Wie prägt das Herkunftsland ein Lebensmittel?

Einer der wichtigsten Faktoren beim Einkauf von Lebensmitteln scheint das Herkunftsland zu sein. Neben dem Geschmack und dem Aussehen steht das Herkunftsland für ein bestimmtes Image. Dies wird auch als „Country-of-Origin-Effekt“ bezeichnet. So verbindet der Verbraucher mit bestimmten Ländern Begriffe „ wie natürlich“, „fairer Handel“ und weiteres.

Man kauft also nicht nur das Produkt selbst, sondern auch ein Lebensgefühl. Oft wird dies ganz gezielt durch entsprechende Markennamen gefördert. So vermitteln etwa Produktbezeichnungen in der Landessprache gezielt das erwünschte Image eines Lebensmittels. Das Marketing richtet sich gezielt nach diesen neuen Erkenntnissen aus.
Klimatische Prägung eines Lebensmittels

Manche Lebensmittel sind fest mit einer bestimmten Region verbunden. Das beste Beispiel dafür ist Käse. Die Kunden verbinden mit Ländern wie der Schweiz, Italien oder Frankreich die Vorstellung von Bergwiesen, glücklichen Kühen und schmackhaftem Käse. Das gilt auch für Obstanbaugebiete. Leider werden viele Obstsorten, der langen Transportwege wegen, noch unreif geerntet. Nur auf diese Weise können sie den Transport in den heimischen Supermarkt überstehen. Als qualitätsbewusster Kunde sollte man sich also überlegen, ob es sinnvoll ist, im Winter leicht verderbliches Obst wie etwa Erdbeeren zu essen. Natürlich gibt es Produkte, die ausschließlich in fernen Ländern produziert werden können- diese bedingen es, dass man sie unreif verschickt.

Lebensmittel aus der Region

Ein neuer Trend, der sich immer mehr durchsetzt, ist der Kauf von Lebensmitteln aus der Region. Im Zuge der Diskussion um lange Transportwege und der damit verbundenen Umweltbelastung bevorzugen viele Verbraucher eher Lebensmittel aus der eigenen Region. Anders als bei Exporten aus dem Ausland lassen sich die Anbaubedingungen bei regionalen Produkten eher nachvollziehen. Obst kann so zum optimalen Zeitpunkt geerntet werden und kommt frisch auf den Tisch. Gleichzeitig genießt der Kunde das Lebensmittel zu der Zeit im Jahr, in der es reif und damit am wertvollsten ist. Kritische Verbraucher legen immer mehr Wert auf ökologischen Anbau und den Verzicht auf Kunstdünger oder Pestizide. Bei regionalen Produkten ist dies viel eher nachweisbar, als bei Importen aus weit entfernten Ländern. Zudem sind die Arbeitsbedingungen der Bauern in der heimischen Region transparenter, als es im Ausland der Fall ist und es ist positiv zu beobachten, dass mehr und mehr Menschen auch auf ein faires Lohnverhältnis wertlegen.