren BMI als Alleinstehende – egal ob Mann oder Frau. Bei alleinstehenden Männern beträgt der BMI im Durchschnitt 25,7, während es bei den verheirateten Männern schon 26,3 ist. Frauen haben als Ehefrau durchschnittlich einen BMI von 25,6, als Alleinstehende von 25,1.

Die Weltgesundheitsorganisation betrachtet einen BMI zwischen 18,5 und 25 als normal. Übertragen auf Kilogramm sind das rund zwei Kilo mehr – bei einer Durchschnittsfrau von 1,65 Meter und einem Durchschnittsmann von 1,80 Meter. Die Forscher schließen daraus, dass soziale Faktoren für die Gesundheit extrem wichtig sind. So kann die Institution Ehe zu Verhaltensveränderungen führen, die dann die Ernährung und das Körpergewicht beeinflussen.

Mögliche Gründe

Da sich Eheleute allgemein besser ernähren und vermehrt auf biologische, regionale und unbehandelte Produkte zurückgreifen, statt auf Fertigprodukte, scheidet fettiges und ungesundes Essen als Ursache aus. Gesünder sind sie deshalb aber nicht. Es zeigt sich, dass besonders Männer in Partnerschaften wesentlich weniger Sport treiben als Alleinstehende.