Erste Studie über die Fettsteuer in Dänemark

Erste Studie über die Fettsteuer in Dänemark

Über zwei Milliarden Menschen leiden weltweit an Übergewicht. Die häufigsten gesundheitlichen Auswirkungen sind hierbei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Diabetes. Abgesehen von zu wenig Bewegung ist die häufigste Ursache dafür eine ungesunde Ernährung. In Dänemark gab es daher im Jahr 2011 eine Fettsteuer.

Die Dänen mussten ungefähr 2,14 Euro mehr zahlen pro Kilo Öl, Fleisch oder Milchprodukte, die 2,3 Prozent oder mehr gesättigte Fettsäuren enthalten. Im Jahr 2013 wurde diese Steuer allerdings wieder abgeschafft, nachdem sie in die Kritik geraten war. In einer Studie der Universitäten von Kopenhagen und von Oxford befassten sich Wissenschaftler nun mit den Auswirkungen der Fettsteuer auf das Konsumverhalten in Dänemark.

Kosumverhalten der Dänen nach der Steuereinführung

Die Experten fanden heraus, dass die dänischen Verbraucher zwischen 2011 und 2013 mehr Gemüse einkauften und gleichzeitig etwa 4 Prozent weniger Lebensmittel mit gesättigten Fetten. Allerdings verzehrten sie auch ein größeres Maß an Salzprodukten. Die Forscher konnten beobachten, dass Konsumenten dazu neigen, Nahrungsmitteln auszutauschen, sobald der Konsum durch die Politik reguliert wird, berichtet Sinne Smed aus dem Forscherteam der Universität Kopenhagen.

Zwar in geringem Maße, jedoch trotzdem messbar, sanken zudem die Todesfälle, die auf nicht übertragbare Krankheiten zurückzuführen sind. Auf Grund der erfassten Daten gehen die Wissenschaftler davon aus, dass man durch eine Fettsteuer jährlich 123 Bürgern das Leben retten könnte. Die Ergebnisse wären allerdings noch deutlich besser, wenn da nicht der übermäßige Salzkonsum wäre. Erhöht man den Preis mancher Produkte, so beginnen die Verbraucher, nach Alternativen zu suchen. Zucker, Salz und eben auch Fett sind Geschmacksträger. Führt man also eine Fettsteuer ein, sollte man sich gleichermaßen Gedanken über den erhöhten Salzkonsum der Menschen machen, so Smed.

Weitere Preiserhöhungen sinnvoll

Insgesamt ermutigt die Studie jedenfalls Gesundheitsaktivisten und Wissenschaftler dazu, eine erneute und gegebenenfalls ausgeweitete und besser überdachte Preiserhöhung für bestimmte ungesunde Produkte zu fordern. Damit dies effizient durchgesetzt werden kann, müssten Forscher und Regierung Hand in Hand arbeiten. Wahrscheinlich ist auch, dass es vorher seitens der EU Kommission zu einem Grundsatzurteil kommen müsste.

 

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